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lt's Cocktailtime Seite 8 XJIzbübeler &Anzeiger Samstag, 8. September 1990 Dagmars junge Seite Folgende Zeilen widme ich allen Schulpflichtigen im Bezirk Kitzbühel: In wenigen Tagen gehen auch die diesjährigen Som- merferien zu Ende. In An- betracht des wunderschö- nen Wetters, das uns der heurige Sommer bescherte, ist wohl ein großer Wermuts- tropfen dabei. Wieder einmal heißt es für viele Wochen, frühmor- gens aufzustehen und an- statt ins Bad oder an den See zu fahren, die Schulbank zu drücken. Für die Schulanfänger ist der Schulbeginn bestimmt noch mit Neugierde verbun- den, und die meisten freuen sich auf das Neue, das sie ab nun erwartet. Schüler, die schon einige Jahre dieses »Neue« miter- lebt haben, sehen die Schu- le schon mit ganz anderen Augen. Für sie ist die Schule blöd, Lehrer sind ohnehin nicht ihre Freunde, und der Schulalltag ist ein Zwang, dem man nicht entrinnen kann. Gewiß, gewiß, liebe Schüler, Ihr habt ja recht, daß man diesem Zwang nicht ausweichen kann (au- ßer man bleibt zeitlebens ein Analphabet). Nur, dem Spruch, den Ihr wahrscheinlich von Euren Eltern schon oft genug ge- hört habt, nämlich, daß die Schulzeit die schönste Zeit im Leben ist, kann ich nur voll und ganz zustimmen. Und da ich erst 23 Jahre alt bin und somit bei mir das Schulbankdrücken noch nicht allzulange zurück- liegt, könnt Ihr mir das wirklich glauben. Denn nie- mals mehr im Leben kann man eine so unbeschwerte Zeit genießen als während der Schulzeit. Für unsere Eltern, Groß- eltern und Urgroßeltern war das Schulgehen noch mit er- heblichen Strapazen ver- bunden. Viele von ihnen hatten einen weiten Weg in die Schule zurückzulegen, mußten in der Freizeit am Bauernhof mithelfen, und Zeit für die Schulaufgaben blieb dann oft wenig. Die meisten von ihnen er- lebten die Kriegs- und Nachkriegsjahre und muß- ten in oft provisorischen Klassen untergebracht wer- den und Schulbücher muß- ten von drei oder mehreren Geschwistern benutzt wer- Heute schon gelacht? »So, Dein Mann ist fürch- terlich eifersüchtig - wie äußert sich denn das?« »Neulich hatte er meinen Taschenkalender in der Hand und dann schrie er plötzlich - wer ist denn dieser August!« den. Wie schöne haben es da im Vergleich dazu die heuti- gen Schüler, die in hellen Klassenzimmern, ausgrü- stet mit den modernsten Ge- räten ihr Wissen erweitern können. Sicherlich werden heutzutage ganz andere An- forderungen an die Schüler gestellt, als es zum Beispiel vor vierzig Jahren war. Nur, was gibt es Wertvol- leres als Wissen? Wissei ist ja bekanntlich Macht. Dieses Sprichwort will ich gar nicht zu sehr in den Vordergrund stellen, viel- mehr das Bewußtsein in Euch erwecken, daß Ihr nie für die Schule, sondern im- mer nur für Euch selbst lernt. Ganz gleich, ob Ihr nach der Schule in einen Lehrbe- ruf einsteigt oder in eine hö- here Schule geht, haltet Euch dieses Bewußtsein im- mer vor Augen. Genießt die Schulzeit, bringt auch heuer wieder gute Leistungen nach Hause und vergeßt nie: »Herr Ober, ich hatte doch ausdrücklich einer al- ten Wein, aber nicht altes Fleisch bestellt!« *** Fragt ein Freund den an- deren: »Na, was macht cenn Dein Tennisarm?« Antwor- tet der andere: »Ich spüre ihn überhaupt nicht mehr, seitdem ich auf Fußball um- gesattelt habe!« Wie wäre es einmal an einem heißen Sommer- abend mit einem erfrischen- den Cocktail? Ich will Sie keineswegs zum Alkohol verführen, aber versuchen können Sie es ja! Wodka, Kaffeelikör (Ka- luah oder Tia Maria) und viel Eis. Der gute Tip Wenn auf Ihrem Herd wieder einmal etwas über- gegangen ist, streuen Sie einfach Salz drauf und war- ten Sie, bis der Ofen kalt wird. Das Verbrannte läßt sich dann ganz gut abbürsten und Sie verbrennen sich die Fin- ger nicht. Wußten Sie eigentlich... daß es so etwas wie einen »stummen Herzinfarkt« gibt? Ausgelöst wird ein sol- cher Herzinfarkt durch Ubergewicht, zu fettreiche Ernährung, Rauchen und mangelnde Bewegung. All diese Faktoren kön- nen das Herz so sehr bela- sten, daß es nicht mehr aus- reichend mit Sauerstoff versorgt wird, da die Herz- gefäße verengt sind. Ein »stummer Herzin- farkt« wird oft erst nach spä- teren Herzbeschwerden bemerkt. Um dem ganzen entge- genzuwirken, sollte jeder Mensch seinen Körper trai- nieren, z.B. mit Langzeit- training bei Rudern, Rad- fahren und im Winter mit Langlaufen. Wichtig ist dabei, daß es nicht auf die Leistung, son- dern auf die Dauer der Be- wegung ankommt. Gibt'swasSchoneres 00 als die Schule? LERNEN IST WIE DAS RUDERN GEGEN DEN STROM, SOBALD MAN DAMIT AUFHÖRT, TREIBT MAN ZURÜCK! Viel Glück im Schuljahr 1990/1991 wünscht Euch Eure Dagmar
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