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* Dagmars junge Seite Seite 8 kifzbühe1er eAnzeiger Samstag, 22. Dezember 1990 Es war einmal vor gar noch nicht allzulanger Zeit ein Europa, und dieses Eu- ropa war geteilt, in das soge- nannte Osteuropa und West- europa. Da gab es zum Beispiel Berlin, eine ganze Stadt, die durch eine Mauer getrennt Polen und Ungarn. Und alle Menschen, die in diesen Staaten wohnten, durften ihr Land nur mit einem Vi- sum verlassen. Auch durf- ten sie nicht irgendwohin auf Urlaub fahren, sondern mußten in Staaten ihresglei- chen - n Ostblockstaaten was ihnen befohlen worden war. Welch ein Jubel war ca bei den Menschen ausgebro- chen, als dies geschah, und von nun an sprach man von einem »vereinten Europa«. Was aber die gute Fee in der Eile vergessen hatte, dadurch das nötige Geld dazu hatten. Die Emigranten aber muß- ten in Flüchtlingslager zie- hen, und nur die wenigsten von ihnen bekamen Arbeit. Nun warten die Emigran- ten in den Flüchtlingslagern Tag und Nacht darauf, daß Spruch der Woche: An guten Vorsätzen kannst Du Dich selbst studieren, vorausgesetzt, daß Da es nicht schon hast. Der gute Vorsatz ist nur selten auszuführen, Hauptsache ist, daß Du den guten Vorsatz faßt. war in eine West- und eine Osthälfte. Und Menschen, die in der Osthälfte von Berlin wohn- ten, durften die Verwandten und Bekannten in der West- hälfte nicht besuchen und umgekehrt. Auch waren die Menschen in dem einen Teil der Stadt viel ärmer, als die in der anderen Hälfte. Da gab es dann auch Staa- en wie Tschechoslowakei, - ihren Urlaub verbringen. Auch diese Menschen wa- ren sehr arm. Doch eines Tages kam eine gute Fee und flüsterte so manchem Staatsober- haupt einen Zauberspruch ins Ohr, der besagte, daß es an der Zeit sei, die Grenzen zu öffnen und die Mauern fallen zu lassen. Die Staatsoberhäupter ge- horchten der Fee und taten, den Menschen noch ins Ohr zu flüstern, war, wie sie mit ihrer neugewonnenen Frei- heit umzugehen hätten. Schließlich sind diese Menschen »Freiheit« nicht gewöhnt, da sie jahrelang Gefangene in ihrem eigenen Land waren. Viele Menschen aus Ost- europa nutzten natürlich die offenen Grenzen, um ins »Schlaraffenland West« zu emigrieren. Dort erwarte- ten sie sich die Erfüllung all ihrer Träume. Doch leider sind Träume oft nur Schäume, und die Emigranten mußten zuse- hen, wie sich die Einheimi- schen im Schlaraffenland alles kaufen konnter, da diese Menschen Arbeit und die gute Fee noch einmal er- scheint, um noch ein Wun- der geschehen zu lassen. Aber die gute Fee kommt und kommt nicht, und das Wunder ist bis heute noch nicht geschehen. Und wissen Sie auch, war- um die Fee nicht kommt? Ganz einfach, für eine Fee alleine ist es unmöglich, Tausende von Emigranten eine Arbeit finden zu las- sen, um ihnen eine Chance zu geben. So hat sie diese Aufgabe den Menschen im Schlaraffenland übertragen. Und ob diese Menschen die schwierige Aufgabe be- wältigen werden, das wird uns dann das Weihnachts- märchen im Jahre 2000 er- zählen.
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