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Samstag, 20. Oktober 1990 J{Jtzbüheler Anzeiger Seite 5 Kitzbüheler Wandert iIN 51,53 Prozent Am Montag dieser Woche ist im Tiroler Landtag der Verkauf des Aktienanteils des Landes an die Bergbahn AG Kitzbühel ein- stimmig beschlossen worden. Damit ist der Schlußpunkt unter ein langwieriges Verfah- ren gesetzt worden. Weil der Beschluß die wirtschaftlichen Interessen der gesamten Region betrifft, darf hier über die abge- schlossene Gratwanderung berichtet wer- den. Das Land Tirol hatte seit der offiziellen Gründung der Bergbahn AG Kitzbühel am 2. Jänner 1930 Anteile, nach der guten wirt- schaftlichen Entwicklung der Bahn wollte die Stadt Kitzbühel nach 1938 die nach einer Kapitalaufstockung verlorengegangene Ak- tienmehrheit zurückerwerben. Der Kriegs- beginn und die Entwicklung verhinderten den Plan, erst die öffentlich geführte Privati- sierungsdebatte im Land - damals war der Verkauf an »Private« vorgesehen, wobei man darunter auch Konkurrenten auf dem Seilbahnsektor verstehen konnte - führte dazu, daß die Stadt Kitzbühel ihren vorzugs- weisen Erwerbsanspruch anmeldete, weil seinerzeit eine mündliche Vorkaufsverein- barung getroffen worden war. Bürgermei- ster Hans Brettauer konnte auf die exakte Aussage des seinerzeitigen Amtsbürger- meisters Erwin Müller verweisen. Trotzdem war noch in der Folge von »Traumbüchisummen« die Rede, die das Land bei einem freihändigen Verkauf hätte erzielen können. Nicht gerechnet hatte man in Innsbruck mit dem Bemühen der Region, die bewährte Mehrheit am Aktienbesitz in der Hand von Gebietskörperschaften zu er- halten. Die Stadt Kitzbühel und die eben- falls zu »Bergbahngemeinden« gewordenen Nachbarorte Kirchberg und Jochberg zeig- ten keine Bereitschaft, sich die Opfer der letzten Jahrzehnte (z.B. Zahlungen für die Arge) durch einen freihändigen Verkauf des Aktienanteils des Landes hochtreiben oder gar an fremde Geschäftsinteressen ver- scherbeln zu lassen. Das heuer im Mai eingebrachte Anbot der Gemeinden führte zum Verzicht auf die Ausschreibung des Verkaufs und zu einem nicht gerade billigen, aber erschwinglichen Angebot durch das Land. Das Land hat sei- nen Aktienanteil an der Bergbahn AG Kitz- bühel im Nominale von 5 7,313.000.—, das sind 14,66 Prozent - wie folgt verkauft: 12,86 Prozent an die Stadt Kitzbühel, 1,2 Prozent an die Gemeinde Kirchberg und 0,6 Prozent an die Gemeinde Jochberg. Der Kaufpreis belastet die Gemeinden wie folgt: Kitzbühel mit 60,6 Mio. Schilling, Kirch- berg mit 5,6 Mio. und Jochberg mit 2,8 Mio. Schilling. Mit dem Verkauf ist die Mehrheit der Gebietskörperschaften gesichert (51,53 Prozent), aber nur gemeinsam übersteigen die Gemeinden die »Hürde« (Kitzbühel hat nun 49,93 Prozent der Bergbahnaktien). Wer die Geschichte der Bergbahn AG Kitzbühel erfolgt hat, weiß um ihre Bedeu- :ung für die Wirtschaftsentwicklung der Re- gion und wird das Bemühen der Gemeinden verstehen die künftige Entwicklung mit- steuern zu dürfen. Hoffentlich bleibt der Aufschwung der Gesellschaft ebenso treu wie das Überlegte privatwirtschaftliche Denken uni Handeln, das der größten Fir- ma in allen Jahrzehnten Grundsatz des Han- zlelns war Hahnenkammbahn Wenn das Wetter es erlaubt, dann sollten Sie die heuer letzte Chance ergreifen, den Herbst am Hahnenkamm zu erleben. Von Fretag, 19., bis Sonntag, 21. Oktober, ist die Hahnenkammbahn noch fahrplanmäßig in Betrieb. Alle anderen Seilbahnen und Lifte haben schon geschlossen, um die Revisio- nen zu ermöglichen, die jetzt vor dem Start in den Winter vorgeschrieben sind. Sprechtag von Prälat Dr. Ritter Am Donnerstag, 25. Oktober 1990, findet im Tagungshaus Wörgl der Erzdiözese Salzburg ein Sprechtag mit Prälat Dr. Seba- stian Ritter statt. Zeit: 15 bis 18 Uhr.
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