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Dagmars junge Seite Gedanken zum Thema Alter! chungen kann eine Frau auch mit 30 oder 40 noch ein gesundes Kind zur Welt bringen. Seite 14 Jjliibühekr -..i1nzeiger Samstag, 6. Oktober 1990 Als ich kürzlich meinen 23. Geburtstag feierte, be- gann ich über ein Thema nachzudenken, und zwar über den Ausspruch meiner Eltern, daß für sie der Ge- burtstag ein Tag wie jeder andere sei. Vor noch gar nicht allzu langer Zeit konn- te ich diese Einstellung der »Erwachsenen« nicht ver- stehen. Ein Jahr älter zu werden kommt doch einem Schritt des Erwachsenwer- dens gleich. Man bekommt mit zunehmendem Alter im- mer mehr Rechte, so darf man mit 12 endlich Radfah- ren, mit 16 Mopedfahren und Rauchen in der Öffent- lichkeit, mit 18 macht man den Führerschein, mit 19 wird man großjährig und mit 21 darf man dann end- lich auch ins Casino gehen. Ja, und was kommt dann, mit 23, mit 30 oder mit 40? Erlangt man dann endlich andere Werte wie zum Bei- spiel Selbstbewußtsein? Rein medizinisch gesehen beginnt das Alter ja schon mit 20, natürlich wird nie- mand bei einer 25jährigen von einer Alten sprechen, aber in diesem Alter begin- nen sich die Körperzellen zu teilen. Wann auch immer das Al- ter zum Thema wird, hängt einzig und alleine von der persönlichen Einstellung ab. Es gibt bestimmt 28jäh- rige, die vor dem Spiegel die ersten Falten suchen und auch 50jährige, die noch Lambada tanzen lernen. Nehmen wir doch als Bei- spiel Tina Turner, die mit 50 noch ein Rock-Idol im Le- der-Mini ist, oder Anna Wimscheider, die mit 68 Jahren noch Bestseller- Autorin von »Herbstmilch« wurde. Dennoch aber läuft die Zeit unaufhörlich an uns vorbei, und jedes Alter hat seine gewissen Vor- und Nachteile. So ist man mit 20 topfit, man lernt am schnellsten, doch die Eltern empfindet man in dieser Zeit eher als Störenfriede. Freunde und Freundinnen sind jetzt die engsten Verbündeten. Auch der in Schwung ge- ratene Hormonhaushalt sorgt zusätzlich noch für seelische Schwankungen. Das Alter um 20 ist außer- dem auch noch der günstig- ste Zeitpunkt fürs erste Kind, denn die Fruchtbar- keit ist am größten und die Risiken für Schwanger- schaft und Geburt am ge- ringsten. Aber nicht alle Frauen nutzen diese Zeit tatsächlich schon fürs Kind, sondern eher für die persönliche Orientierungsphase, Beruf, Partnerschaft und das Abna- beln vom Elternhaus. Zum Glück ist die Medi- zin heute schon soweit, daß sich Frauen tatsächich mit dem Kinderkriegen Zeit las- sen können, denn dank aus- gereifter Vorsorgeuntersu- Ein stabiles Hoch erreicht man scheinbar Mitte 30 und Mitte 40. Der Grund ist wahrscheinlich darin zu su- chen, daß Berufstätige schon in einer gesicherten Position sind und sich durchgesetzt haben. Wenn wir das Wort »Aids« hören, bekommen wir meist Gänsehaut, denn bis heute konnte noch kein wirksamer Impfstoff gegen diese Im- munkrankheit entwickelt werden. Offiziell wurde zwar ein Rückgang an Aidserkran- kungen festgestellt, aber trotzdem ist das Virus im- mer noch da. Nun glauben skandinavi- sche und holländische For- scher, dem Aids-Virus auf die Spur gekommen zu sein. Man geht nämlich davon aus, daß das Aids-Virus von den afrikanischen Affen stammt und sich im Laufe der Jahrtausende so verän- dert hat, bis es dem Europä- er gefährlich wurde. Die be- sagten Wissenschafter wol- len jetzt am britischen Mu- seum in London altägypti- sche Mumien auf Aids-Viren untersuchen. Das erste »Opfer« ist eine 5500 Jahre alte Leiche eines Mannes, der in der Wüste gefunden worden war. Es bleibt nun endlich Zeit und auch Geld, um richtig »leben« zu können. Und Fältchen und Figurproble- me werden oft zum Anlaß genommen für neue Aktivi- täten. Man sieht die Welt mit anderen Augen und genießt bewußter. Doch was soll's! Jede Le- bensphase hat ihre Eigen- schaften; mit 20 topfit, mit 30 ratlos und mit 40 selbst- bewußt. Doch eines sollte man nie vergessen; man ist so alt, wie man sich fühlt! Ihre Dagmar Die Agyptologen haben den Forschern zwar sehr strenge Auflagen gemacht, aber nach Auskunft des Mu- seumsleiters dürfen die For- scher dennoch von allen 78 Mumien des Museums Ge- webeproben entnehmen. Daß die alten Pharaonen an Krebs, Tuberkulose, Sy- phillis, Malaria, Lungen- krankheiten, Knochenzer- fall, Blutarmut und anderen Mangelerkrankungen star- ben, wissen die Wissen- schafter bereits, aber man vermutet, daß auch damals schon Menschen an Aids starben. Ein Sprecher des Forscher- Teams meinte: »Wenn wir auf das Aids-Virus stoßen, können wir die Entwick- lung des Virus zurückver- folgen. Die moderne Gen- Technologie macht es mög- lich. Und dann wird der Aids-Impfstoff vielleicht doch noch entdeckt.« Somit können wir ja wie- der einmal hoffen! Neues zum Thema Aids
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