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Samstag, 15. Dezember 1990 1jbbühckr .Anzeiger Seite 21 eine Variante Oberhausberg - Niedere Streif untersuchen lassen. Dr. Wechsler hat auch die 2. Variante »Schneeanlage Streif« untersucht. Das Ergebnis erwarten wir in den nächsten Tagen. Es wäre ver- früht, jetzt schon nähere Details bekannt- zugeben, Man muß aber sagen, daß wir seit dem Vorjahr in Sachen Schneeanlagen keinen Schritt weitergekommen sind. Die Ange- legenheit Alfons-Petzold-Weg, die im Zu- sammenhang mit der Schneeanlage zu se- hen ist, muß auch noch zwischen Gemein- de und Dr. Klaus Reisch geklärt werden. Parkgarage »Kausen.« -- Fleckaim- bahn: Nachdem die Behörden schon seit längerer Zeit auf eine Behebung der Park- platzmisere bei der Fleckaim drängen, wollten wir mit dem Bau im Spätsommer beginnen. Die Verhandlungen zwecks An- kaufs eines dafür geeigneten Grund- stückes verliefen positiv. Das Grundstück ist jedoch mit einem Holzbringungsrecht eines Bauern belastet. Dieser war jedoch nicht bereit einer geringfügigen Verlegung dieses Rechtes zuzustimmen. Für den kommenden Winter wird daher versuchs- weise folgender Weg beschritten: Um den Fleckalmparkplatz zu entlasten wird es beim Doppelsessellift Maierl 1 und beim Schlepplift Obwiesen tarifliche Begünsti- gungen auf Tageskarten geben, und zwar für Gäste und Einheimische. Ein Versuch, um den Gästestrom auf weniger frequen- tierte Anlagen zu verteilen, und damit auch der Parkplatzmisere Kausen entge- genzuwirken. Projekt kuppelbare Vierer-Sesselbahn Prieselboden: Für dieses Projekt sind die Grundstücksverhandlungen seit langer Zeit abgeschlossen. Dieses Vorhaben fiel in die sogenannte dreijährige Nachdenk- pause, die sich die Tiroler Landesregie- rung selbst verschrieben hatte. Für uns bedeutet diese Phase des Nachdenkens: Unser Projekt Prieselboden war 1990 nicht zu realisieren. - Und das im Frem- denverkehrsland Tirol! Ich habe bei der letzten Hauptver- sammlung der Bergbahn AG zu diesem Thema Stellung genommen. Diese Pro- blematik kurz auf einen Nenner gebracht: Es ist bedrückend, wie sehr die Seilbahn- wirtschaft Osterreichs zum Prügelknaben für so viele Dinge gemacht wird. Wir er- leiden durch unqualifzierte Aussagen von Politkern, durch bösartige Aussagen von Journalisten usw. einen Imageverlust, der auch mit viel Geld nicht mehr zu korrigie- ren ist. Der Fachverband der Österreichi- schen Seilbahnen versucht mit Millionen- Beträgen das Ansehen unserer Branche zu verbessern. Ich sehe kaum einen Erfolg - weil eben die Negativberichterstattung bei weitem überwiegt. Zur Hornbahn: Hier haben wir in den letzten dreieinhalb Jahren »Schlimmes« erleben müssen. Die Seilbahnpioniere der Zwanziger- und Dreissigerjahre würden sich im Grabe umdrehen. Warum kann ich eine solche Behauptung überhaupt aufstellen? Als wir begannen, uns mit dem Projekt Umbau der Hornbahnen zu beschäftigen, nahmen wir an, bei den Verhandlungen über den Umbau bzw. Neubau rasch vorwärts zu kommen. Wes- halb glaubten wir das? Kurz gesagt,weil es bereits eine Hornbahn gibt - seit 35 Jah- ren - und es an der Zeit war, eine neue Bahn nach den letzten Erkenntnissen der Seilbahntechnik zu erstellen. Vorstand und Ausichtsrat gehen mit großen Hoff- nungen ins Neue Jahr, daß sofort nach Ostern der Spatenstich erfolgen kann. Einen Lichtblick gibt es bereits: Die- Baustraße zur Mittelstation ist befahrbar, Die ersten Offerte der Seilbahnfirmen lie- gen vor. Wenn wir tatsächlich zum Bau- der Hornbahnen kommen, dann möchte ich bereits am heutigen Abend an alle Be- triebsleiter und an alle Bediensteten, egal bei welcher Betriebsleitung sie tätig sind, folgenden Apel! richten: Im Jahre 1991 Hans Werner Tscholl: »Das Unterneh- menskonzept der vergangenen Jahre muß beibehalten werden. hat der Hornbahnbau 1. Priorität! Sollte sich während der Bauzeit herausstellen, daß es sich da und dort spießt, muß es zu einem Totaleinsatz kommen. Ich sage dies bereits heute, damit sich die Herren Be- triebsleiter bei der Erstellung des Baupro- gramms 1991 mit dieser Frage ernstlich befassen können. Unser Motto für 1991 kann daher lauten: Hornbahnbau hat Vorrang! Die Geschäftsleitung weiß aus der Vergangenheit, was unsere Bedienste- ten zu leisten vermögen, auch wenn es darum geht, Seilbahnanlagen rechtzeitig in Betrieb zu nehmen. Wir gehen davon aus, daß wir uns auf Sie verlassen dürfen. Es war von Anfang an klar, daß dieses Projekt nur, dann in der vorgesehenen Weise durchgeführt werden kann, wenn auch die Zeitpläne stimmen. Natürlich laufen die Verhandlungen und Projektierungen für andere Vorha- ben weiter, so daß in den Folgejahren das eine oder andere Projekt aus der Schubla- de gezogen werden kann. Ich habe Ihnen bereits zur Kenntnis ge- bracht, daß verschiedene Bauvorhaben im Jahre 1990 nicht ausgeführt werden konn- ten. Ich habe Ihnen aber auch berichtet, daß wir heuer Umsatzeinbußen von 90 Millionen Schilling erlitten haben. Man muß sich jetzt damit trösten, daß sich durch die Nichtverwirklichung von Pro- jekten die Liquiditätslage zum Jahresen- de, trotz riesiger Mindereinnahmen, nicht dramatisch gestaltet. Es ist dies ein schwa- cher Trost, denn wir hätten unseren Gä- sten ganz gerne wieder einiges Neues prä- senriert. Sc unerfreulich der vergangene , Winter verlief, so sollten wir doch den vergange- nen Sommer nicht unerwähnt lassen. Er war der beste Sommer, den wir je hatten, unc wir hoffen, daß die Frejde der Berg- wanderer weiter anhält. Aktien der Bergbahn AG Kitzbühel: Sie haten sicher aus den Zeitungen entnom- men, daß die Stadtgemeinde Kitzbühel, die Gemeinde Kirchberg und die Gemein- de Jochberg das Aktienpaket des Landes Tiro' erworben haben. Daher der letzte Stand: 49 Prozent Stadtgemeinde Kitbü- hel. 1 Prozent Kirchberg und 1/2 Prozent Jochberg. Ca. 49 Prozent sind teilweise bekannte und teilweise unbekann:e Ak- tionäre. Es ist vorerst sicherlich zu begrüßen. daß Jie Mehrheitseigentümer unseres Un- ternehmens aus dem Großraum Kitzbühel kommen. 51 Prozent sind im Besitz der genann- ten Gemeinden. Owohl der Trend der letzten Jahre hin zur Privatisierung geht, sollte man vielleicht bei unserem Unter- nehmen die Eigentumsverhältnisse etwas anders sehen, wie etwa beim Lanl oder Bund. Trotzdem darf mir aber niemand böse- sein, wenn ich festhalte, daI man sehr ge- nau teobachten wird, welcher Einfluß die Gemeinden auf die Organe der Gesell- schaft (Vorstand, Aufsich;srat, Haupt- versammlung) nehmen werden. Das Un- ternehmenskonzept der vergangenen Jahrzehnte muß beibehalten werden! Aiein die Modernisierungs- und Erneu- erungsmaßnahmen erfordern in den näch- sten Jahren hunderte Millionen. Ich war- ne eindringlichst die Gemeindepolitiker davor, eines Tages die Bergbahn AG als »Seltstbedienungsladen« oder als 7. Not- helfer im finanziellen Bereich zu betrach-
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