Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 24 -- -k1Jtbühckr Anzeiger Samstag, 20. Oktober 1990 Olympionike Hias Noichl ein 70er Am 17.Oktober 1990 vollendete der Teilnehmer an den Olympischen Winter- spielen in St.Moritz und in Oslo, Hias Noichl, St. Johann in Tirol, sein 70. Le- bensjahr. Wir gratulieren! In Hochberg geboren, verbrachte er sei- ne Kindheit und Jugend auf dem elterli- chen Bergbauernhof Gensbichl. 1940 rückte er zur Deutschen Wehrmacht ein und diente bis zum Kriegsende, dreimal verwundet, in der 2. Gebirgsdivision an der Eismeerfront. Im Jahre 1946 begann Hias Noichl sei- ne Bergführertätigkeit. Er wurde Berg- führer und staatlich geprüfter Skilehrer und übernahm die Leitung der Skischule St.Johann. Daneben setzte er seine sport- liche Laufbahn als Skilangläufe fort, die in der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in St. Moritz (1948) und in Oslo (1952) gipfelte. Er wurde Österrei- chischer Meister über 18 km und stand achtmal in der Mannschaft, welche die österreichische Staffelmeisterschaft ge- wann. Hias Noichl maß sich auch mit den steilsten Wänden der Alpen. Zu seinen Erstbegehungen zählen die direkte Ost- wand der Fleischbank im Wilden Kaiser, der St. Johanner Weg in der westlichen Hochgrubachspitze, die Nordostkante des Kreuztörlturms und eine Route in der Predigstuhl-Westwand. Herausragen muß auch die dritte Bege- hung der King-Ost-Wand in den Engel- hörnern,wie diese in der Schweiz genannt werden. Im Jahre 1958 versuchte er mit Herbert Raditschnig und Lothar Brandler die Eiger-Nordwand zu bezwingen. 800 Me- ter unter dem Gipfel zerschmetterte ihm ein Eisbrocken die linke Hand. Sein Ab- stieg mit nur einer Hand zum Stollenloch der Jungfraubahn gilt in Fachkreisen als einmalige Leistung. Hias Noichl wurde 1968 als Ausbilder für persische Bergsteiger in den Iran ver- pflichtet. Dadurch stehen auch persische Berge in seinem Tourenbuch; ebenso wie Begehungen in Norwegen, Schweden und in Afrika. Großen Raum im Leben von Hias Noichl nimmt seine Tätigkeit in den ver- schiedenen Vereinen ein. Seit seinem zehnten Lebensjahr Mitglied des Alpen- vereins, bekleidete er in der St.Johanner Sektion »Wilder Kaiser« die Funktionen eines Tourenwartes und Jungmann- schaftsführers, war 17 Jahre lang Ob- mann der Sektion und wurde wegen seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden er- nannt. Mitglied des Skiclubs ist Noichl seit 1948. Zwei Perioden leitete er diesen Ver- ein als Obmann und ist jetzt noch aktiver Kampfrichter des ÖSV. Sichtbare Zeichen dieser Tätigkeit sind Goldene Ehrenzei- chen und das Sportehrenzeichen der Marktgemeinde St.Johann. Als Gründungsmitglied des Verbandes der Österreichischen Berg- und Skiführer gehört unser Jubilar seit 1963 dieser Stan- desvertretung an. Als Vorsitzender von der Gründung bis 1974 und wiederum von 1979 bis 1984 leitete er die Geschicke die- Hias Noichl, St. Johann. ses Verbandes. Von 1973 bis 1977 war er zudem Präsident der Internationalen Ver- einigung der Bergführerverbände. Seine Pionierarbeit wurde durch die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden und mit der Ver- leihung des Verdienstkreuzes des Landes Tirol gewürdigt. Vor nun bald 40 Jahren eröffnete Hias Noichl mit seiner Gattin Gisela, geb. Raß, in der Speckbacherstraße das bekannte »Sporthaus Noichl«. In zwei Tagen durch den »Wilden Kaiser« Kürzlich wurde der »Wilde-Kaiser-Steig« offiziell seiner Bestimmung übergeben. Bei dem diesbezüglichen Festakt beim Gasthof »Hinterkaiser« in St. Johann in Tirol konnte der Obmann des FVV St. Johann, Karl Rai- ner, neben einer Anzahl von Bergfreunden und Gästen auch den Altobmann der öster- reichischen Bergführer, Hias Noichl, und Vertreter der Fremdenverkehrsverbände der Orte zwischen Kirchdorf und Kufstein begrüßen. Er dankte den Initiatoren Hans Steinbacher aus Schwoich und Helmuth Bendler aus Kirchdorf für das Zustande- kommen dieses herrlichen Höhenweges, der sich mit seiner Länge von 35 km entlang der Südseite des Wilden Kaisers auch inter- national sehen lassen kann. Der Schriftführer dieser aus acht Frem- denverkehrsverbänden bestehenden Ar- beitsgemeinschaft, Obmann Werner Brandt aus Schwoich, streifte noch einmal die Ent- stehungsgeschichte, erinnerte an die vielen Sitzungen, die notwendig waren und hob die gute Zusammenarbeit hervor. Die Frem- denverkehrsverbände waren bemüht, ent- lang der Südseite alle Steig- und Weganla- gen zusammenzufassen, abzusichern und schwarz-gelb zu markieren. Die Gesamt- strecke von Kirchdorf bis Kufstein kann in ca. 18 Stunden Gehzeit mit einer Übernach- tung auf der Grutten- oder Gaudeamushütte bewältigt werden. Helmuth Bendler ging auf die Erschlie- ßungsgeschichte des Wilden Kaisers ein und stellte fest, daß dieser Steig entlang eines der schönsten Gebirgszüge Europas eine enor- me touristische Bereicherung darstellt. Noch vor der Jahrhundertwende wurden die meisten Gipfel des Kaisers zum ersten Mal bestiegen. 1898 erschien der erste Kaiser- führer und es gab schon 75 beschriebene Anstiege, die sich bis 1904 auf 135 vermehr- ten. Während dieser Zeit wurden auch vier Unterkunftshütten gebaut. Mit Beginn der Motorisierung in den 30er Jahren gab es einen wahren Boom auf die Wände des Wil- den Kaisers. Während des 2. Weltkrieges war St. Johann Standplatz der Hochgebirgs- kompanie und eine alpine Ausbildungsstätte ersten Ranges. Das Gebiet des Wilden Kai- sers, ein Juwel der Alpen, wurde schon 1958 zum Naturschutzgebiet erklärt. Initiator Hans Steinbacher freute sich auf diesen Tag besonders, war er es doch, der auf diese Idee gekommen war. Der Wunsch. nach den großen Vorbildern, wie die Dolomiten- und Karawankensteige, der- Menschen er Menschen Schönheit und Faszination z vermitteln, ging damit in Erfüllung. Vom Volksmusikabend des TV Edelraute Der Trachtenverein Edelraute veran- staltete am 13.10.1990 wiederum sein be- reits traditionelles Sänger- und Musikan- tentreffen im Huberbräusaal in St. Jo- hann in Tirol. Unter der bewährten Füh- rung von Georg Anker gaben der» Auer- bacher Dreigesang«, die »Gerstbodner Tanzlmusig« ‚die »Goinger Weisenbläser«, das »Harenduo Pam- perl«, die »Heacher Seppn«, die »Inntaler Sänger«, der »Tegernseer Zwoagesang« sowie das »Teisenberg Duo« ein wechsel- volles Programm an echter Volksmusik zum besten. Unter dem Mctto »das jage- rische Leb'n« wurden Lieder und Weisen vorgetragen. Im Anschluß daran fand der Kirchtagstanz mit der »Gerstbodner Tanzimusig« viele eifrige Tänzer. Alles in allem ein sehr gelungener Volksmusik- abend. Der Trachtenverein Edelraute möchte sich auf diesem Wege bei allen Helfern, den Volksmusikgruppen, der Familie Günther Huber, dem Theaterverein sowie den örtlichen Geldinstituten für die Durchführung des Vorverkaufes auf das herzlichste bedanken.
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