Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 kjfbüheIcr Anzeiger Samstag, 1. Dezember 1990 In der Trockneranlage des Spannplat- tenwerkes Egger brach den Morgen- stunden des vergangenen Samstag ein Brand aus, nachdem der Strom für die Anlage ausgefallen war. Die Betriebsfeuerwehr und die Feuer- wehren von Oberndorf und St. Johann können nun befreit aufatmen. Denn durch den Entschluß des steirischen Ortes Halbenrain, künftig keinen Tiroler Abfall mehr aufzunehmen, hatte ein echter »Müllnotstand« gedroht. In Fieberbrunn Gheorge Balasz (45) ist Rumäne. Vor der Abschiebung in seine Heimat braucht sich der in Siebenbürgen geborene aber nicht mehr zu fürchten. Denn er hat Glück gehabt: Er ist vor einem halben Jahr mit 30 Landsleuten nach Hochfilzen gekommen und hat hier freundliche Auf- nahme gefunden. Inzwischen arbeitet Greorghe, der ge- lernte Tischler, im Hochfilzener Möbel- haus Köck. Mit seiner Frau Theresia und seinem 15 Jahre alten Sohn Laszlo hat er eine eigene Wohnung bezogen. »Gottsei- dank können wir hierbleiben«, sagt Ghe- orghe erleichtert, »in Rumänien hat sich nicht verändert. Die Leute haben Angst«. Hierbleiben können auch Gheorghes Landsleute. Dank der großartigen Unter- stützung der Gemeinde Hochfilzen des Arbeitsamtes, der Caritas und des Sozial- helfers Helmut Deutinger bleibt ihnen das Schicksal vieler rumänischer Flüchtlinge erspart, wieder in die Armut und die Angst zurückgeschickt zu werden. »Wir hatten die Flammen rasch unter Kontrol- le. Dennoch wälzte sich bis Mittag eine schwarze, weithin sichtbare Rauchwolke aus dem Fabriksschlot. Der Grund: den Feuerwehrmännern war es nicht möglich gewesen, das Sägemehl in der Trockner- anlage zur Gänze zu entfernen. Ein klei- ner Rest mußte verbrannt werden. und Kössen will man die Pläne für eine ortseigene Deponie noch nicht aufgeben. »Wir warten ab«, ist aus den Gemeinde- ämtern zu hören. haben praktisch für alle unsere Rumänen eine Beschäftigung gefunden«, stellt Hochfilzens Bürgermeister Josef Berg- mann zufrieden fest. Die letzte, die noch auf Arbeit wartet, ist die 37jährige Rosca Rodica. Die diplo- mierte Krankenschwester tritt am 1. Jän- ier ihre Stelle im Fieberbrunner Arznei- mittelwerk Gebro an. Mit ihrem Mann Mircea, einem Maschinenbauingenieur, der momentan als Schlosser arbeitet, und ihren zwei Kindern will sie sich in der Pil- lerseegemeinde niederlassen. »Wir möch- ten uns hier eine neue Existenz aufbauen. Es ist schön, daß man uns dabei so groß- artig unterstützt«, strahlt sie. Land hat entschieden: Deponie in Wörgl kommt Nach langem Hin und Her hat die Lan- desregierung nun entschieden: Die Müll- deponie am Riederberg bei Wörgl kommt! Per einstimmigen Beschluß beauftragte die Landesregierung am Dienstag dieser Woche die Umweltschutzabteilung, »bei der Erstellung des Abfallwirtschaftskon- zeptes für die Entsorgungsbereiche Kuf- stein und Kitzbühel die Deponie Rieder- berg, für die bereits die erforderlichen Ge- nehmigungen überwiegen erteilt worden sind, als einen der Standorte für die End- lagerung der Restabfälle aufzunehmen«. Laut Landesrat Hermann Eigentler ha- be man im Bezirk Kitzbühel als Standorte auch die Schottergrube Jagerbauer bei Kirchberg, den Steinbruch des Hartstein- werkes in Oberndorf, ein Gebiet südlich von Brixen, eines nördlich von Westen- dorf und eines am Penningberg bei Hopf- garten geprüft. Diese hätten aber gravie- rende Nachteile aufgewiesen, weshalb man sich für die Deponie Riederberg ent- schieden habe. Im Klartext heißt das: Sobald die bei- den ausständigen Berufungen vom Ober- sten Gerichtshof entschieden sind, wird die Deponie aufgesperrt. Der Betreiber, Toni Widmoser aus Kirchberg, glaubt, daß dies schon Mitte 1991 der Fall sein wird. Einige Gemeinden des Bezirkes Nach Brand kam schwarzer Rauch aus Eggerschlot »Gottseidank, wir können bleiben« ee Jobs und Wohnungen für alle Rumänen Gheorge Balasz ist glücklich. Er hat in Hoch- filzen einen Job als Tischler bekommen. Das Handicap der meisten Rumänen ist momentan noch die Sprache. »Es zwar al- le einen Deutschkurs absolviert. Aber mit dem Reden hapert es noch ein wenig«, sagt Christa Dullinger, die Gastgeberin im Flüchtlingsquartier »Hochfilzener Hof«. Sie beherbergt in ihrem Haus inzwischen nur mehr drei Familien. »Für diese Men- schen suchen wir noch Wohnungen im Raum Kitzbühel und St. Johann. Bitte nehmen Sie mit mit Kontakt auf, wenn Sie helfen können«, appelliert die Wirtin. Die Telefonnummer: 0 53 59 / 219. Hochfilzens Bürgermeister ist froh, daß seine Gemeinde den Flüchtlingen aus Ru- mänien soviel Toleranz entgegengebracht hat. »Ich glaube, wir haben einen huma- nen Beitrag zur Lösung dieses Problems geleistet«. ivacn einem lirana kam am Samstag schwarzer Rauch aus dem Eggerschlot.
< Page 3 | Page 5 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen