Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 3. November 1990 VJtbüheIer j1nzegcr Seite 11 Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redak- tion, sondern nur die des Verfassers wieder. Die Einsender werden gebe- ten, sich mit ihren Ausführungen möglichst kurz zu fassen. Müllmonopol In meiner Gemeinde sah man sich ge- zwungen, die jährliche Müllgebühr fast zu verdoppeln. 5 1.040.-- bezahlt man jetzt im Jahr pro Haushalt. Dabei ist es gleichgültig, ob man vierzehntäglich eine überquellende Tonne hat oderkeine. Ich, ein Einpersonenhaushalt, stelle im Jahr gezählte vier(!) Tonnen zum Ent- leeren an den Straßenrand anstatt die üb- lichen 26. Ich erreiche dies, weil ich ver- packungsbewußt einkaufe und alles Wie- derverwertbare, bzw. Problemstoffe, in die dazu zahlreich und vorbildlich aufge- stellten Container bringe. Dies ist gewiß eine zusätzliche Arbeit, wird aber nicht nur von mir, sondern von allen umwelt- bewußten Gemeindebürgern verrichtet. Wir werden schon von weniger vorbildli- chen Bürgern angesprochen. »Seid ihr blöd? Ihr müßt ja sowieso bezahlen!« Das ist leider traurige Tatsache. Mich kostet die Entleerung pro Tonne S260.— (zweihundertundsechzig!). Ein stolzer Preis für umweltbewußtes Handeln, das sich vor allem die OVP bei den Belang- Am 21. Oktober 1990 starb in Kitzbühel der Schlossermeister in Ruhe Josef Cullek im Alter von 79 Jahren. Die Beerdigung fand unter zahlreicher Beteiligung der Bevölke- rung statt. Den Trauerzug führte der Kame- radschaftsbund Kitzbühel mit Fahne an. Unter den Trauergästen befand sich auch Bürgermeister Friedl Capellari. Josef Cullek wurde am 2. Jänner 1911 in Kitzbühel als Sohn des Schlossermeisters und Bob-Konstrukteurs Josef Cullek und der Gattin Maria, geb. Obermoser, gebo- ren. Nach dem Besuch der Volks- und Bür- gerschule absolvierte er von 1926 bis 1929 bei seinem Vater die Lehre. Nach erfolgrei- cher Ablegung der Gesellenprüfung war er bei den Firmen Hilscher & Hanseli, Schu- rich und Ing. Höfinger beschäftigt. In den Wintern arbeitete er als Skilehrer in der Ski- schule Kitzbühel unter Sepp Hellensteiner und Jakob Lackner sowie in der Skischule Bichlalm. Der Verstorbene mußte 1940 nach Birnau bei Dresden einrücken. Er diente zuerst in der Gebirgsartillerie und dann im Techni- schen Bataillon Nr. 15 und machte die Feld- züge in Rußland mit und kam bei Kriegsende als Feldwebel in die russische Gefangen- schaft, aus welcher er erst zu Weihnachten 1947 in die Heimat zurückkehren konnte. Nach der Heimkehr war er nach vierjähri- ger Tätigkeit im Betrieb seines Vaters von 1952 bis 1973 selbständiger Schlossermei- ster in Kitzbühel. Nach einem schweren Un- fall mußte er 1973 die Werkstätte verpachten PL irr haben unsere Leser das Wort: iT4einungen. Stellungnahmen Anregungen sendungen auf die Fahnen geheftet hat. Man sollte dafür belohnt werden. Ein Hohn. UnserProblem liegt also beim Tonnen- zwang, den andere Gemeinden, z. B. Elf- mau, schon längst aufgehoben haben. In Schwaz, wo man wie in Ellmau, Abfall- säcke kauft und nur für die Entsorgung derselben durch den Kaufpreis bezahlt, würde mich meine Müllentsorgungjähr- lich 5 51.—(!) und nicht eintausendund- vierzig kosten. Daß ein Müllmonopolträgerdie Preise noch schraubt, dafür kann die Gemeinde zugegebenermaßen nichts. Daß aber im- mernoch Tonnenzwang herrscht, ist eine lasche Handhabung der Pflicht gegen- über dem Gemeinwohl, die ein Politiker bei seinem Amtsantritt eingeht. Die An- kurbelung von Wirtschaftszweigen (— Müllentsorgung ist ein lukratives Ge- schäft —) ist meist für den Bürger von Vorteil. In diesem Fall aber ganz und gar nicht. Maria Klingler Kirchdorf und arbeitete noch drei Jahre im Spanplat- tenwerk Fritz Egger in St. Johann in Tirol. Inder Öffentlichkeit war Josef Cullek von 1960 durch zwei Perioden bis 1972 im Ge- meinderat der Stadt Kitzbühel tätig. Seine Berufskollegen vertrat er während der Zeit als Schlossermeister als Innungsmeister. Cullek war Gründungsmitglied des VdU, Josef Cullek. seit 1933 Mitglied des Kitzbüheler Ski- clubs, Mitglied der Alpenvereinssektion Kitzbühel, der Siebenerlei-Handwerker- zunft und des Kameradschaftsbundes. Im 2. Weltkrieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Den Sterbegottesdienst zelebrierte Stadt- pfarrer Kons.-Rat Johann Danninger, und das Bläserquartett der Stadtmusik intonierte die Trauermusik. Josef Cullek war bei seinen Mitbürgern sehr beliebt und weitum bekannt und bei den Vereinen und Körperschaften als wertvoller Mitarbeiter geschätzt. Aufruf des Herrn Landeshauptmannes zur Friedhofssammlung 1990 Die Toten des Krieges klagen alle jene an, die den Frieden brechen oder nichts für ihn tun wollen. In einer Zeit weltpoli- tischer Spannungen müssen uns die hohen Opfer kriegerischer Auseinandersetzun- gen mehr denn je eine Mahnung sein, den Frieden zu erhalten. Dem Österreichi- schen Schwarzen Kreuz ist es zu verdan- ken, daß das Gedenken an unsere gefalle- nen Heimatsöhne und viele andere Kriegs- opfer wach gehalten wird, als Aufforde- rung, für eine friedliche Welt einzutreten. Die Kriegsgräberfürsorge trägt daher zur Versöhnung bei, sie ist eine edle, friedvol- le Tätigkeit. Mit den Soldatenfriedhöfen Tirols wird aber auch wertvolles Kultur- gut erhalten und gepflegt. Das Schwarze Kreuz betreut in Tirol Kriegsgräberanlagen sowie Gedenkstätten für 11.780 Tote aus den Kriegen des 18. und 19. Jahrhunderts, für 6.525 Gefallene des Ersten Weltkrieges und für 1.731 Ge- fallene des Zweiten Weltkrieges. Es unter- stützt weiters die verwandten Organisatio- nen in Südtirol und Oberitalien, denn Ti- roler Heimatsöhne sollen auch dort nicht vergessen sein. Wenn unsere Mitbürger an den Toten- gedenktagen im November die Gräber ih- rer Angehörigen schmücken, sollten sie auch an die Gräber der Kriegstoten den- ken. Mit einer Spende unterstützen sie auch jene, die die Gräber oft Namenloser pflegen, damit auch diese Toten nicht ver- gessen werden. Dipl.-Ing. Dr. Alois Partl Landeshauptmann von Tirol öeItveigiIÖe stitbilbei Vorankündigung: Wegen des Allerseelentages am 1. No- vemberfreitag findet der nächste Gildena- hend erst am Freitag, 9. November, statt. Schlossermeister Josef Cullek zum Gedenken
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