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Samstag, 13. Oktober 1990 J{Jtbühelcr .j1reiger Seite 33 Steinwild-Hegegemeinschaf in Jochberg gegründet wird für die Kirchenorgel verwendet. (Frei- willige Spenden.) Wir laden Sie herzlich ein in der nun be- heizten Kirche Platz zu nehmen und das Programm zu genießen. Die Musikkapelle Jochberg und die Chorgemeinschaft Jochberg Am Freitag, den 14. September 1990, fand im Gasthaus »Waldwirt« in Joch- berg die Gründungsversammlung der Steinwildhegegemeinschaft »Großer und kleiner Rettenstein« statt. Sinn und Zweck dieser Hegegemeinschaft ist es, vor allem über Landesgrenzen hinaus einen gesunden Steinwildbestand heranzuhe- gen, zu erhalten und nach den jagdgesetz- lichen Bestimmungen jagdwirtschaftlich zu bewirtschaften. Ursprünglich war das Steinwild fast überall in unseren österreichischen Alpen verbreitet. Zu Ende des 15. Jahrhunderts jedoch waren trotz strengster Schonungs- vorschriften die Steinwildbestände stark zurückgegangen, nach dem Tode von Kai- ser Maximilian (1519) geht das Steinwild in Tirol seiner endgültigen Ausrottung entgegen. Trotzdem wurde immer wieder ver- sucht, Steinwild in Tiergärten und in frei- er Wildbahn auszusetzen. Dies scheiterte jedoch schon nach kurzer Zeit aufgrund von Krankheiten, intensiver Wilderei, Abwanderungen sowie auch aufgrund ei- nes nicht artgerechten Lebensraumes. Ab ca. 1950 wurden dann nach Schweizer Muster Wiedereinbürgerungsversuche in zunehmender Zahr unternommen. An- fang der 80er Jahre zählte man in Oster- reich erfreulicherweise bereits wieder ca. 2.100 Stück Steinwild. Auf Initiative der damaligen Jagdpäch- ter Dipl.-Vw. Joachim Holdt und Dr. Adolf Odermatt wurden in den Jahren von 1975 bis 1979 im Revier Sperten der Osterr. Bundesforste und im Eigenjagdre- vier Kleiner Rettenstein insgesamt acht Steinböcke und neun Gaißen aus dem Ge- biet des Piz Albris in der Schweiz einge- setzt. In der Zwischenzeit ist die ehemals kleine Kolonie aufgrund des hervorragen- den Lebensraumes, aber nicht zuletzt auch aufgrund des großen Hegeeinsatzes auf ca. 80 Stück angewachsen. Das Steinwild im Oberen und Unteren Grund im Spertental hält sich vorwiegend im Bereich des Großen und Kleinen Ret- tensteines auf. Dies ist das Gebiet der Österreichischen Bundesforste, der Lan- des- und Schöntalaim, Steinfeld, Rack- statt-Kleiner Rettenstein sowie Legeralm. Aber auch auf die Jochberger Talseite der Pappalpe, Trattenbach, Gaux, Kesselbo- den oder in den Pinzgau im Bereich der Baumgart- und Leiten-Erl-Schliefalm wandert das Steinwild, um vor Winter- stürmen Schutz zu suchen oder an heißen Sommertagen Kühlung zu finden. Das Ausbreitungsgebiet umfaßt ca. 3.500 Hektar. Sämtliche in diesem Lebensraum liegenden Jagdreviere wurden in die He- gegemeinschaft aufgenommen. Die Jagd- ausübungsberechtigten dieser Reviere bil- den die Vollversammlung. Der Aussch uß setzt sich wie folgt zusammen: Obmann: Ing. Karl Mitterhauser, Kirchberg; Obmannstellvertreter: Franz Astl, Hollersbach; Je ein Mitglied aus dem Hegegebiet: Gidi Hauser, Reith b. Kitzbühel, Franz Stöckl, Hollersbach; Kassier und Schriftführer: Hubert Lin- thaler, Kirchberg; Die zuständigen Hege- meister bzw. Hegeringleiter: Ing. Fred Greiderer, Kirchberg; Ok.-Rat Ernst Sonnleithner, Kaprun; Ing. Josef Brun- ner, Jochberg und Hans Wieser, Mühl- bach. In der Folge wurden in der Gründungs- versammlung die 16 Punkte der Satzung einstimmig beschlossen, die einen roten Faden von der Aufnahme von Mitglie- dern bis hin zur Finanzierung in der Hege- gemeinschaft bilden sollen. Es gilt vor allem auch in der Zukunft, dem Steinwild die notwendige Hege zu- kommen zu lassen, denn trotz der relativ leichten Beschaffungsmöglichkeit von Steinwild für Bestandsgründungen muß bei jeder Wiedereinbürgerung größtes Augenmerk auf die Wahl des Standortes gelegt werden. Die Gründung einer Kolo- nie kostet heute noch viel Aufwand an Geld, Zeit und Arbeit, insbesondere bis zum dem Zeitpunkt, zu dem eine gewisse Stückzahl erreicht ist, die gewährleistet, daß sich eine Kolonie aus eigener Lebens- kraft weiterbringen vermag. Diese Zahl ist in jedem Fall in den Revieren des Gro- ßen und Kleinen Rettensteines innerhalb kürzester Zeit erreicht, sodaß man sicher sein kann, daß sich das Steinwild hier ganz besonders wohl fühlt und es sich hier um einen echten Steinwildlebensraum handelt. Die Bezirksjägermeister Ing. Fred Grei- derer und Ok. -Rat Ernst Sonnleithner wa- ren sich in ihren Schlußworten einig, daß eine grenzüberschreitende Zusammenar- beit von großer Wichtigkeit ist und be- dankten sich für das Zustandekommen dieser Hegegemeinschaft, die dem Wohle des Steinwildes dient und wünschten ab- schließend allen Mitgliedern viel Erfolg für die kommenden Arbeiten. Musikalischer Höhepunkt der Jochberger Kulturtage Am Donnerstag, den 11. Oktober 1990, um 20 Uhr findet in der Pfarrkirche zu St. Wolfgang eine Aufführung von Chor- und Bläsermusik statt. Dies ist der letzte musikalische Höhe- punkt im Rahmen der bisher sehr erfolg- reich verlaufenen Jochberger Kulturtage 1990. Der Reinerlös dieser Veranstaltung Bogenschützen-Turnier in der »Alten Wacht« An diesem Wochenende findet beim Gasthaus »Alte Wacht« in Jochberg das 1. Turnier der Bogenschützen um den »Alte Wacht«-Cup statt. Beginn am Samstag, 13. Oktober, um ca. 12 Uhr und am Sonntag, 14. Oktober 1990, um ca. 9 Uhr. Alle Bogen- schützen sind dazu herzlich eingeladen. Es werden zahlreiche Schützen aus Deutsch- land und Osterreich erwartet. Mit der Siegerehrung am Sonntag, 14. Oktober 1990, um ca. 15 Uhr wird auch die offizielle Eröffnung der Bogenschießanlage durch Bürgermeister Richard Noichl nach- geholt, die bisher leider ins Wasser gefallen war. Jungbürgerfeier in Jochberg Gemeinde Jochberg und Jungbürger laden zur diesjährigen Jungbürgerfeier am Samstag, den 13. Oktober 1990. ein. 18.30 Uhr Gottesdienst mit rhythmischen Liedern; 19.30 Uhr Festakt mit Sketch und Dias im Mehrzwecksaal. Anschließend um 20.30 Uhr spielt die Gruppe »Girl among Boys«. Dazu laden wir alle herzlich ein. Eintritt frei! Großer Erfolg der Jochberger Heimatbühne Der am Freitag, den 28. September 1990, von der Jochberger Heimatbühne unter der Leitung von Obmann Arthur Larcher aufge- führte, zeitnahe Schwank »Viel Arger für den Bürgermeister« war ein voller Erfolg. Die Spieler wirkten natürlich und über- zeugend und die Stimmung im Mehrzweck- saal Jochberg war ausgezeichnet. Die unge- fähr 500 Besucher spendeten kräftigen, langanhaltenden Applaus. Für die Zukunft wünschen wir der Joch- berger Heimatbühne nur eins: »Immer ein volles Haus«.
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