Kitzbüheler Anzeiger

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Behält der Bezirk Kitzbühel den direkten Draht nach Wien? Vizekanzler 'und VP-Bundesparteiobmann JosefRiegler m?t unserem Nationalrat und Frem- derverkehrssprecher Michael Killisch-Horn beim Wahlkampfauftakt am Grundlsee (Srmk.). Samstag, 15. September 1990 J/JtbüheIer ~( Anzeiger Seite 9 Am Sonntag, 7. Oktober, ist Nationalra:s- wahl. Der Kitzbüheler Anzeiger sprach mit dem einzigen NR-Abgeordneten aus dem Bezirk, Dipl.-Vw. Michael Killisch-Horn über seine Chancen zur Wiederwahl und über Zukunftsaspekte. K.A.: Herr NR Horn, Sie wurden von der OVP Tirol an die achte Stelle gereiht. Haben Sie damit üLerhaupt Chancen wieder nach Wien zu kommen? NR Horn: Es ist genau derselbe Listen- platz, wie vor vier Jahren. Es wird darauf ankommen, wie gut die VP diesmal ab- schneidet. In Tirol kandidieren allerdings acht (!!!) Listen - neben SPÖ, ÖVP und PO auch noch die Kommunisten, zwei Grünparteien, eine erzkonservative »Christliche Union« und die »Grauen«. Bei dieser Zersplitterung wird es sehr schwie- rig, wieder ein Mandat zu erlangen. K.A.: Wie sehen Sie die Konstellation nach dem Wühltag? Die Freiheitlichen mit ihrem Spitzenkan- didaten Gugerbauer haben bereits erklärt, daß Sie in cer Opposition bleiben wollen und keine Koalition eingehen. Um die gro- ßen Aufgaben der 90er-Jahre bewältigen zu können, wird es wohl wieder zu einer gro- ßen SP-VP-Zusammenarbeit kommen. Die Opposition kann dabei nur wachsam kri:i- sieren und effektvoll in die Medien gehen. Bewegen kann sie so gut wie nichts. Das hat aucn die 0V-3 in den siebzehn Jahren OppD- sition, schmerzlich zur Kenntnis nehmen müssen. Erst in den letzten vier Jahren ha- ben wir mit einem guten Team - Riegler, Flemming, Schüssel, Mock, Busek - wie- der den Regierungskurs mitbestimmt. Ich glaube nicht so schlecht, wie das oft darge- stellt wird und man sollte nicht alles gleich wie1er über den Haufenwerfen. Um es kurz zu sagen: nur wenn die ÖVP weterhin ent- srechend stark in der Regierung vertreten ist, können wir etwas verbessern. K.A.: Wenn Sie wieder ins Parlament konmer, welche Ziele haben Sie sich ge- stckt? N R Horn: In den letzten vier Jahren habe ich mich speziell auf den Tourismus konzen- triert und einige positive Veränderungen er- reicht: Steuererleichterungen; neues Aus- länderbeschäftigungsgesetz, das helfen wira, mit weniger Schikane und Bürokratie, die nötigen Arbeitskräfte zu erhalten; flexi- ble Ferienordnung für die Semesterferien; 200 Millionen ERP-Gelder; mehr Mittel für die Fremdenverkehrswerbung usw. die Sek- tion Fremdenverkehr in der Tiroler Han- delskammer faßte den einstimmigen Be- schluß, mich wieder als Fremdenverkehrs- sprecher nach Wien zu entsenden. In Zu- knt kcmmen die EG-Verhandlungen hin- zu Da dürfen wir uns beim Straßenverkehr, Grund und Boden sowie der Landwirt- schaft, nicht überfahren lassen. Besonders gek Ummert habe ich mich in Wien, um un- seren Bezirk. Es war mühsam aber nicht er- , - os, gute Kontakte in die Ministerien zu knipfen. In vielen Fällen konnte ich unseren Gerreinderi und/oder Einzelpersonen, hilf- reichen Beistand leisten. Daß der Plöcken- tnrinel von der Tagesordnung ist, war auch kein leichtes Stück. Aber jetzt sind die Ver- handluner mit Italien aufs Eis gelegt und kein Grc.schen für den Bau im Budget. Ver- liert der Bezirk seinen Abgeordneten, geht der direkte Draht nach Wien wieder verlo- ren. K.A.: Wenn Sie nicht mehr in den Natio- narat kommen, wie geht es dann mit Ihnen iii der Politik weiter? NR Horn: Wenn's schiefgeht, bricht die Welt nicht zusammen. Dann bin ich seit 1974 erstmals wieder ganz ohne Politik. Habe mehr Zeit für meinen Beruf im Kur- haus Kitzbühel und die Familie. Ich hoffe aber schon, daß der Bezirk Kitzbühel für mich gut wählt und ich wieder eine Chance erhalte. K.A.: Was die Leute immer wieder ärgert, sind die hohen Politiker-Pensionen. Erhal- ten Siefürlhre bisherige politische Tätigkeit eine Pension? NR Horn: Danke für die Frage! Die dreizehn Jahre als Kitzbüheler Vizebürger- meister sind ohne jeglichen Anspruch ge- blieben. Im Parlament habe ich jetzt vier Jahre Pensionsbeiträge gezahlt, könnte aber erst nach zehn Jahren Nationalrat und Errei- chen des entsprechenden Pensionsalters einen Antrag stellen. Ich binjedenfalls noch lange nicht dabei und habe mich auch um keinen Aufsichtsrat oder sonstigen »Versor- gungsposten« bemüht. Komisch genug, mir macht Politik Freude am Mitgestalten. Sol- che Leute muß es in unserem Land doch wohl auch noch geben!? K. A.: Herr Nationalrat Horn, wir danken für das Gespräch und wünschen weiterhin viele Erfolge für den Bezirk. Großübung mit Hubschrauber Die Ubung findet am Samstag, 22 Sep- tember 1990 in Zusammenarbeit mit dem Hubschrauber des Bundesheeres statt. Be- ginn ist um 13 Uhr. Flughelfer: Schulung am Vormittag von 10 bis 11.30 Uhr im Schulungsraum des Ge- rätehauses Aschau. Die Einladung richtet sich an alle Flughelfer des Bezirkes. An der Schulung können auch der Bezirksaus- schuß, interessierte Kommandanten und Kameraden der Feuerwehren teilnehmen. Übungsannahme: Waldbrand im Ge- meindegebiet von Aschau b. Kirchberg, Lage nach der OMK 50--Koordinaten 3702/7250. Übungsablauf: Aufbau von 2 Relaislei- tungen mit Unterstützung des Hubschrau- bers über einen Höhenunterschied von 140 bis 180 Meter in unwegsamem Gelände. Bei extremem Schlechtwetter, wenn ein Einsatz des Hubschraubers nicht möglich ist, .entfällt die Übung. Ubungsteilnehmer: Volle Ausrückung der FF Aschau, Feuerwehren der Abschnit- te Kitzbühel und Brixental, sowie Teile des Abschnittes Untere Schranne (St. Johann, Going, Erpfendorf) jeweils mit einer Grup- pe und dem entsprechenden Löschfahrzeug und das Bezirkskommando. Die genannten Feuerwehren stehen ab 13 Uhr im eigenen Gerätehaus bereit und werden über Funk alarmiert. Die Anfahrt nach Aschau erfolgt ohne Blaulicht und nach den Bestimmungen der Straßenver- kehrsordnung. Eventuelle Rückfragen sind zu richten an Florian Aschau oder telefonisch an das Ge- rätehaus Aschau mit der Nr. 0 53 57 / 8190. Das Übungsende nach Erfüllung der ge- stellten Aufgaben wird ca. 16 Uhr sein. Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133
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