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Die Malsommer-Initiatoren Helga Gärtner und Alfred Darda (m.) Umjubeltes So What-Konzert im Fieherbrunner Kinosaal SEITE 6 KULT-ANZEIGER SAMSTAG, 31. AUGUST 1991 Malsommer in Kössen erweckte bei Teilnehmern Freude an Kreativität KÖSSEN. Einen außerge- wöhnlichen Malsommer insze- nierte die Künstierin Helga Gärtner mit ihrem Kollegen Alfred Darda. Entgegen den Gepflogenheiten in solchen Kursen, die Teilnehmer Stille- ben, Vasen und Landschaften abmalen zu lassen, bemühten sich die Beiden, ihren 28 Schü- lerinnen und Schülern aus verschiedenen Ländern die Kunst des Erkennens nahezu- bringen. Gemeint ist damit die Wahrnehmung jener Zusam- menhänge, die alle objektiv erkennbaren Dinge verbinden. In den vier zu Ateliers um- funktionierten Klassen der Volksschule Kössen herrscht reger Betrieb; die Tische sind mit Farbtuben übersäht, die Wände sind mit den Ergebnissen des vierzehntägigen Malkurses behängt und überall tummeln sich Rock-Konzerte in Waidring, St. Johann WAIDRING, ST. JOHANN. Die "Sticky Fingers" geben am Freitag, 30. August, ab 22 Uhr im Waidringer Postkeller ein Son- dergastspiel. Bei Rockmusik aus den Siebzigem und der typischen Postkeller-Atmosphäre ist für Stimmung garantiert. Im St. Johanner "Caprice" ist am selben Abend ab 21 Uhr die sechsköpfige Gruppe "Open Limits" aus Marokko zu hören. pinselbewehrte Schülerinnen uni Schüler jeder Altersgnqpe zwi - schen den Staffeleien. "Es ist nicht einfach, 28 schen aus aller Herren L.ni.cr intensiv zu betreuen", erklärt Helga Gärtner und flizt wie iur Bestätigung ihrer Wore auch schon zu einer Kurstei1nehicrin aus Ubersee-USA-und baut sich vor deren Leinwand auf. Ein Ratschlag ist vonnöten, ui cie Selbstzweifel der Schü1er so- fort abzubauen und neue Impu - se für die Fertigstellung des he:- nahe vollendeten Bildes zu 2e- ben. In einer anderen K1Etse ist Darda tätig. "Gärtner md i± produzieren hier natürlich keine Künstler; wir haben uns zur Aufgabe gestellt, jedem einze- nen Teilnehmer seine Fähigkeit zur kreativen Gestaltung bewußt zumachen." Und daß dies gelun- en ist, beweisen die vielen Ubungsblätter und die zum Teil erstaunlich gut gelungenen Ar- beiten auf Karton und Leinwand, die den Rahmen des Dilettantis- mus bei weitem sprengen. Und bemerkenswert ist auch, daß die zumeist krampfhaft ge- handhabte Nachahmung der Natur - jene Postkartenmalerei, die mit Hilfe eines Episkops jedes Schulkind zuwege bringt - aus diesem Kurs verbannt blieb, "da die Erforschung der farb- und formeigenen Kräfte zum besse- ren Verständnis für die Natur und deren Gesetzesmäßigkeiten führt", so Darda, "als dies das Abklatschen einer Landschaft oder deren Details jemals ver- möchte. Meisterkurse mit Ricci und Duphil KITZBÜHEL. Vom Kulturre- ferat der Stadt wurden heuer wieder die "Internationalen Mei- sterkurse" ausgeschrieben, die von Samstag, 31. August, bis 7. September, in den Räumen der Volksschule Kitzbühel (Musik- schule) stattfinden. Für den Meisterkurs mit Rug- giero Ricci (Violine) haben sich Teilnehmer aus mehreren Natio- nen angemeldet. Der Kurs kann von jungen Musikern als "akti- ver Teilnehmer" (Höchstzahl ca. 12 Musikstudenten, Altersgren- ze 35 Jahre) oder als "Hörer" in- skribiert werden. Bedingung zur Aufnahme als "aktiver Teilneh- mer" ist ein Vorspiel vor Kursbe- ginn - ein Satz aus einem Violin- konzert von Mozart sowie ein Satz aus einer Sonate oder Partita für Violine solo von Bach. Die Pianisten werden von Monique Duphil betreut. Sie ist Trägerin des "Premier prix" für Klavier und eine bekannte und vom Kitzbüheler Konzertpubli- kum geschätzte Musikerin. Das Abschlußkonzert findet am Samstag, 7. September, 20 Uhr im Handelskammersaal statt. Hedwig-Bilder im Haus "Kaminsky" KITZBUHEL. Aquarelle des 1957 in Lienz geborenen Malers Michael Hedwig sind von Don- nerstag, 29. August, bis 25. Sep- tember in der Galerie im Haus Kaminsky, Jochbergerstraße 2, ausgestellt. Die Vernissage be- ginnt um 20 Uhr. Kino-Konzert gibt "So What" Mut zu Eigenkompositionen FIEBERBRUNN. Der Sams- tagabend war Musikern des Bezirkes Kitzbühel gewidmet. Aber es gab nichts Ländliches zu hören, vielmehr war Rock, Pop und Blues angesagt. Und dabei erwies sich der alte Kinosaal als idealer Veranstaltungsort: dank der Schräglage des Fußbodens behielt jeder Einzelne aus dem Publikum die Musiker voll im Blickfeld. Die Fieberbrunner Gruppe "Seppls Delight" eröffnete das Konzert. Und da die drei Musi- ker zum ersten Mal in einem großen Saal vor zahireichem Publikum auftraten, war ihre In- terpretation von Nervosität ge- prägt. Trotzdem erfüllten sie die unangenehme Aufgabe, die Zuhörerschaft auf dcn Abend einzustimmen. Die "So What", eiie Fc'rrna- tion von Musikern des Bezirke.s Kitzbühel, bewiesen mit itten Auftritt, daß sie das Maß der Pro- vinzialität längst überschritten haben. "Und deshalD", so ihr Manger Walter Leo, " sind sie jetzt auch in der Lage. Eien- kompositionen zu schreibefl. 'Ir. Kürze schonwollen sic ihre Fans mit einigen selbstgestrickter. Rock-Songs, wie zum Be.spiel ihrem "Little Puppet", tbera- schen. Aber sie verstehen es jez: schon, ihr Publikum mit geDall- tenm Rock-Sound zu begeistern und erwiesen sich nichi nur as gute Instrumentalisten, sondern haben auch vokal einiges zu bieten. Vielleicht mausern sich die "So What' - bestehend aus den beiden Gitarristen Kurt Wieser und Markus Niedermo- ser, dem Bassisten Josef Würtl, dem Mann am Keybord Peter Neubauer und dem Schlagzeu- ger E.D. Gurschler - zu einem al- penländischen Stern am Rock- himmel.
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