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Gageerkape11e in Kössen - Bichlach Aus der Arbeit des Denkmalamtes im Jahr 1990 Das Bundesdenkmalamt - Landeskoservatorat für Tirol - berichtet für das Jahr 1990 von einer außerordentlichen aktiven Restaurierungstätigkeit, vor allem im Bereich der Kirchen und Kapellen. Dr. Franz Caramelle, der Leiter des Bundesdenkma- lamtes in Tirol, sowie Dipi.Ing. Walter Hauser, Dipl.Ing. Werner Jud und Dr. Reinhard Rampoid haben für die "Kulturberichte aus Tirol", Nr. 357/360 einen umfassenden Bericht verfaßt, dem wir mit Genehmigung des Amtes den Teil für den Bezirk Kitzbü- hei entnommen haben. Welche Bedeutung das Amt der Restaurierung der Antionius- kirche in St. Johann i.T. zumißt, geht aus der Tatsache hervor, daß als farbiges Titelbild des Berichts in den 'Kuiturberichten" der In- nenraum dieser Kirche gewählt wurde. Der erste Teil des Berichts befaßte sich mit Vorhaben in Aurach, Brixen, Fieberbrunn, Hopfgarten, Jochberg, Kirch- berg, Kirchdorf und Kitzbühel. Wir setzen fort. KITZBUHEL FILIALKIRCHE HL. KA- THARINA: Die 1989 gestohle- nen Reliefs der HLL. Dionysius und Sebastian sind nach Foto- grafien nachgeschnitzt und ge- faßt, die optische Einheit des dem Meister von Rabenden (um 1520) zugeschriebenen Altares wieder hergestellt worden. Zum Schutz vor weiteren Diebstählen wurde vor dem Altar ein schmiedeei- sernes Gitter errichtet. EBNERKAPELLE: Die Ka- pelle wurde im Berichtsjahr trok- kengelegt, der Außenputz mußte saniert werden. EINSIEDELEIKAPELLE AM SCHATTBERG: Die 1844 errichtete, 1920 nach einem Brand wiederhergestellte Kapel- le wurde neu mit Kupferblech eingedeckt, da eine Schindeldek- kung durch die geringe Dachnei- gung Probleme verursacht hätte. KREUZKAPELLE AM SAU- RÜSSEL: Die im Vorjahr be- gonnenen Restaurierungsarbei- ten wurden mit der Reinigung, Ergänzung und Konservierung der aus rotem Trientiner Kalk- stein bestehenden Pilastersockel, der befundgerechten Neufärbe- lung der Kapelle mit Mineralfar- ben und der Instandsetzung der Grabesnische (Verlegung eines Holzbodens, Aufrichten des Rautengitters) fortgesetzt. PESTBILDSTOCK IN DER EHRENBACHGASSE: Der Bildstock wurde baulich saniert (Behebung der Putzschäden, Neufärbelung, Instandsetzung des Gitters, Verkürzung des Sockels), das aus dem 19. Jh. stammende, die Kreuzabnahme darstellende Tafelbild impräg- niert und nach Festigung der Mal schicht retuschiert sowie mit einem Schutzfirnis versehen. HINTERSTADT NR. 4: An der Fronfeste wurde die Hofmau- er im oberen Bereich in Schatt- bergsteinen neu aufgemauert. Im Inneren fanden Ausbauarbeiten des neuen Anbaues statt. HINTERSTADT NR. 34, BEZIRKSHAUPTMANN- SCHAFT: Das ehemalige Forst- amtsgebäude wurde generalsa- niert und als Erweiterung der daneben gelegenen Bezirks- hauptmannschaft adaptiert. An der Nord- und Ostfassade (Stadt- innenseite) konnten die Fenster- einrahmungen und Architektur- gliederungen der Fassade im Original erhalten bleiben, die dazwischen liegenden Putzflä- chen mußten jedoch erneuert werden, da der Verputzmörtel durch einen vor Jahren aufge- brachten Dispersionsanstrich völlig erstickt und zermürbt war. Nach ausführlicher Diskussion entschloß man sich auch, die Fassaden in den dem Befund entsprechenden Farbtönen neu zu farbeln. Die dem Original ent- sprechende Farbgebung steht zwar im Moment in starkem Kontrast zu der in gleicher Ar- chitekturglicdcrung ausgeführten unmittelbar benachbarten Fassa- de des Hauses Nr. 28, ist jedoch denkmalpflegerisch sicher eher vertretbar als die Phantasie fär- belung des Nachbargebäudes. Im Zuge der Restaurierungsar- beiten wurde an der Stadtaußen- seite neben dem Jochbergertor ein Mauerfragment der Stadt- mauer des 13. Jh.s freigelegt und damit erneut eindeutig der ur- sprüngliche Mauerverlaufbestä- tigt. BEZIRKSHAUTPMANN- SCHAFT: Auf Initiative von Herrn Oberschulrat Peter Brand- stätter, der sich auch sonst um die Erhaltung kultureller Werte in seiner Heimatstadt bemüht, wur- de an der Fassade eine Nachbil- dung der bekannten Kitzbüheler Stadtansicht von Andreas Fai- stenberger (1620) angebracht. Technik: Sgraffito, Künsticrin: Marina Dangl-Halberg. KÖSSEN GAGESERKAPELLE IN BICHLACH: Die urkundlich 1720 erbaute, mit einer Rundap- sis versehene Hofkapelle wurde nach Befund gefärbelt, die rei- chen barocken Gewölbe- und WanLmalereien (Darstellung der Unbefleckten, der Geheimnisse des Schmerzhaften Rosenkran- zes und des Jüngsten Gerichts) mußten gereinigt und retuschiert, die Fensterflügel nach altem Vorbild erneuert werden. LCURDESKAPELLE IM JOSEFSTAL: Der romantisch gelegene, mit der benachbarten Josefskapelle ein reizvolles En- semble bildende neugotische Bau wurde außen und innen befund- Lourdeskapeile in Kössen - Ja- sefsral gerecht neu gefärbelt. OBERNDORF PFARRKIRCHE HLL. PH!- LIPPUS UND JAKOBUS: Im Spätherbst ist die Inenretau- rierung der Kirche in Angriff genommen worden. Als erste Etappe wurden die StLkkaturcn - ein Hauptwerk von Hans Singer 1734 - freigelegt, gefestigt und ergänzt. Leider ist es nicht gelungen, die bereits vereinbarte Wieder- herstellung der ehemaligen Fried- hofsmauer an der Strai3e zu reali- sieren. Hoffentlich geschieht dies im Zuge der Neugeslaltung des Ortskemes, für den sich seit dem Bau der Umfahrungsstraße ver- mehrte Chancen anbieten. JOHANNES-VON-NEPO- MUK-KAPELLE IN RERO- BICHL: Die kunsthisto:isch bedeutsame, 1732 ebaute Ka- pelle mußte trockengelegt wer- den. ST. JOHANN IN TIROL ANTONIUSKTRCHE: Mit der Neueindeckung des Daches, der offenen Vorhalle und der Sakri- stei sowie abschließenden Fär- helungsarbeiten konnte die Au- ßenrestaurierung der urkundlich 1 669bis 1674unterliekaniakob von Berti errichteten Kirche abgeschlossen werden. Weitge- hend fertiggestellt werden konn- te auch die Innenretaurierung: Die Restaurierung des Kuppel- freskos von Joseph Schöpf mit der berühmten Panoramaansicht von St. Johann aus dem Jahre 1803 ist nunmehr abgeschlossen,
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