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Dagmars junge Seite Wußten Sie eigentlich, Haarshampoos, Duschgels, Waschmitteln und All- zweckreinigern. Seite 8 ki1zbühekr &Anzeiger Samstag, 8. Dezember 1990 Heute schon gelacht? Schlaftrunken schaut Karl morgens nach einer durchzechten Nacht in den Spiegel und meint: »Ich ken- ne dich zwar nicht, aber ich putz' dir trotzdem die Zäh- ne!« daß beinahe in jedem Haus- halt zuviel Spülmittel ver- braucht wird? Jeder drückt gedankenlos auf die bunte Plastikflasche, um seinem AbwaschjagenügendReini- gungskraft zu verleihen und glaubt dadurch, sich das Schrubben ersparen zu können. Wer also sein Geschirr täglich in ein Schaumbad steckt, um sich die Mühe zu ersparen, ist nicht nur ein Tor, sondern handelt auch verantwortungslos gegen- über der Umwelt. Zwei Gramm Spülmittel reichen auf acht Liter Was- ser durchaus aus, um nor- mal verschmutztes Geschirr zu reinigen. Mit dem Sprit- zer, der auf den Dosieremp- fehlungen zu lesen ist, wird bis zur fünffachen Menge des zu benötigenden Spül- mittels verbraucht. Jeder falsch dosierte Spritzer sorgt dafür, daß die Flasche schneller leer wird als unbedingt nötig ist, und dann in der Mülltonne lan- det. Und außerdem summie- ren sich die kleinen »Sprit- zer« nicht nur bei Spülmit- teln, sondern auch bei .kommt das Christuskind. So heißt es in einem bekann- ten Weihnachtslied; und alle Jahre wieder kommt der Rummel und die Hektik um die Weihnachtsvorbereitun- gen, sprich Geschenke. In der Adventzeit kommt vermehrt Prospektmaterial ins Haus geflattert mit den Hinweisen; kaufen Sie Ihren Lieben doch heuer dies oder jenes, einen Pelzmantel, Goldschmuck oder die er- sten Leasingraten für ein neues Auto. Geht man einkaufen, so werden die »günstigen Weihnachtsangebote« groß angepriesen. Und wer kann schon all diesen verlocken- den Angeboten wiederste- hen? Auch wenn man sich hoch und heilig geschworen hat, heuer einmal nichts zu schenken, so wird dies in Anbetracht der vielfältigen Angebote oft vergessen. Und wie sieht das denn aus, wenn man unter dem Weihnachtsbaum ohne Ge- schenke dasteht und seinen Kindern und Verwandten kein großartiges Geschenk anzubieten hat? Viele Menschen wollen leider mit der Höhe des Wertes eines Geschenkes ihre Großherzigkeit bewei- sen und vergessen dabei ganz auf den Sinn des Weih- nachtsfestes. Diese Menschen sind es auch, die vor den Weih- nachtsfeiertagen Lebens- mittel in Hülle und Fülle einkaufen, und spätestens am 27. Dezember freut sich entweder Hund oder Katze, oder die verdorbenen Le- bensmittel landen im Müll- eimer. Im Vorjahr hat uns allen das Erdbeben von Rumä- nien ein wenig zur Vernunft gebracht und uns gezeigt, wie armselig andere Men- schen Weihnachten feiern müssen. Was muß heuer ge- schehen, um die Menschen in ihrem Kaufwahn zu be- sinnen? Ich weiß, daß ich mit diesem Artikel nicht unbe- dingt im Sinne der Kaufleu- te spreche; aber es gibt Din- ge auf dieser Welt, die viel wichtiger sind, als alle mit Geld käuflichen Konsum- güter. Zeit, Zuneigung, Lie- be und Zärtlichkeit für 365 Tage im Jahr, davon profi- tiert jedes Kind viel mehr, als von irgendeinem Com- puterspielzeug. Bedenken Sie das bitte bei Ihrem nächsten Weihnachts- einkauf. Höflichst Ihre Dagmar Spruch der Woche Es kann geschehen, daß man hinfällt; unverzeihlich ist nur, wenn man liegenbleibt. Alle Jahre wieder...
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