Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 SCHULBEGINN NAHT 1 Ein Schuldirektor erzählt. wie es früher war Schulanfang - das bedeutet nicht nur Post'n - sind schon viele da gwesen und Anfang für die Schüler, sondern auch hab'n nit woll'n bleib'n!« Beginn einer beruflichen Laufbahn für Mich konnte das jedoch nicht aufhalten und Junglehrer. Immer wieder hört man ich bin weitergegangen, hinein nach Krös- heute, wie schweres ist, einen solchen bach, ins hinterste Stubaital. Ein schmaler Posten zu bekommen - das war vor Karrenwegwares, und man hat von Neustift siebzig Jahren nicht anders. noch ungefähr eineinhalb Stunden gehen Wie es dem heute 90jährigen, ehemali- müssen. gen Kirchberger Schuldirektor Alois In Kräsbach angekommen, habe ich einige Tonini damals ergangen ist, darüber er- alte Bauernhäuser gesehen, eine kleine Ka- zählt er in der folgenden Geschichte. pelle und links und rechts nur Wald und Ber- Im Herbst des Jahres 1922 hätte ich als ge. Ein alter Bauer hat mir dann erklärt, daß Junglehrer anfangen sollen. Damals war es es ein Schulhaus nicht gebe. jedoch so, daß viele junge Lehrer arbeitslos »Des Bauernhaus da drob'n beim Brunnen, wrn Al-, Hlbwis - min Vtr wr des is unser Schul!« uiiuii yiuiuii uiiu mulliu iviuur FId1U kaum genug zum Leben, war ich auf einen Posten unbedingt angewiesen. Aus diesem Grund bin ich selber nach Innsbruck zum Hofrat gegangen und habe ihn gefragt, ob er nicht doch eine Stelle für mich hätte. »Na, mein Gott, da kommen ja viele zu mir! Ich hätt' schon eine - aber es waren schon mehrere junge Lehrer dort und sind am nächsten Tag wieder heimgefahren!« Meine Antwort war kurz: »Ich nehm' alles!« So bin ich am nächsten Tag nach Fulpmes gefahren und von dort zu Fuß nach Neustift gegangen. Dort habe ich mich beim Pfarrer vorstellen müssen, weil das der Vorstand vom Ortsschulrat war. Seine Begrüßungs- worte werde ich wohl nie vergessen: »Da wer's nit gar so begeistert sein von dem Dieses Haus war nur aus Holz gebaut und hatte eine Küche, die ganz nach altem Brauch gebaut war - gewölbig, rußig, mit einem offenen Herd, über dem eine Hüh- nerbank angebracht war. Die Stube war nicht größer als die Küche und vollgestopft mit uralten Bänken. Die Neustifter hatten nämlich ihre alten Bänke hierher gebracht. Außerdem war ein großer Ofen drin. Sonst nichts, nicht einmal ein Pult oder eine Tafel. Die Bauern haben mir später zwei Bretter zusammengenagelt und schwarz angestri- chen - das Ergebnis wurde als Tafel auf- gehängt. Meine Kammer war im ersten Stock - nichts als ein Bett mit einem Strohsack, ein kleiner Tisch und eine Kerze. Da drin habe ich sofort an den Defregger gedacht und an Foto: Kaps sen Wek »Der WaldEchLime ster« - der hat aucl- so anfangen müsser. Die Kincer waren im Alter zwischen sechs und vierzehn La'ren - achtJanrgänge, Jie im selben Zirrner unterrichtet wurden. Zwei Jahre bin h in Krösbach der Wald- schulmeister ge.vesen - es war er Anfang eirer über sechzigjährigen Lehertätigkeit, uni trotz der einfachen Verhältnisse denke ich noch heule an diese narte, aber sehr schöne Zeit gene zurück. IM SCHUHHAUS Mit bester Empfehlung! FEINKOST TABAK-ZEFRJNGEN \ PAFIERWMEN ) BÜCHER KARL Speckbacherstraße 4 Telefon 05352/2210 ST. JOHANN ‚ C4$'%SjLvCj hY}fl11AL}t Dorfplatz 1 - 6365 Kirchberg - Tel. 2334 ‚4€€ed jü Scde ««d 4rdea'zte«/ Grosse Auswahl an Haussc1huhe Jedes Kind bekommt ein kleines Geschenk!
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