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Diese zwei Jugendliche wurdet. von der Schlammiawine miterissen. Schlammflut riß Jugendliche mit! Zahlreiche Autos, wie hier in Kitzbü hei, wurden überflutet SEITE 2 LOKAi-ANZEIGER SAMSTAG, 17. AUGUST 1991 Wie bei derartigen Unwet:er leider tllich, gab es auch dies- mal immer wieder Schwieigkei- ter mit Schaulustigen, die ent- weder Arbeiten der Feuerwehr behindern, oder sich selbst in Gefahr hringen. In ObemdorE' konnten Feuerwehrleute in letz- ter Seki.ide einen Mann von eine: Vlig s hlummverschmiert kk t- tert der Bursche aus dem Was3e einstürzenden Brücke holen, in Kitzbilhel wurden zwei jEgend- liche Urlauber gar von euer Flut- welle mitgerissen! Der Bursche und das Miidclien waren während des Unwet'-,er zur Brücke zwischen Vcrdetzrub uni Siedlung Frieden gegangen, um dem tosenden Walsenbach zuzusehen. Als sich eine meterhohe Flut- welle in rasender Geschwindig- ket näherte, flüchteten d:e tei- den, im Unterschied zu anderen Sciaulustigen auf der Brücke nicht zur Seite, sondern nach un:en. Beide wurden von der Scilammlawine erfaßt. Während sich der Bursche nach wenigefl Metern bei einem Haus fes:lal- tert konnte, wurde das Midc hei rund hundert Meter mit den Ge- rölimassen mitgerissen. Wie durch ein Wunder bliebei beide völlig unverletzt. Nich autzudenken, wären sie voi ei- nem der Baumstämme oder Fels- brocken getroffen worder,. Die unheimliche Wuc it des enfesselten Walsenbaches te auch ein Autofahrer fests:el- len, der versuchte, die Hornsira- ße hochzufahren. Er konnte sici in letzter Sekunde aus dem Wigen retten, das Fahrzeug wur- de mehrere hundert Meter mitge- rissen und schwer beschädit. Fotos:Stefan Aufschnaiter, Ha- rald Maier, Engelhert Opperer Von Westen her kommend zog das Unwetter eine Spur der Zer- störung durch den Bezirk Kitz- bühel. Am frühen Abend mußte die Feuerwehr Hopfgarlen zu drei Einsätzen. Ein Blitz hatte am Grafenweg eingeschlagen, eine Mure die Itterer Landesstraße verlegt und Hochwasser Teile des Ortszentrums unter Wasser ge- setzt. In Kirchberg traten neben dem Rainerbach, dem Grilliriger Bach und dem Brandseitgraben alle Seitenbäche vom Hahienkamm über die Ufer. Vermurte Felder, Wege und Uberflutete Keller waren die Folge. Kurz nach halb acht Uhr brach über Kitzbühel ein Inferno her- ein. Hornbäche waren besonders gefihrlich Binnen Minuten verwandel- ten sich die Bäche vom Kitzbü- heler Horn in reißende Fluten. Der Winkler Bach, der Köglbach, der Aschbachgraben und der Walsenbach traten an mehreren Stellen über die Ufer und richte- ten an Häusern, Gärten und Stra- ßen riesige Schäden an. Autos wurden von den Wasser- und Schlammassen mitgerissen, der gesamte Bahnhofsbereich knie- tief unter Wasser gesetzt. Die Bahnlinie wurde alleir zwischen Kirchberg und Kitzbühel fünf- mal unterbrochen, beim Tennis- stadion wurde der Waggon eines Lastzuges von einem Erdrutsch aus den Schienen gehoben. Helfer liefen um ihr Leben Besonders dramatisch war die Situation am Walsenbach. Frei- willige Helfer mußten um ihr Leben laufen, als eine meterhohe Flutwelle über den Bahndamm und die Bundestraße donnerte. "Mir sind Baumstämme und Bahnschwellen nur so um die Ohren geflogen", erzählt Anrai- ner Hans Margreiter. Von hoch- geschleuderten Stämmen wurde auch die Oberleitung der Bahn abgerissen. Bei der Brücke bei Vordergrub wurden zwei deut- sche Jugendliche von einer Schlanmiflut mitgerissen (siehe nebenstehenden Bericht). Ent- lang des Walsenbaches wurden fast alle Häuser von der Schlammlawine erfaßt. Selbst in den Häusern wurden Kühl- schränke und Fernseher mitge- rissen. In Oberndorf waren der Has- lingerbach und der Grießbach die neuralgischen Punkte. Die Bahn- trasse wurde praktisch weggeris- sen, die Geleise hingen frei in der Luft! Im Raum St. Johann traten die Fieberbrunner Ache, der Bau- moosbach, der Eichinger Gra- ben, der Altbach und der Brand- bach über die Ufer. Besonders Schlimmste Unwetter- Die schwerste Unwetterkatastrophe seit Jahrzehnten sorgte am Donnerstag, den 3. August, für Millionenschäden im gesam- ten Bezirk. Besonders betroffen waren das Brixental und die Orte am Kitzbiiheler Horn.
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