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Seite 14 J'J1 bühekr AnZekjer Samstag. 29 De7.emhr JQQ() Domkapellmeister Benedikt Aufschnaiter zum 325. Geburtstag Schon vor Jahren entdeckte unser Carl Planer im Dom zu Passau eine Tafel mit dem Namen der Domkapellmeister aus früheren Jahrhunderten. Zu seiner freudi- gen Überraschung fand er auf dieser Ge- denktafel an zweiter Stelle einen Kitzbü- heler. Adolf Nagiller machte für unsere Redaktion vor einigen Jahren, anläßlich eines Schützenbesuches, ein Photo. Auf der Gedenktafel steht geschrieben: »Auf dem Musikchor dieses Domes ha- ben als Kapellmeister,Komponisten und Meister der Musica sacra gewirkt: Muffat Georg, geboren am 1. 6. 1653 in Megere-Savoyen, gestorben am 23. 2. 1704 in Passau. Aufschnaiter Benedikt, geboren am 21.12., 1665 in Kitzbühel, gestorben am 24. Jänner 1742 in Passau. Friebert Josef, geb. 1736 in Wullers- dorf, Niederösterreich, gest. 6. 8. 1799 in Passau. Dr. Haberl Franz Xaver, geb. 12. 4. 1840 in Oberellenbach, NDB, gest. 5. 9. 1910 in Regensburg. Griesbacher Peter, geb. 25. 3, 1864 in Eggham, NDB, gest. 28.1. 1933 in Re- gensburg. Fremmel Max, geb. 30. 11. 1902 in Passau/Innenstadt, gest. 7. 1. 1980. Beim Festgottesdienst am 13. Oktober 1990 zur Orgelweihe wurde vom Kitzbü- heler Kirchenchor das Orgelsolo von G. Muffat »Toccata octava« aus »Apparatus musico organisticus« (1690) aufgeführt. Georg Muffat war der Vorgänger von Benedikt Anton Aufschnaiter als Domka- pellmeister in Passau. Zu Aufschnaiter (Aus: Lexikon für Musiker in Geschichte und Gegenwart): Nach Abschluß seiner musikalischen Ausbildung in Wien, wo er Schüler eines Mitgliedes der Hoforganisten-Familie Eb- ner war, bekleidete er dort, wenn nicht am Kaiserhof, so doch in einer diesem na- hestehenden Kapelle, eine leitende Stel- lung. Auch an österreichischen Klöstern scheint er musiziert zu haben, so beim Or- densfest der Augustinerchorherrn in St. Florian. Im Jahr 1695, als er die sechs Or- chestersuiten seiner »Concors disordia« dem späteren Kaiser Joseph 1. widmete, starb zu Wien seine erste Frau Maria Sein vorausgegangenes op 1, war Gene- ral von Trautmannsdorf, Kommandanten der Festung Graz, sein gleichfalls ver- schollenes op. III Kaiser Leopold 1., dem Türkensieger und Befreier Wiens, zuge- eignet, was seine Verbindung zu Hocha- del und Kaiserhaus andeutet. Als letztes seiner gedruckten Werke der Wiener Zeit erschienen 1703 in Augsburg, dem Haupt- verlagsort der zeitgenössischen Instru- mentalmusik Süddeutschlands, die acht,den vier großen Kirchenlehrern des Abendlandes und den vier Evangelisten zugeeigneten, Kirchensonaten der »Duicis fidium harmonica«. 1705 ernannte ihn Kardinal Fürstbischof Johann Philipp Graf Lamberg, wohl ein Gönner seiner Wiener Jahre, zum Nachfolger Georg Muffats als Hof- und Domkapellmeister in Passau. Sein Vertrag verpflichtete ihn zu emsiger kompositorischer Tätigkeit, die er im Gegensatz zu seinem Vorgänger betont der Figuralmusik im Dom und der Musikpflege der Passauer Bruderschaft »Maria Himmelfahrt« zuwandte. Aufschnaiter vertritt in seiner Wiener Zeit die Gefolgschaft Muffats, in seiner Passauer Zeit mehr den modifizierten rö- mischen Kantatenstil. In Werktitel und Traktaten betont er die strenge Abgren- zung des »stylus ecclesiaticus«, den er auch in seinen konzertant gehaltenen Kir- chenwerken verfolgt. hlY Nicht oft genug kann er in den Titeln seiner Werke, nicht ohne einen Seitenhieb gegen die zeitgenössische Produktion, wiederholen, sie seien »singulari studio et arte....«. Trotz dieser konservativen Hal- tung verficht er in seinem Traktat den Dur-Moll-Gedanken gegenüber der Kir- chentonartlichkeit in figuraler KM., wo- bei er sich besonders auf französische Au- toritäten beruft. Auch die Kirchensonaten zeigen den Einbau eines Concertino, bei dem die 1. Geige sich gelegentlich bis zu komplizierter Doppelgrifftechnik vor- wagt. Die Anlehnung an Muffat ist unver- kennbar, doch ist Aufschnaiters melodi- sche Sprache von mehr volkstümlicher Art. Aufschnaiter starb hochbetagt am 24. Jänner 1742 in Passau. Sein Grab im ein- stigen Passauer Domkreuzgang ist nicht mehr erhalten. Sprechtag Stadtrat Peter Brandstätter Stadtrat Oberschulrat Peter Brandstätter hält am Freitag, 4. Jänner 1991, VOfl 14 bis 15 Uhr in der Bezirksstelle der Handelskam- mer eine Sprechstunde in Gemeindeangele- genheiten ab, die für jedermann zugänglich ist. StR Brandstätter ist Obmann des Aus- schusses für Schulen und Kindergarten und Mitglied des Finanzausschusses sowie wei- terer Ausschüsse und gerne bereit, auftau- chende Probleme einer Lösung zuzuführen. Helga Ven-Tscholl, Kitzbühel Gremialvorsteherjn Die Kitzbühelerin Frau Helga Ven- Tscholl wurde mit der Führung des Gremi- ums der Tiroler Tabakverschleißer beauf- tragt. Sie folgte in dieser Funktion dem bis- herigen Gremialvorsteher Bertl Neumann. Wir gratulieren! Sie ist bundesweit die erste Dame, die in dieser Branche an der Spitze steht, »um den Trafikantenstand zu erhalten und den Be- rifskollegen auf dem Weg in die Europäi- she Gemeinschaft behilflich zu sein.« Für Helga Ven ist die neue Rolle nur eine Folge ihrer bisherigen Arbeit, da sie schon seit vielen Jahren im Landesgremium tätig ist, als Stellvertreterin des Gremialvorste- hers und seit fünf Jahren auch im Bundes- gremium. Hart ist die Kammerarbeit. Zwei- bis dreimal in der Woche fährt die Vorsteherin rach Innsbruck, jeden zweiten Mittwoch 1ält sie von 8 bis 10 Uhr einen Sprechtag ab. Mit Bezirksversammlungen will sie das Kammerservice den Mitgliedern näher- bringen. Frau Helga Ven-Tscholl ist weiters im Landesgremium des Lederwaren-, Spiel- waren- und Sportartikelhandels tätig und im Landesgremiu m des Papierhandels. Helga Ven-Tscholl, im Bild mit ihrem Vorgän- ger in Tirol Bertl Neumann.
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