Kitzbüheler Anzeiger

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L'inrnar.s:Im d.: Sicdtmu.i( zu den beliebten "Gainzl.n:e ten 'rn Hochsommer SAMSTAG, 7. SEPTEMBER 1991 LOKAL-ANZEIGER SEITE 17 Chronik der Stadtmusik zum 125-Jahr-Jubiläum 2. Teil: Bis 1939 gab es in Kitzbtihel auch eine Eisenbah- nermusikkapelle. Sie mußte je- doch nach dem jetzt neuen, deut- schen Gesetz aufgelöst werden, da nur solche Kapellen als Werk- skapellen" anerkannt wurden, die sich ausschließlich aus einer Be- triebsgemeinschaft bildeten. Ihre Mitglieder wurden zum Großteil in die Stadtmusik, die jetzt Kreis- musikkapelle Kitzbühel hieß, aufgenommen. In den nun fol- genden Jahren sank die Mitglie- derzahl stetig. Begründet durch den Krieg, der in seiner Grau- samkeit auch nicht vor den fried- lichen Musikanten haltmachte. Die damals etwa 40 Mann starke Kapelle war im Jahre 1942 auf 17 in der Heimat verbliebene Musiker zusammengeschmol- zen. Im Jahre 1943 gab es immer- hin noch 47 Zusammenkünfte. 1944 waren es noch 17 und im Jahre 1945 war am 11. März als zweite und letzte Ausrückung um 8 Uhr morgens eine Heldeneh- rung. Ohne Aufmarsch und ohne Tracht, in aller Eile, weil ständig mit Fliegeralarm zu rechnen war. Am 9. Oktober 1945 wurde im Gasthof Neuwirt' die erste, freie Generalversammlung einberufen und zwar von Bürgermeister Hans Hechenberger. Von den 39 eingeladenen Mitgliedern konn- ten 24 erscheinen. Der proviso- risch gewählte Ausschuß hatte acht Mitglieder. Der erste Ob- mann nach dem Krieg war An- ton Sauer, der Vater des Olym- piasiegers und Weltmeisters Toni Die Fahne der Stadtmusik, ge- segnet beim Cäcilienkirchgang am 24. November 1974. Als Fahnenpatinnen wirkten die Frauen Christi Saivenmoser, Erika Voikhardt, Anneliese Bach- 1er und Sie glinde Harisch. Salier. Kassier der vorhin schon genannte Karl Planer, Sepp Gast- eier wurde Vizekape Imeister und Notenwart. Seit diesem Tag ist er n.n schon im Ausschuß tätig. Am 16. OtoDer 1945 wurde die erste Proe mit dem Marsch 0 Du mein Osterreich einge- leitet. Am 1. November war die Gräbersgnung die erste Ausrüc- kung ‚ mich in Z.vilkleidung. Am 25. Novernher war der sieben Jahre lang verboten gewcsene Cäcilienkirchgang. Für üanach war es cern Ausschuß gelungen, pro Mafln ein Paar Wilrstel mit Brot und ein Glas Tee mit Süß- stoff zu orgairsieren. Das Probe- Ickal, in dem Flüchtlinge unter- gebracht waren, Iconnte wieder cinigerma3en in Ordnung ge- b:acht werden. Aus dem Archiv fehlte abc: ieles Die Trachten varen, soweit überhaupt noch y.jrhander, in sehr desolatem Zustand. Am 19. Juli 1946 ver- hinderte ein katastrophales Ha- gelwetter das erste Na:[kriegs- platzkonzert. Langain kari üas Vereinsle- ben wieder n normale Bahnen. Auch die anderen Vereine er- wachte: wieder zum Leben und brauchten die Stadtmusk für ihre Verans:altungen. In der heilifen Nacht des Jah- res I9-5 war auch wiejer das Turmblasen om Turm der Lieb- frauenkirche zu hören. Im Fa- sehing des Jahres 1948 kam der alte Kftzbüheler Brauch der Schnitzelbank" unter äer Orga- nisation der Staitmusik wieder zu Ehren. Bei 1er General versammlung 1949 wurde Paul Eocifilze: zum Obmann gewählt. Gerne.n;am mit seinem Ausschuß gelang es ihm, den Jahrmarkt zu dem zu machen, was er bis heute ist, näm- lich ein Somniernaclitsfes:, das keine Vergleiche zu scheuen braucht. Tn diese Zeit flUt auch die Umstellung der Instrumente von der hohen jr die Nortrals:irn- mung. Zweimal wurden die In- strumente neu angekauft und die Trachten erneuert. Es wur- den Konzert:eisen nach Mün- chen, in die Schweiz, nach Süd- timI. Wien, Salzburg. Amesfoor in l-lo!land und vielen Omten jr. der ndheren Umgebung durch- gefihrt. Diese Reisen waren je- doch nur durch die Urterstüt- zung der Geirende uud den Fremcenverkenrsvcrband mög- lich. Am 1. April 1 60 legte der 84- jäirige Kapellmeister Ancreas Kraus, sein Amt nieder. Er war damals der älteste aktive Kaell- meister Osterreichs. Bei der Generalversammlung am 22. April 1960 wurde sein Stellver- treter .epp Gasteiger einstimmig zum neuen Kapellmeister ge- wählt. Die Schalplatenantnah- men im März hatte er auch schon geleitet. Seil diesem Tag leitet er bis heute die Stadtmusik. Seit der Gereralversammlung 1973 hat Ancreas FeIler die Ohmannstelle inne und ist auch Kapellmeisterstellvertreter. Er übernahm späte: auch die von Se?p Gasteiger geftihrte Musik- schule. Unterder Führung dieser zv ei Männer unternahm die Stadtmusik Konzerueisen durch halb Europa, so nach Par:s, Go•- te)org, Bremen, Hannover - um nur einige Stationen zu nennen. In den Jahren 198:) un: 1986 wirde jeweils eine Langspielplat- te aufgenemmen, iie hei den Platzkonzezten reißenden Absatz finden. Innerhalb der Stadtirnmsi«. gibt es auch noch die 'Prämusih" mit 26 Mitgliedern, die immer dann in Aktion titi, wenn eine deine- re Kapelle für Frühschoppen oder ähnliche Verantaltunger ge- braucht wird. Bei Beerdigungen, aber auch Geburtstagsstä:.dchen, E -irungen .ä. spielt das Bllser- qrartett der Stadtrnusik. Beide Gruppen werden von Andreas FeIler geleitet. Im heurigen Vereinsjahr hat die Stadtmusik 50 Mitglieder, von denen eine Vielzahl schon Ehrungen für langjährige Mit- giedschat entgegennehmen konnten. Daß Musik jung erhält, neweist am besten das Beispiel unseres älmesten Mitglieds Christian Ach- hjrner. Er war schon 1923 als Jingmusikant bem Kathcliken- tag in Wien und ist auch noch heute aktives Mitglied jei der Sladtmusil und cer "Pränmusik". Als erstes Mitglied wurde er 1991 für 70-jäirige Mitgliedschaft geehrt.
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