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Seite 6 kj tz bühele r fl Ckje r Samstag, 29. Dezember 1990 Eine alpinistische Glanzleistung voll- brachte der Goinger Bergsteiger Gottfried Lindebrer (42): Er bezwang im Sommer dieses Jahres den 8201 m hohen Cho Oyu. Jenen Himalayariesen, den der Wahlkitzbü- heler Herbert Tichy im Jahr 1954 erstbestie- gen hatte. Beeindruckend war vor allem das Tempo, das der Goinger bei seinem Gipfelsturm vorlegte. Nur zehn Tage benötigte »Goof« - wie ihn seine Kameraden von der Edelweiß- gilde Kitzbühel nennen - vom Basislager in 5100 m Höhe bis zum Gipfel des sechsthöch- sten Berges der Erde. »Für mich ist ein Bu- bentraum in Erfüllung gegangen«, strahlt der Achttausender-Mann nach seiner Rück- kehr. Wie nahe Erfolg und Mißerfolg liegen können, zeigte sich bei Lindebners Partner: Er wurde auf 7500 m höhenkrank und über- lebte nur mit Glück. Verkehr, Ki*tz-Kiri-Skil und Classic Cars - das waren die Höhepunkte '90 Der Verkehr war im Bezirk Kitzbühel in den abgelaufenen zwölf Monaten das The- ma Numnwr eins. Neben dem Dauerbrenner Loferer Bundesstraße orgten auch Aus- baupläne auf der Bochkönigstraße und der Reither Landesstraße sowie das Umfah- rungsprojekt Hopf garten für Aufregung. Der lange Zeit umstrittene Bau des »Knoten Süd« in St. Johann wurde endlich in Angriff genommen. Immer wieder Thema von Diskussionen, Gemeinderatssitzungen und Medienberichten war das Egger- Spauplattenwerk. Und in Kitzbühel bleibt das Zentrum der High society, wie sowohl das Kitz-Kiri-Ski-Snektakel, als auch die Classic-Car-Alpenrallye bewiesen haben. . — . _. Aufa:men darf zum idest ein Teil cer verkehrsgeplagten St. 13hanner Bevölkerung. Im März dieses Jahres wurde mit dem Bau der ülumfahrung begonnen. Die Umfahrung, die laut Bürgermeister Ludwig Paril bis Ende des Jahres 1991 fertigge- stellt werd soll, wird etwa 1200 Menschen entlang der Innsbrucker Straße von der uner- trägli:h gewordenen Blchlawine befreien. Die neue Straße zwe:gt beim Gasthof »Bacher- wirt« von der bestehenden Trasse :er B 312 ab, cuert die Reither Ache und verläuft entlang derselDen bis zum Knoten Süd. Dort mündet sie kreuzungsfrei IrL die Paß-Thurn- Bundesstraße ein. Den Burd kostet die Südumfahrung stolze 0 Millione-i Schilling. Für die Entlastung St. Johanns wird dieser ioch mehr Geld ausgeben müssen. Denn als nächste Maßnahm wünscht sich die Martgemeinde eine Unterflur--rasse im Bereich der Höflinger Kreuzung. Die Flanung ist bereits n Auftrag gegeben wcrden. »Wr drängen auf eine rasche Realisie- rung äes PrDjekts. Der Verkehr hat St. Johann lange genug in zwei Teile ges alten«, sagt BM Partl. Die urbeschreibliche Armut, die der Weihnach:en 1985 gestürzte Diktator Nico- lai Ceausescu in Rumänien hinterließ, löste in Bezirk eine Wlle der Hilfsbereitschaft aus. Im Jänner dieses Jahres startete der Frem- denverkehrsverbarid Kitzbühel die Aktion »KitzbLlzel hilft Reussrnarkt«. Dank der Spendenfreudigkeit der Bevölkerung und Wirtschaft rollte schon kurze Zeit später eir LKW-Zug mit 8 0 Lebensmittelpaketer nach Reussmarkt. Im Juni begleiteten die beiden Initiatoren Rudi Höfinger und Ottc Vvendling einen zweiten Hilfstransport ir die 3000-Seelen-Gemeinde. Humanitäre Gesinnung bewiesen auch die St. Johanner: Sie lieferten tonnenweise Lebensmittel, K eiduing und Spie-zeug in äen rumänischen Ort Schäßburg. Hilfe anderer Art leistete die Gemeinde Hochfilzen. Sie gewährte im Sommer 31 ru- mänischen Flüchtlingen Asyl. Inzwischen haben diese Menschen Areitsplätze und Wohnungen gefunden.
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