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Seite 16 XJtbübckr LAnzeiger Samstag, 13. Oktober 1990 »Wendekreis oder die Überwindung Becketts« Die Studiobühne an der Univesität Inns- bruck gestaltete am 5. Oktober 1990 im Saal der Handelskammer Kitzbühel dieses In- nendrama von Hugo Bonatti. Viele Menschen begegnen einander wie Schatten, haben selbst kein Licht, empfin- den die Kälte in und um sich. Kommt einer und klagt, sagt der andere: »Ich kann dir nicht helfen«. So stehen sie in Finsternis und Kälte. Doch: »Wir träumen vom Licht ein Leben lang« läßt der Dichter den Mann sagen, die Frau aber klagt resigniert: »Es hat Godot nie gegeben, es gibt ihn nicht und es wird ihn nie geben! « Trotzdem ist sie verleitet, ihren Blick in die Ferne zu richten, dorthin, wo der Mann das Licht sucht, weil er Godot spürt (glaubt). Es gelangen beide auf eine Eisscholle, die dahintreibt. »Du sollst rudern!« fordert der Mann die Frau auf und rudert selbst. »Hilf dir selbst, so hilft dir Gott« ist schon ein alter Lebensrat, denn Gott will keine Untätigen. Die Scholle droht zu brechen: »Wir ersau- fen, wo ist Godot?« Mann und Frau rufen nach ihm, hoffen, die Insel St. Helena zu finden. Doch die Frau will es anders: »Die Insel schwimmt nicht«, dort ist Einsamkeit. Ja, Sicherheit bietet nur festes Land. Der Mann ruft wieder, die Frau: »Ich kann es nicht mehr hören!« und gießt ihren Spott aus über Godot. Er jedoch hat die Er- kenntnis: »Du gibst zu früh auf, du glaubst nicht ausreichend, such' etwas!« Dank der Stadtmusik an die Gastronomie Für die Einladungen nach den Platzkon- zerten bedanken wir uns bei den angeführten Hotels, Gasthöfen und deren Angestellten recht herzlich: Hotel »Zur Tenne« Hotel »Goldener Greif« Hotel »Weißes Rößl« Hotel »Erika« Sporthotel »Mayr-Reisch« Hotel »Zum Jägerwirt« Hotel »Hinterbräu« Hotel »Tiefenbrunner« Hotel »Tyrol« Hotel »Hummer« Spielcasino AG Grillrestaurant »Zinnkrug« Monikas Tennisstüberl Prima Restaurant Restaurant »Wienerwald« Restaurant »Glockenspiel« Gasthof »Eggerwirt« Gasthof »Schwarzer Adler« Gasthof »Huberbräustüberl« Cafd »Resch« Die Insel kann sie nicht halten, sie rudern nun aber auf einem Floß, und es ist heller ge- worden. Geier bedrohen sie: »Geier sind überall« und Haie. Sie wissen um deren Ge- fährlichkeit und erschlagen sie. Nun haben sie auch Hoffnung. Das Licht wird stark, der Mann blickt gebannt in die Ferne, und es entringt sich seiner Brust der Freudenruf: »Dort ist das Festland« - und Godot. Die Aussage ist lebenskonform, kompri- miert, verdichtet in Wort und Bild; sie wird so zu Dichtung. Die kargen Begebenheiten der Handlung sind mit mannigfaltigen Bil- dern des Lebens austauschbar: die Men- schen in der Kälte, die Eisscholle, die Insel, das Festland, Licht und Godot sowie die Philosophie der Rede. Und es gibt keine Resignation wie bei Beckett! Mit den Inhalten: Glaube, Hoffnung und Liebe (Licht) weist der Autor seine christli- che Gesinnung aus. Ein Werk, das erst durch Mitdenken er- schließbar wird, dann aber im so Eingelade- nen und Beschenkten kein Ende findet. Möge jeder seinen »Wendekreis« erleben, im Sinne dieser Bilder, und ihn über- schreiten! Dem Dichter Hugo Bonatti, den einpräg- samen Leistungen der Darsteller, der Regie sowie dem nicht zu überbietend einfachen Bühnenbild sei hohe Anerkennung gezollt und Dank gesagt den Veranstaltern Volks- hochschule und Kulturreferat der Stadtge- meinde Kitzbühel. H. Oe. Cafü »Langer« Cafü »Kitz« Caf »Praxmair« Imbißstube Planer Fleischhauerei Fuchs Fleischhauerei Huber Fleischhauerei Jenewein Obmann Andre Feiler Kapellmeister Sepp Gasteiger Organisation Sepp Brandstätter Zum Welttierschutztag Wenige Menschen wissen, daß es in Kirchbichl ein Tierheim des Tierschutzve- reines für Tirol gibt. Hier werden verlasse- ne, verstoßene, verletzte Tiere aufgenom- men und betreut. Frau Josefine Lisch führt dieses Heim und leistet mit ihren Mitarbei- tern vorbildliche, opfervolle Arbeit. Das Heim platzt aus den Nähten, weil immer mehr Tiere untergebracht werden müssen. Es wäre wünschenswert, dieser guten Einrichtung im Kitzbüheler Anzeiger ein Sprachrohr zu verschaffen. Frau Lisch kann ausgezeichnet schreiben, und es wäre gut, wenn sie regelmäßig zu Wort kommt. Sie handelt nicht aus falscher Sentimentalität. Es ist eine Verpflichtung für uns Menschen, der schwachen Kreatur zu helfen, ebenso, wie wir verpflichtet sind, arme Menschen zu unterstützen und die Natur zu schonen. Für Kinder ist es sehr erzieherisch, wenn sie mit Tieren aufwachsen und lernen, sie zu be- treuen. Manch einer möchte einen Hund oder eine Katze. Es muß aber nicht immer ein teures Rassetier sein. Denken Sie daran, daß im Tierheim viele Hunde und Katzen sehnsüchtig darauf war- ten, einen guten Platz zu bekommen. Sie machen ein solches Tier glücklich und be- reiten sich selbst Freude. Sie werden die Dankbarkeit spüren, die Ihr Schützling Ih- nen entgegenbringt. Also auf, ins Tierheim Kirchbichl! Dr. Maria Kirchner, Erpfendorf 63. ordentl. Hauptversammlung der Bergbahn AG Kitzbühel Die Bergbahn Aktiengesellschaft Kitzbü- hel hält am Montag, 29. Oktober, 17 Uhr, im Rathaussaal Kitzbühel die 63. ordentliche Hauptversammlung ab, zu der alle Aktionä- re herzlich eingeladen werden. Jene Aktionäre, die ihr Stimmrecht aus- üben wollen, werden ersucht, ihre Aktien im Sinne des § 18 der Satzung entweder bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, der Tiro- ler Sparkasse Innsbruck oder bei einem öffentlichen Notar oder bei der Hauptnie- derlassung einer in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft betriebenen inländi- schen Bank zu hinterlegen. Die Hinterle- gung muß spätestens am dritten Tag vor Zu- sammentritt der Hauptversammlung er- folgen. Anfragen von Aktionären, deren Beant- wortung eine entsprechende Vorbereitung erfordert, sind spätestens eine Woche vor dem Tag der Hauptversammlung dem Vor- stand der Gesellschaft schriftlich vor- zulegen. Kit 0 zbÜhIer VEREINIGUNG DER FR.EMDENVERKEHRSVERBÄNDE ;oeti 35 Jahre Fremdenverkehrsverbände »Kitzbüheler Alpen« Die Vereinigung der Fremdenverkehrs- verbände »Kitzbüheler Alpen«, denen 23 Fremdenverkehrsverbände unseres Bezir- kes angehören, feiert heuer ihr 35jähriges Bestandsjubiläum. Aus diesem Anlaß findet am Dienstag, 23. Oktober 1990, um 17 Uhr im Festsaal der Handelskammer in Kitzbühel eine Jubi- läumsfeier mit folgendem Programm statt: Festfanfare; Begrüßung durch den Ver- bandsobmann Dkfm. Dr. Josef Ziepi; Lei- stungsbericht von Verbandsgeschäftsführer Dir. Hermann Fercher; Vortrag des Ver- bandsobmannes zum Thema »Unsere touri- stische Europareife ausbauen«; Festvortrag von Dr. Peter Haimayer, Vorsitzender des Arbeitskreises »Freizeit und Tourismus« der Universität Innsbruck, zum Thema »Tourismus und Umwelt<'. Auszeichnung der Mitgliedsverbände, Glückwunschadressen der offiziellen Ver- treter.
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