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Seite 4 JJfibüheIer ~ ~inzeiger Samstag, 24. November 1990 ÖVP-Reformer aus dem Brixental fordern: »Schafft die Bünde ab« Beim ÖAAB-Bezirkstag wurde Vier-Punkte-Resolution vorgelegt In den OVP-Bünden des Bezirkes ist die Zeit der politischen Nabel schau vorbei. Die schwere Niederlage bei den Nationalrats- wahlen veranlaßt viele Lokalfunktionäre, sich ernsthafte Gedanken über die Zukunft ihrer Partei zu machen. Besonders deutlich zu spüren war das beim Bezirkstag des Arbeiter- und Ange- stelltenbundes in Kitzbühel. »Reden wir doch weniger über das Inkasso und mehr über Ziele und Inhalte«, sagte der Hopfgart- ner Hauptschullehrer Paul Sieberer gleich zu Beginn der Veranstaltung und brachte da- mit die Stimmung im Saal auf einen Nenner. Den Diskussionsstoff lieferte Sieberer gleich selbst. Gemeinsam mit dem Bürger- meister von Itter, Josef Thaler, verlautbarte er eine vier Punkte umfassende Resolution aller Brixentaler Funktionäre. Die erste und ungewöhnlichste Forderung darin: Ab- schaffung der Bünde und Teilorganisatio- nen innerhalb von drei Jahren. Vorgeschla- gen wurde aber auch die Auflösung der Bezirkssekretariate der einzelnen Bünde. An ihre Stelle soll ein »Parteimanager« und ein ÖVP-Büro im Bezirk treten. Weiters soll bei den OAAB-Bezirks- und Landestagen das Wahlrecht für alle Mitglieder gelten. Und schließlich wollen die Reformgeister aus dem Brixental mehr direkte Demokra- tie: Sie möchten schon bei den Gemeinde- ratswahlen im Jahr 1992 die Bürgermeister direkt wählen. Die Vorschläge der Brixentaler ÖAAB- Funktionäre riefen sehr unterschiedliche Reaktionen hervor. Der alte und neue OAAB-Bezirksobmann Fritz Astl sagte, die Diskussion nehmen Formen an, die über- fordern und zuwenig Fundamete belassen würden. Ins gleiche Horn stieß auch Landeshauptmann-Stellvertreter und OAAB-Landeschef Helmut Mader. Er sag- te, er könne sich eine Auflösung der Bünde nicht vorstellen. »Wir wollen uns doch nicht selbst schwächen«. Beseitigt gehöre jedoch die übergroße Institutionalisierung der Bünde, gestand Mader zu. Er versprach, die Resolution an den innerparteilichen Reform-Ausschuß unter Fritz Prior weiter- zuleiten. Zustimmung gab es dagegen bei vielen im Saal. Als Fürsprecher mancher Änderung in der ÖVP erwies sich auch »Zaungast« Mi- chael Horn, der Bezirksobmann des Wirt- schaftsbundes Kitzbühel. »Die Eigenbrötle- rei der Bünde muß ein Ende haben. Bei uns ÖAAB-chefMader: Gegen Ausfiösuag der Bünde, aber für Reform weiß doch der eine nicht, was der andere tut. In Zukunft müssen wir viel enger zusam- menarbeiten«, redete Horn der Zurückdrän- gung der Bündestruktur das Wort. Zur gewünschen Direktwahl der Bürger- meister bei den Gemeinderatswahlen '92 meinte Itters BM Thaler, die Idee dazu sei im OAAB geboren worden. »Aber wir ha- ben damit viel zu lange hinter dem Berg ge- halten. Jetzt ist die SPÖ vorgepresclt und verkauft die Direktwahl als ihre Idee<, be- dauerte Thaler. Im Verlauf der Diskussion fielen auch harte Worte gegen Landesparteisekretär Ro- bert Fiala. Der Kitzbüheler OAAB- Funktionär Gert Demmer sagte, Fiala habe sich schon zu Wallnöfer's Zeiten hinter einem breiten Rücken versteckt. Er sei auch noch heute unantastbar, obwohl er schwere Fehler gemacht habe. St. Ulrichs Bürger- meister Leo Schlechter meinte, in der Wirt- schaft trenne man sich von schlechten Ma- nagern.« Das muß auch in der Politik möglich sein. Wenn Fiala bleibt, werfen wir doch nur unser Geld zum Fenster hinaus.« LH-Stellvertreter Mader verteidigte den Parteisekretär und meinte in Anspielung auf die offenen persönlichen Angriffe gegen Fiala: »Manchmal ist es menschlich kaum mehr zu ertragen, was heute in dieser Partei passiert.« Hervorragendes Ergebnis des Casino Kitzbühel Die Ergebnisse der Monate Juli und August 1990 bestätigen den anhaltenden Aufwärtstrend in den österreichischen Casinos. In dieser Zeit besuchten 15.452 Gäste das saisonal betriebene und am 18. Jänner 1990 neu eröffnete Casino Kitzbü- hel. Das sind um 5.004 Besucher oder 47,9 Prozent mehr als im Vergleichszeit- raum des Vorjahres. Von den Gästen, die im Juli und Au- gust das Casino Kitzbühel besuchten, ka- men 6.243 aus Osterreich und 9.209 aus dem Ausland. Das entspricht einer Steige- rung von 37,9 Prozent bei den inländi- schen und 55,6 Prozent bei den ausländi- schen Besuchern. Einen enormen Zu- wachs erzielten als stärkste Gruppe die Gäste aus Italien mit 93,0 Prozent (ge- samt: 3.202 Personen). Die zweitstärkste Gruppe ausländischer Casinobesucher stellten die Gäste aus der Bundesrepublik Deutschland mit 2.839 Besuchern (+ 43,9 Prozent). Aus der Schweiz kamen 333 Gä- ste ins Casino Kitzbühel. Dieser Zuwachs von 69,0 Prozent übertrifft damit auch die Steigerung von 10,1 Prozent der Schweizer Urlauber in Tirol. Auch die Steuerleistung des Casinos Kitzbühel während der Sommermonate übertraf mit + 45,8 Prozent die Ergebnis- se des Vorjahres: An Bund, Land und Ge- meinde wurden insgesamt 3,5 Millionen Schilling abgeführt. Tiroler Seniorenbund Ortsgruppe Kitzbühel wo Wandergruppe aktiv Von Jochberg-Hütte bis zum Auwirt, auf gutem Weg, aber abseits der Hauptstraße, wandert am Dienstag, 27. November, die Wandergruppe des Seniorenbundes Kitzbü- hel, für die Elisabeth Schott herzlich zum Mitgehen einlädt. Abfahrt mit dem Postbus um 12.15 Uhr ab Griesgasse, Zusteigmög- lichkeiten Hammerschmiedstraße, Eisen- bad, Staudach.
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