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Die neue Abwasserreinigungsanlage Kitzbühel Wie aus einer schmutzigen Brühe wieder ein glasklares Wasser wird Das Team der neuen K!äran?age Kitzbtne1 (von links): Robert Pletzer, Josef Baumann und An- dreas Eng!. Seite 6 JJbbühcIcr LAnzeiger Samstag, 6. Oktober 1990 /1F/trq;gjv14/siv/1q;Iiis/i fi All ‚. -1 --Z:-' b .2-,. '•• ?Jp -"'r :.-:r-- .1,.• — 1 • — r-ir -- '-c 14 f- A « - - '(''.. ‚ FUk PIF -Jb'A'D /'OOL-(4k7 Zweigstele K2EÜHEL Bichlstraße 9 N fti Z Tel. (OE3)7114712EG * Zwegste le ST. JCHAN Speckbache-stra6e 29 Tel. (0 53 52) 3631, 3632 Die Bank des Landes Tirol Der Reinigungsprozeß bei der neuen Ab- wasserreinigungsanlage Kitzbühel beginnt im Rechenhaus, wo alle Gegenstände über zwei Zentimeter mittels zweier Stabrechen aus dem Wasser entfernt werden. Das Re- chertgut durchläuft anschließend eine Pres- se und landet dann in einem der Kleincontai- ner, die laufend zur Müllentsorgung abtransportiert werden. Die nächste Station ist der Sandfang, in dem mineralische Stoffe wie Sand und Schotter entnommen werden. Danach fließt das Wasser durch einen Rohrkanal zum Zu- laufdüker des Zwischenklärbeckens. Das teilgereinigte Wasser wird dann mittels vier Schneckenpumpen um 2,30 m gehoben und kommt in das Belebungsbecken, wo die Aqua-Turbos für die Sauerstoffzufuhr sor- gen. Das Wasserschlammgemisch rinnt an- schließend in eines der beiden Nachklär- becken, wo die Trennung von gereinigtem Abwasser und Belebtschlamm stattfindet. Das klare Wasser wird dann über Überlauf- schwellen abgezogen und fließt in die Kitz- bühel Ache. Kurz vor der Einmündung wird das Ab- wasser über Probenehmer nochmals auf Restverschmutzung geprüft und die Was- sermenge gemessen. Während das gereinigte Wasser der Natur zurückgegeben wird, hat der im Nachklär- becken abgesetzte Belebtschlamm noch ei- nige Stationen vor sich. Er wird durch Rundräumer zu zentralen Schlammtrichter gedrückt und gelangt dann zum Schnecken- pumpenwerk. Ein Teil des 4,80 Meter geho- benen Schlammgemisches wird ständig im biologischen Kreislauf gehalten, während der Uberschußschlamm zum Voreindicker gepumpt wird. Die braune Masse wird an- schließend zu dem im neuen Betriebsgebäu- de befindlichen Pumpenraum zur Schlamm- siebung transportiert. Die abgeschiedenen Grobstoffe werden von der eingebauten Schnecke zur Pressezone geleitet und dort mit einer Restfeuchte von 60 bis 70 % ausge- stoßen. Mittels Druckerhöhungspumpen kommt der Schlamm in zwei 16 Meter hohe, beheizte Faulbehälter. Das durch den Faul- prozeß nach etwa vier Wochen entstehende Faulgas (vorwiegend Methan) sammelt sich unter der Gashaube, wird entwässert und einem auch für die Behälteraufheizung auf ca. 35 Grad sowie für die Beheizung von Be- triebsräumen und Hallen der Becken- überbauung verwendet. Bei Vollauslastung ist mit einem Faulgasanfall von 700 bis 1000 Kubikmeter pro Tag zu rechnen. Das gesamte Abwasserreingigungspro- gramm der neuen Kitzbüheler Kläranlage läuft vollautomatisch ab, den im Werk arbei- tenden drei Männern verbleiben neben den umfangreichen Wartungsarbeiten vorwie- gend überwachende Aufgaben. Nur wenn es notwendig ist, greifen sie steuernd ein. Die drei im Klärwerk beschäftigten An- gestellten sind Robert Pletzer und Andrea Eng!, welche die gleichen Aufgaben haben, sowie Josef Baumann, der neben seiner Tä- tigkeit in der Kläranlage auch das städtische Kanalnetz betreut. Der Arbeitstag eines Klärwärters beginnt mit einem Rundgang. Da sich auf der Anlage gastechnische Ein- richtungen befinden, wird besonders auf
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