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Samstag, 29. Dezember 1990 J<Jtbühetcr )Anzeiger Seite 9 Die Zeit des ungehemmten Straßenbaues ist vorbei. Das dokumentieren die Wider- stände, die sich heuer in Fieberbrunn, Hopf- garten und Reith gegen die Begradigung und Neutrassierung von Verkehrswegen zu re- gen begannen. Die Pillerseegemeinde Fieberbrunn kämpft - bisher mit Erfolg - gegen den Ausbau der Hochkönig-Bundesstraße beim »Grieswirt«. Auf 1,5 km Länge soll dort ein kurvenreiches Straßenstück begradigt wer- den. Die Angst vor einem möglichen An- wachsen des Transitverkehrs ließ die Fie- berbrunner sogar bei LH Partl vorstellig werden. Der drohende Transit durchs Brixental ist es auch, der eine Bürgerinitiative gegen die geplante Umfahrung von Hopfgarten oppo- nieren läßt. In der Marktgemeinde gibt es aber auch Befürworter des Projektes Um- fahrung. Sie sehen darin die Chance, den Ortskern vom Durchzugsverkehr zu ent- lasten. Nichts genützt haben die Proteste einer Bürgerinitiative gegen den Ausbau der Rei- ther Landesstraße, einem beliebten Ab- schneider vieler Autofahrer. Sie wurde im Sommer im Gebiet der Reinache wesentlich verbreitert und teilweise auch neu trassiert. Vier Menschen kamen am 20. Jänner dieses Jahres bei einem FlugzeugabstLrz in St. Jakob un-s Leben. Die St. ohanner Erich Fo.dl, Alois Hornik, Norbert und Bernhard Faustin warer am Tag des Hahnenkammrennens vom Flugplatz St. Joann aus z einem Rundflug gestartet. Mit ihrer Vierblatt-Propellerrrasrhine vom Typ Robin TR 48 kamen sie nur bis zim Lehrberg bei St. akob: Dort stürzte die Maschine in einen Wald Lnd zerschellte an einem Baum- stamm. Aigenzeugen berirh:eten, der Mctor des Flugzeuges hätte kurz vor dem Absturz zu stottern begonnen, die Maschine habe rasch an Höhe verloren. Den Bergrettungs- und Feuerwehrmännern bot skh ein Bild des Grajens (oben). Mit Motorsägen und Brecheisen mußten sie die Opfer aus dem Wrack befreen. Kitzbühel durfte sich im Juni vier Tagelang rühmen, der Nabel der Automobilwelt zu sein Hundert der schönsten und edelsten Oldtimer, die in der hundertjährigen Geschichte des Automobils gebaut wurden, rollten währen der zweiten »Ciassic Cars Alpenrallye« über die heimischen Straßen. Der älteste Wagen, den das begeisterte Publikum beim »Concours d'elegance« in der Kitz- büheler Innenstadt zu sehen bekam, war ein schwarze- Bentley-Speed 3,01. Baujahr 1925. Der Teuerste ein Rolls Royce Panthom II, Baujahr 1931 (Bild). So berühmt v ie die Fahrzeu- ge, so prominent waren auch die Lenker: Formel 1-Weltmeister Niki Lauca saß bei der Al- penrallye ebenso am Volant wie Ex-ORF-Geneal Teddy Podgorsky und Schauspieler Klaus Wildbolz. Eine Institution feierte im Herbst ihren 35. Geburtstag: die Vereinigung der Fremdenverkehrsverbände »K:tzbüheler Alpen«. Die Dachorganisation wurde mit dem Ziel gegründet, gemeinsame - .nt----essen in Sachen Werbung, Verkehr und Skiab- fahrten zu fördern. Was auch geschah: Im Jahr 1963/64 gaben die »Kitzbüheler Alpen« ihren ersten gemeiisamen Großraum-Werbeprospekt h,---aus. Zwei s:hneearrne Winter und etliche Falsch- meldungen veranla3ten die Vereinigung im Vorjahr, eine ScLneemedeARGE ins Leben zu rufen. . . _. In Aufruhr versetzte die Bergsteigerdes Be- zirkes der angebliche Plan der beiden Frem- denverkelirsverbänd Elimau und Sc:heffau, am Kopf:örlgrat - einer bekannten Kletter- tour im Wlden Kaiser - einen mit Eisenlei- tern und Drahtseilen versirerteri Kletter- steig anzulegen. Sowohl die Alpenvereinssekti onen von St. Johann und Kitzb:ihel als auch die Ex- tremkletterer der Edelweillgilde Ki:zbühel protestierten heftig gegen die »Vergewalti- ging dieser klassischen Klet:erroute«. So- gar eine esolution an das Amt der Tiroler Landesregierung wurde verfaßt. Die beiden Fremdenverkehrsverbände dementierten. Das Projekt habe es nie gegeben, sagten sie.
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