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SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 7. SEPTEMBER 1991 MEINUNGEN VON MENSCHEN St. Johanner Mühl-Krisensitzung verlief ohne konkrete Ergebnisse Peter Praxmair, Gastwirt in Kitzbühel: "Ich bin dagegen, daß durch Müllteuerung einzelne verdienei. Wenn aber das Geld so eingesetzt wird, daß Natur und Umwelt geschont und entlastet werden, nehme ich die Teuerung schon meiner Kinder zUliebe hin." Maria Unterrainer, Gastwir- tin in Erpfendorf: "Leider ha- ben wir il1e die Entwicklung verschlafen. Nun bekommen wir die Rechnung präsentiert, daß andere Gemeinden unsere Müll- deponie zugeschüttet haben." Sigfried Pürstl, Grüner Ge- meinderat in St. Johann: "Für mich entwickeln sich die Ent- sorgungskosten zu einem Faß ohne Boden. Nur eine eigene, von der Gemeinde überschauba- re Müfldeponie kann in Zukunft Kostenexpiosionen verhindern." Gerhard Gmeiner, Kraft- fahrer aus Going: "Ich finde diese Teuerung überzogen. Aber man kann sich nicht dagegen wehren. Die Müllentsorger hal- ten ein Monopol, da sie für uns unentbehrlich geworden sind." ST. JOHANN. Der Clubraum der Gemeinde St. Johann war am Dienstag Schauplatz einer dring- lich einberufenen Sitzung des Umweltausschusses. Thema der Zusammenkunft unter der Lei- tung des Umweltobmannes Manfred Weineis: die explodie- renden Müllentsorgungskosten in Gemeinden des Bezirkes Kitz- bühel. An dieser Sitzung nahmen nicht nur Mitglieder des Umwel- tausschusses und Bürgermeister Ludwig Partl teil. Anwesend waren auch die Müllunterneh- mer Anton Widmoser und Mar- tin Müller. Und Widmoser wuß- te eine ersnthafte Diskussion über die Gründung einer gemeindee- igenen Mülldeponie zu verhin- dernin: "Das ist für die Gemein- de unwirtschaftlich, die Kosten pro Tonne Abfall würden sich von zirka 2.000 auf etwa 3.500 Schilling steigern." Daraufhin zeigte sich keiner der Anwesenden mehr bereit, Widmoser direkt auf die emp- findliche Erhöhung der Müllent- sorgungungskosten anzuspre- chen. Grün-Gemeinderat Pürstl erklärte die Situation so: "So lange keine Alternative ins Auge gefaßt wird, ist doch jede Dis- KJTZBÜHEL. Den Begriff des Qualitätstounsmus hinterfragen will eine Diskussionsveranstal- tung der Kitzbtiheler Journali- sten am Donnerstag, 5. Septem- ber, 20 Uhr im Caf Praxmair. Als Referenten fungieren Heinz Hubert Klier, Gesciäfts- führer der neugegründeten Tiro- kussion über die explodierenden Kosten für Müllabfuhr sinnlos". Widmoser nützte bei der Sit- zung die Gelegenheit, sich dem Umweltausschuß als kunden- freundlich zu präsentieren. Er versprach ein selbst entwickeltes System der Verrechnung einzu- führen, "das den Kunden für Mtillvermeidung belohnen wird.' Gemeint ist damit ein elektroni- sches System, das mittels einer Sonde das Volumen des Kübel- inhalts feststellt, in einem Com- puter speichert und der Gemein- de zur Verrechnung übersandt wird. Zu Gast in dieser Runde war auch der Umweltreferent der Gemeinde Waidring, Christian Foidl. Eigentlich war er eingela- den worden, um das von ihm mitverwirklichte Mtillentsor- gungssystem in seiner Heimat- gemeinde zu erörtern. Ein vor- bildlich unkompliziertes System, das sich inzwischen längst be- währt hat: Ist ein Mülleimer voll, wird er mit einem Pickerl zur Entleerung freigegeben. Aber Umweltreferent Foidl mußte schweigen, er wurde nicht gefragt. Kein Wunder: in Wai- dring ist die Konkurrenz Wid- mosers tätig. 1er Tourismusvereinigung, Ger- hard Resch, Obmann des Touris- musverbandes Kitzbühel, und Dipl.Ing. Dieter Toth, Chef des Reisebürounternehmen Euro- tours in Kitzbühel. Die Bevölkerung ist herzlich zum Fragen, Mitreden und Dis- kutieren eingeladen. Müllgebühren: "Faß ohne Boden" Die Verteuerung der Müll-Entsorgungsgebühren im Bezirk Kitzbühel erhitzt die Gemüter. Grund genug für den "Anzei- ger", die Meinung einiger Betroffener einzuholen. Grundtenor: Man könne sich gegen die Monopolstellung der Entsorger nicht wehren und müsse wohl bezahlen. Aber man hofft, daß zumin- dest ein Teil dieser Gelder für den Umweltschutz verwendet wird. Quahitätstourismus wird hinterfragt zr1 164 - w%e ÖC cS% air SOIPYIPY&P/ Herbstreisen zu Spitzenpreisen, z.B.: Malediven, 2 WoNP/Bungalow..S 12.990,- Kenya, 2 W0NP/3-Stern ............ .S 15.900,- Zypern, 1 Wo/UF/2-Stern ........... S 5.980,- IHRE REISESPEZIALISTEN SUSI BACHLER UND ANDREAS KARRE JOCHBERGER STR. 18, KITZBÜHEL, TEL. 05356/3131, TELEFAX 3012
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