Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 34 J{Jtzbühckr '.J1rzeiger Samstag, 20. Oktober 1990 Die Tiroler Verkehrswirtschaft schuf eine goldene Ehrenmedaille,um Persönlichkei- ten aus Politik, Wirtschaft und Verwal- tung ehren zu können. Die erste goldene Ehrenmedaille wurde kürzlich an den frü- heren Präsidenten der Bundesbahndirek- tion Innsbruck, Hofrat Diplomingenieur Sebastian Kienpointner, verliehen. Die Übergabe erfolgte in einer Feierstunde vom Obmann der Sektion Verkehr der Ti- roler Handelskammer, Kommerzialrat Anton Specht, der betonte, daß es Kien- pointner nicht nur verstanden hatte die berechtigten Interessen der Bahn immer wieder mahnend aufzuzeigen, sondern auch Großartiges zur Modernisierung die- ses wichtigen Verkehrsträgers zu leisten. Kienpointner kann daher mit Stolz auf ein gelungenes Lebenswerk zurückblicken. Als Leiter der Landesstelle Tirol der Österreichischen Verkehrswissenschaftli- chen Gesellschaft ist er weiterhin in Funk- tion. Hofrat Dipl.-Ing. Sebastian Kienpoint- ner wurde am 12. Mai 1924 auf dem Sendihof in Waidring geboren. Sein Va- ter, Sebastian Kienpointner d.Ä., war Schuhmachermeister und sein Großvater, ebenfalls mit dem Vornamen Sebastian, der den Sendihof erbaut hatte, und der nun zur Liegenschaft Waidringer Hof ge- hört, war Tischlermeister. Vater Kienpointner erlitt im Ersten Weltkrieg auf dem Passubio eine Gasver- giftung und konnte wegen dieser Verwun- dung mehrere Jahre nicht mehr sprechen. Er mußte den Sendlhof aufgeben und zog mit seiner Familie nach Hall in Tirol. Unser Hofrat Kienpointner besuchte in Hall den Kindergarten und die Volksschu- le und unter Professor Pater Florentin Nothegger aus Kössen das Gymnasium. Er maturierte 1942 und kam sodann auf die Kriegsschule Wiener Neustadt und zur Frontbewährung zur 2.Gebirgsdivision an die Murmanskfront, wo er unter dem Kitzbüheler Bürgermeister, Hans Brettau- er, der als Oberleutnant eine Kompanie des Gebirgsjägerregiments führte, diente. Von der Eismeerfront kam Kienpointner zur Führerreserve nach Ungarn und erleb- te in einer Heerestruppe den Rückzug und das Ende des Zweiten Weltkrieges. Noch im Dezember 1944 wurde er als Leutnant ausgemustert. Bevor er noch in die ge- fürchtete Sondertruppe »Wehrwolf« ge- preßt werden konnte, kam für ihn Ende Mai 1945 in Salzburg die ersehnte Entlas- sung. Er schlug sich dann bis Leogang durch, konnte sich dort ein Motorrad be- schaffen und fuhr mit diesem nach seinem Geburtsort Waidring, wo er beim Zaß- bauern, der Urheimat des Geschlechts der Kienpointner, Unterschlupf fand. Kurze Zeit verblieb er beim damaligen Zaßbau- ern Lenz Kogler, und wanderte dann zu Fuß nach Hall, wo er den Sommer über bei einem Bauern zu Windegg arbeitete. Im Herbst 1945 inskribierte er an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und kam nach zwei Semestern an die Technische Hochschule Wien, wo er im Dezember 1950 zum Bauingenieur pro- moviert wurde. 1951 trat er in den Dienst der Strecken- leitung Innsbruck der Österreichischen Bundesbahnen, wurde 1958 als Betriebs- ingenieur in die Direktion versetzt und er- Dipl. -Ing. Sebastian Kienpointner. hielt 1979 die ehrenvolle Berufung als Präsident der Bundesbahndirektion Inns- bruck. In dieser Funktion unterstanden ihm die Bundesbahnen in Tirol und Vor- arlberg, ein Teil der Bundesbahnen im Lande Salzburg, nämlich von Hochfilzen bis zum Einfahrtsignal in Zell am See, so- wie die im Fürstentum Liechtenstein. Dem gleichen Stamm der Kienpointner in Waidring gehörten der frühere Land- tagsabgeordnete Kaufmann Josef Kien- pointer an und der »Held von Waidring« und Bürgermeister von 1809, Josef Cle- mens Kienpointner, der sich den Bayern als Geisel opferte, und nach München verschleppt wurde. So oft von den Bergen her ein Schuß auf die Bayern fiel, soll man Kienpointner einen Bajonettstich in den Körper versetzt haben. Zuerst wurde in Waidring angenommen, Kienpointner wäre schon am Kapellbühel seinen Verlet- zungen erlegen; später erhielt man jedoch sichere Kunde, daß Bürgermeister Josef Clemens Kienpointner im Oktober als Schwerverwundeter in München starb. Das heutige Stammhaus der Kienpoint- ner am Hauptplatz in Waidring führt für- die älteren Bewohner den Namen »Beim Informationsmeeting der Anonymen Alkoholiker Die Gruppe der Anonymen Alkoholi- ker in Wörgl veranstaltet anläßlich ihres 10jährigen Bestehens ein Informations- meeting unter dem Motto »Alkoholismus - eine Familienkrankheit«. Diese öffent- liche Veranstaltung findet am Samstag, den 20. Oktober 1990, um 15 Uhr im Ta- gungshaus Wörgl in der Brixentalerstraße Geisl« oder beim »Geisler« zur Erinne- rung anden »Held von Waidring 1809«. C M D Südtirolfahrt mit Törggelen 27.-28. Oktober 1990 Anmeldung bis spätestens 20. Oktober 1990 wegen Fahrt mit Gemeinschaftsbus. Die Kosten betragen 5 400.— (Hin- und Rückfahrt mit Gemeinschaftsbus, Halbpen- sion mit Törggelen im Gasthof »Mittermühl« sind in diesem Betrag enthalten). Abfahrt ist um 7 Uhr beim Dorfplatz, 3- 4stündige Fahrt bis nach Vilinöss. Wande- rungen bzw. Touren auf den Peitlerkofel, Schlütterspitze oder auf die Gamperalm ste- hen zur Auswahl. Näheres in den Schaukästen bzw. Aus- künfte bei der telefonischen Anmeldung, Tel. 56 08 (Schorsch Millinger). Jahresabschlußkonzert der Bundesmusikkapelle Scheffau am Freitag, 19. Oktober 1990, in der Aula der Volksschule. Beginn 20 Uhr. Durch das Programm führt Musikobmann Reinhard H3rngacher. Das Programm: »Festmusik« von Karl Pilß »Start frei«, Marsch von B. Leopold »Festliche Ouvertüre« von Militärkapell- meister H. Eibl »Flügelhornserenade« von V. Vackar; Solist Peter Horngacher »Vom Donauufer«, Walzer von J. Fucik »Großvaters Uhr« von G. Doughty; Tenor- hornsolist Georg Widschwendter »Gruß an Böhmen« von V. Vackar »A Hot Time« von H. L. Walters »Jesu Christ Superstar« von A.L. Webber »Eappy Mallets« von H. Evers; Solist Hans Niederacher, Xylophon »Highlights from Cats« von A. L. Webber »F•stival in Silber« von M. Schneider Leitung: Kapellmeister Hermann Ortner statt. Alle Menschen, die sich für die Alko- holkrankheit interessieren oder beruflich mit Alkoholikern zu tun haben, sind zu dieser Veranstaltung herzlichst eingela- den. Menschen, die glauben, eventuell Probleme mit dem Alkohol zu haben oder Menschen, die vorbeugen möchten, er- fahren hier aus erster Hand, wie man dies erkennen und ausweichen kann. Waidringer erhielt erste Ehrenmedaille Bundesbahnpräsident Dipl.-Ing. Sebastian Kienpointner im Ruhestand
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