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Samstag, 20 oktober 1990 Jfbühe1er Anzeiger Seite 41 Ruhegebiet Brixen ii Erfolgreiche Sonderschau bei der Herbstmesse Die Ausstellung »Viehwirtschaft in Tirol« lockte bei der Innsbrucker Herbstmesse 1990 zahlreiche Besucher an. Die Sonderschau »Viehwirtschaft in Ti- rol« anläßlich der Innsbrucker Herbstmesse 1990 hat sowohl bei den Fachbesuchern als auch bei der nichtbäuerlichen Bevölkerung besten Anklang gefunden. Aus dem Bezirk Kitzbühel waren folgen- de Bauern mit Zuchttieren bei dieser Aus- stellung vertreten: Warmblutpferde: Thomas Wörgötter, Neiffl-Au, St. Ulrich a. P. - Stute »Fortuna« mit Hengstfohlen »Lambada«, Rinder: Josef Lanzinge, Schusterhof, It- ter - Fleckviehkuh »Lotti«; Johann Haller, Traidler, Aurach - Pinzgauerkuh »Salz- burg« und Pinzgauerzuchtstier »Milko«; Josf Edenhauser, Innergrub, Fieberbrunn - Pinzgauerkuh »Mira«; Komm.-Rat Wolf- gang Hagsteiner, Furt, Kirchdorf - Pinz- gauerkuh »Almrausch«; Josef Landmann, Oberlein, Kössen, - Pinzgauerkuh »Gun- da«. Anläßlich des Bauerntages auf der Inns- brucker Messe wurden diese Landwirte auch von Bundesminister Dr. Franz Fisch- ]er mit einem Ehrendiplom geehrt. .:......:. ............ .. ..r.. Die Ha.v1a/3anger_1.ValifahrtskpeI1e stelt im Zusammenhang miii! dem Umland ein Kleinod mserer Kultarkmndsehaft dar und ist nnbedingt vor nachteiligen Veränderungen zu be- wahren. Tirol gehörl zu jenen Ländern Euronas, wo die Natjr uurch Verkehr j:id Tourismus am stärks:ei belastet ist. Der Bezirk Kitzbü- hei hat mit ener Lift-Förderleistung von 32.215 »Personenhöhenmeter« pro Stunde und krn2 (Stichjahr 1985) mi: Abstand die höchste Erschließungsdich:e C sterreichs und der Schweiz! Daß aus diesen und ande- ren Gründen die Tiroler Landesregierung inzwischer einen dreijährigen Baus:opp verfügt ha:, dirfte allgemein bekannt sein. Ganz allgenein reagieren immer größere Bevö1kerrigsschichten immer empfindli- cher au - die Zerstörung von Natur und iandshaft. In diesem Zusammelhang sind die Bem.iriungen der Alpenvereinssektio- nen Brixen und Kirchberg zu sehen, im Raum Gaisberg - Talkaser - Saritenbach- wald ein Ruhegebiet zu erre.chen. An 17. Mai finde: eine Begehung des Gebietes mit Vertretern der Landesregierung. der Ge- meinden, der Bauern sowie des Alpenver- eins statt. Es wird bei dieser ZusanmenKunft dar- um geheir, einen unmittelbaren Eindruck von der SchDnheit md Schutzwürdiiakeit des Gebiete zu gewinnen. Ein weiterer wichtiger Punkt wird sein, den Bauern nicht nur klarzumachen, sondern auen zu garan- tieren, daß sie durch das Ruhegebiet in der bäuerlichen BewirtschaftLr.g keine Ein- schränkurig erfahren werden. Die Wert- schätzung der Bauernarbeit und ihre Absi- cherung für die Zukunft gehört zu den oberster. Grundsätzen der Ruhegebiet-Be- treiber! Eines kann in diesem Zusammenhang nicht genug betont werden: Die Befürworter des Ruhegebietes vertreten kein Privatinte- resse, sondern ein Allgemeininteresse! Die möglichste Erhaltung unserer Landschaft und ihres Naturhaushaltes sind wir beson- ders auch den künftigen Generationen unse- rer heimischen Bevölkerung schuldig. Für den Sommer-Tourismus gewinnen in- takte Naturlandschaften zunehmend an Be- deutung, wie die neuesten internationalen Urlaubsanalysen zeigen. Überdies ist zu be- denken, daß entsprechend dem allgemeinen Wandel in der Altersstruktur der Anteil der älteren Gäste in Zukunft steigen wird. Gera- de diese Urlauberschicht aber sucht in erster Linie Ruhe und Landschafts-Erlebnis. Eine zusätzliche Aufwertung erfährt das ange- strebte Ruhegebiet durch seine Dorfnähe: Von Westendorf, Brixen und Kirchberg aus ist es ohne Auto leicht erreichbar! Wer auch nur einigermaßen nüchtern nachdenkt, muß erkennen, daß eine Expan- sion auf Kosten der Natur, wie sie in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat, für die Zukunft untragbar ist. Wir dürfen doch nicht aus kurzfristigem Profitdenken genau jene Grundlagen zerstören, von denen wir langfristig leben! Dieses Projekt könnte schließlich - auch z.B. im Sinne der Dor- ferneuerung ein wichtiger Beitrag zu einer gesunden Zukunftsentwicklung und zum Zusammenhalt in der Bevölkerung werden. Warmblutstute »Fortuna« mit dem Hengst- fohlen »Lambada«, Züchter und Besitzer Thomas Wörgötter, Neiffl-Au, St. Ulrich am Pillersee. V 6* ,,j *t HELFEN SIE BEHINDERTEN KINDERN
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