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Seite 40 JJtzbÖheIer JInzeiaer Samstag. 22. Dezember 1990 Bergwacht ehrte Ing. Klaus Brunnschmid Mit den Worten: »Wir sind heute im Gast- haus ‚ ‚Hüttschader" in Kirchdorf zusam- mengekommen, um unseren Bergwacht- freund Ing. Klaus Brunnschmid aus St. Johann i.T. für die Verdienste um die Entste- hung und Realisierung der Bergwachtkapel- leim Wilden Kaiser zu ehren«, eröffnete der Einsatzstellenleiter der Bergwacht Kirch- dorf - Erpfendorf, Sebastian Baumann, den bescheidenen Festakt für einen »gro- ßen« Mann. Laut Baumann hatte am 1. Dezember 1982 im Gasthaus »Hüttschader« in Kirch- dorf für die Erbauung der Gedenkkapelle für die im Ost-Kaiser tödlich verunglückten Bergsteiger die Geburtsstunde geschlagen. Bergwächter Ing. Klaus Brunnschmid er- läuterte damals, was ihn veranlaßt, eine Ge- denkkapelle im naturgeschützten Kaiser- bachtal zu bauen. Es ging ihm seinerzeit vor allem darum, eine Gedenkkapelle zu errich- ten, um die Tafelflut (Marterin) von den Felswänden des Wilden Kaisers wegzubrin- gen. Es sollte nach der Idee Brunnschmids nur noch eine Gedenkstätte für die Ost-Kai- ser-Opfer geben. Nicht nur die Standortfra- ge, sondern auch das Finanzielle warf an diesem Tage noch Ungewißheiten auf. Doch der Vater der Idee sorgte auch für den Weg der Finanzierung vor. Brunnschmid konnte bei der Besprechung am 1. Dezember 1982 bereits Firmen erwähnen, die sich bereiter- klärten, Baumaterial unentgeltlich zur Ver- fügung zu stellen und kostenlose Arbeiten durchzuführen. Das fehlende Geld sollte durch eine Spendenaktion hereingebracht werden. Dem Bergwächter Brunnschmid lag alles daran, die Gedenkkapelle in der Nähe der Fischbachalm zu bauen. Er ging bei diesem Unternehmen sogar soweit, daß er sich be- reiterklärte, zur Sicherung der Finanzie- rung die Ausfallhaftung aus seinem persön- lichen Vermögen zu gewährleisten. Herta Brunnschmid, die Frau des Geehrten, er- klärte sich spontan bereit, die Glocke für die Kapelle zu spenden. Bürgermeister Dipl.-Ing. Ludwig Partl (links) und Bergwacht-Chef Sebastian Bau- mann (rechts) mit dem Geehrten, Ing. Klaus Brunnschmid. Foto: Obermoser Die Gedenkkapelle wurde sodann imJah- re 1983 unter der Leitung des Klaus Brunnschmid, der mit der Planung, Baulei- tung und Organisation betraut worden ist, unter der Mitwirkung der Bergwachtkame- raden aus Going, St. Johann und Kirchdorf auf dem von der verstorbenen Fischbach- almwirtin Loisi Hechenberger bereitge- stellten Grundstück errichtet. 1984 wurde die Gedenkkapelle für die Bergtoten imWil- den Kaiser von Dekan Dialer feierlich ge- segnet. Seither betreut der Kirchdorfer Bergwächter Sebastian Baumann die Kapel- le. Seit dem Jahre 1850 sind mehr als 500 Bergsteiger und Bergwanderer im Kletter- massiv »Wilder Kaiser« tödlich verun- glückt. Diese Namen sind nun in Erz ge- prägt und in der würdigen Gedenkkapelle verewigt. Das architektonisch wertvolle Gedenk- und Mahnmal paßt in jeder Bezie- hung hervorragend ins sensible Kaiser-Na- turschutzgebiet. Das Lebenswerk von Ing. Klaus Brunnschmid wird Jahr um Jahr von vielen Einheimischen und Gästen besucht und bewundert. »Ich möchte deshalb Ing. Klaus Brunn- schmid und seiner Gattin nochmals im Na- men der Bergwacht-Einsatzstellen Going, St. Johann und Kirchdorf für die unermüdli- chen Tätigkeiten meinen innigsten sowie herzlichsten Dank aussprechen und Dir, lie- ber, treuer Kamerad Klaus Brunnschmid als Zeichen des Dankes eine Ehrenurkunde überreichen. « Mit diesen Worten nahm Ein- satzstellenleiter Sebastian Baumann dann die Ehrung vor. Anwesend waren außer dem Bergwacht-Bezirksleiter Johann Geisier aus Brixen, den Einsatzstellenleitern und Stell- vertretern aus Going, St. Johann und Kirch- dorf auch die Bürgermeister von St. Johann und Kirchdorf, Dipl.-Ing. Ludwig Partl und Ok.-Rat Michael Nothegger. Going vertrat Alt-Bürgermeister Alois Mitterer. Ferner sah man auch die beiden Hauptinitiatoren Hansjörg Hausbacher und Toni Krepper. Vor Freude den Tränen nahe, dankte der Geehrte 70jährige Klaus Brunnschmid ab- schließend allen, die den Bau der Gedenk- kapelle im Kaiserbachtal ermöglicht haben. Ein gemütliches Beisammensein sorgte schlußendlich für regen und interessanten Gesprächsstoff unter Kommunalpolitikern und Bergwächtern. Johann Obermoser KÖSSEN Goldene Schallplatte für das »Alpina Quintett« Das »Original Alpina Quintett« aus Schwendt erhält für mehr als 25.000 ver- kaufte Titel »Ins Land hinaus« von Josef Kendlinger die Goldene Schallplatte. Die Verleihung findet am Samstag, 29. Dezember 1990, um 20.30 Uhr in der Grenzlandhalle.in Kössen statt. Als musi- kalische Gratulanten stellen sich ein: »Die Karmandl« Klaus und Fcrdl erstmals wieder in Originalbesetzung. die »Sonri- wen dbuam« aus BayerE, das »Grenzland- trio< aus Walchsee, die »Original Tiroler Bergzigeuner« aus Osttirol, das »Pramau- er Trio« aus Fieberbrunn und' die »Fide- len Kitzbüheler«. Kartenvorverkauf in den Raiffeisenkas- sen Kössen, Schwendt und Walchsee. Katastrophen- und Zivilschutz für Bergwacht selbstverständlich Die Tiroler Bergwacht hat sich bereit er- klärt, in den Selbstschutzinformatiijnszzn- trer-der Tiroler Gemeinden mitzuarbeiten. Insbesondere wird sie in diesen Zentren im Aufgabenbereich Umweltschutz mitarbei- ten und die Bevölkerung diesbezüglich bera:en. 41] Bergwächter aus den Bezirken Inns- bruck-Land, Schwaz, Kufstein und Kitzbü- hei nahmen am 24. November und am 1. De- zember an einem Seminar für rtragerde und Berater in Fragen zum Umweltschutz teil, welches im Schulungsheim Reiheuau in Innsbruck stattfand. Der Bezirk Kitzbü- hel wurde vertreten durch den Bezirksleiter der Tiroler Bergwacht, Johann Geisler(Bri- xen), seine Stelivertrete- Manfred Krah- bichler (Fieberbrurm) und Sebastian Bau- mauin (Kirchdorf), sowie die Eins atzs:el- lenleiter Max Rosner (Brixen) und Remii- us Hck (Going). Die Vortragenden HR Dr. Otto Scliirnpp, HR Dr. Gerhard Liebi, Prof. Kurt Gamper, Dr. Reinhold Mitterer und Josef Rirghoer referierten eingehend über Lmweltschutz und ;eine Grenzen, Abfallvermeidung in den Gemeinden und über die im Haushalt anfallenden gefährlichen Abfälle. HR Dr. Otto Schimpp ist als Leiter der Präsidialabteilung III (Katastro?hen- und Zivilschutz) der Ansicht, daß die Tiroler Bergwacht die Bevölkerung in Fragen des Umweltschutzes bestens beraten kann und im Rahmen der laufenden Aus- und Fortbil- dung intern wiederholt Seminare Üb r diesen Themenkreis abhalten wird.
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