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KÖSEN Das ist die neu Mehrkammer-Mülltonne, die mithelfen sc'il, den Abfall zu halbieren. BM 1-lechenbichler (rechts) und Müll- Unternehmer Toni J3'idmoser stellten sie vergangene Wo- che vor. Samstag, 17. November 1990 J{Jtzbüheier ~(Anzeiger Seite 35 Nit neuer Tonne den Müll halbieren Aktive Hilfe für Die Gemeinden Kössen und Schwendt verwirklichen ihr Abfallwirtschaftskonzept das Rote Kreuz Mit gutem Beispiel gehen die beiden Gemeinden Kössen und Schwendt bei der Abfallentsorgung voran: Dank einer kon- sequenten Trennung der Wertstoffe (Bio- müll, Papier, Glas) mit der Mehr- kammer-Mülltonne wollen sie den Ab- fallberg künftig auf die Hälfte schrump- fen lassen. >Griaß die Kompost« nennt sich das Ab- fallwirtschaftskonzept, das die Kössener und Schwendter in diesen Tagen in die Tat umzusetzen beginnen. Herzstück des Kon- zeptes ist die Mehrkammer-Müllsystem- Tonne, kurz MKMS-Tonne. Sie steht künf- tig vor jedem Haushalt, jeder Ferienwoh- nung, jeden Gewerbebetrieb und erlaubt es, den Müll problemlos zu sortieren. »Die MKMS-Tone hat zwei verstellbare Fächer. Eines ist für den Bioabfall aus Küche und Garten gedacht. Er wird in Papiersäcken ge- sammelt und in die Tonne geworfen, damit er im Winter nicht anfrieren kann. In das zweite Fach kommt der Restmüll«, erläutert Kössens BM Josef Hechenbichler. Das Alt- papier wandert in spezielle Säcke, die ein- mal monatlich abgeholt werden. Für das Weiß- und Buntglas werden in den beiden Orten dutznde Behälter an neuralgischen Punkten aufgestellt. Auch an die Problem- stoffe hat man gedacht. »Kartonagen, Sperr- müll, Kühlschränke und ähnliches können cie Leute im Recyclinghof neben dem Klär- werk abgehen«, sagt Hechenbichler. Was passiert nun mit dem getrennten Müll? Die Bioabfälle wandern in die Kom- postieranlage der Gemeinde Kössen. Dort werden sie in wenigen Wochen zu wertvol- lm Kompost verarbeitet, der im Garten und am Feld verwendet werden kann. Die übri- gen Wertst3ffe (Papier, Glas) werden von Spezialfirmen abgeholt. »Rund die Hälfte des Mülls leib: uns übrig. Ihn liefern wir derzeit noch in die Steiermark«, sagt Bür- germeister Hechenbichler. Doch auch dieser »Mülltourismus« soll bald der Ver- gangenheit angehören. »Bis 30. Juni 1991 soll die Entscheidung fallen, ob die Großde- ponie am Riede--berg bei Wörgl kommt. Wenn es witschaftlich interessant ist, wer- den wir dort mi:machen. Sonst greifen wir auf einen eigenen Standort in der Gemeinde zurück. « Apropos Wirtschaftlichkeit: Das Müll- trennen bedeutet zwar Mehrarbeit, es wird sich aber für den Mülltonnenbesitzer aus- zahlen NeDen einer Fixgebühr wird ein Entleerungsbeitrag kassiert, der nach Ge- wicht verr-chnet wird. »Je weniger Rest- müll in der Tonne, desto geringer der Be- trag. Es soll sich lohnen, wenig Müll zu produzieren«, sagt der Bürgermeister. Diese 'öl1ig neue Art der Verrechnung er- möglicht ein elektronisches System. »Wir bringen an jeder MKMS-Tonne einen Da- tenträger an, der mit einem Computer im Entleerungsfahrzeug in Verbindung steht. So können wir genau registrieren, wann bei welchem Haushalt wieviel Müll abgeholt wurde«. Erfahrungswerte, wie dieses Systerr funktioniert, gib: es noch nicht, »Kössen ist praktici die erste Gemeinde Osterreichs. die die MKIMS-Tonne einsetzt«, sagt Müll- unternhirer Tcri Widmoser, der bis 1. Au- gust 119 rrit der Entsorung betraut worden ist. »Der Erfolg steht und fällt mit der Bereit- schaft Jer Bewohner, bei unserem Pilotpro- jekt niitzumacen«, weiß Bürgermeister Hechenbichler. Eine nicht alltägliche und nicht selbst- verständliche, doch sehr effektive Hilfe leistete die Kössener Firma »Auto Dagn- Seda« der Rot-Kreuz-Ortsstelle in Kös- sen: Der neue bzw. aus erster Hand vor- wiegend für den Sozialdienst (Essen auf Rädern) angeschaffte PKW-Kombi muß- te auf die für die Rot-Kreuz-Fahrzeuge ty- pische Färbung umgespritzt werden. Fir- menchef Pepi Dagn erklärte sich bereit, die Umspritzung kostenlos in seiner Werkstätte vorzunehmen. Fürs gute Ge- lingen zeichnete Werkstattmeister Chri- stian Endstrasser verantwortlich, die Ortsstelle selbst beteiligte sich durch einen fachkundigen Helfer. Der Wert der gelei- steten Unterstützung läßt sich an den Kosten erkennen, die üblicherweise für eine solche Arbeit verlangt werden: S20.000.—. Die Firma »Auto Dagn-Seda« hat da- durch dem Roten Kreuz einen wertvollen und großen Dienst erwiesen, der es ver- dient, in der Öffentlichkeit hervorgeho- ben zu werden. Firmenchef Pepi Dagn und sein Werk- stattmeister Christian Endstrasser haben einen »Rot-Kreuz-Geist« gezeigt, der bei- spielhaft ist. Die Rot-Kreuz-Ortsstelle Kössen dankt beiden auf das herzlichste und wünscht dem in einem neuen »Kleid« erstrahlen- den Einsatzfahrzeug gute Fahrt. Rotes-Kreuz-Auto Kössen im neuen Kleid! seri ffl brt Erfo lgt Trachtenball in Kössen Am Samstag, 24. November 1990, findet um 20.30 Uhr in der Grenziandhalle in Kös- sen ein »Trachtenball« statt. Zum Tanz spielt die Spitzenkapelle »Das Heimatlandecho«, die Schlechinger Schuhplattler- und Volks- tanzgruppe machen Einlagen.
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