Kitzbüheler Anzeiger

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Der Waggon wurde zwischen zwei Geleisen mitgezerri und 1 am er.r aajdern B.2/;nsreig ZLIIJ Str 1ien. Ein Bild der Verwüstung im Inneren des Waggons: Herurnliegende Sitze, zerbrochene Fensterscheiben und eine herabhängende Decke SAMSTAG, 14. SEPTEMBER 1991 LOKAL-ANZEIGER SEITE Unglücksserie bei Bahn: In Kitzbühel entgleiste Zug Tourismus-Diskussion: "Qualität ist keine Frage der Geidtasche" KITZBÜHEL. Mitten auf dem Bahnsteig des Bahnhofes Kitz- bühel landete am Montag um 16.50 Uhr ein Waggon des Inter- city-Zuges 611 Berg Isel". Der Schnellzug, in dem sich rund hundert Fahrgäste befan- den, war aus Richtung Innsbruck kommend in den Bahnhof einge- fahren. Bei einer Weiche, die ver- mutlich zu früh umgestellt wur- de, sprang der letzte Waggon aus den Schienen. Weil die hintere Lokomotive auf das zweite Ge- leise geleitet wurde, wurde der letzte Waggon quer über den Bahnsteig geschleift, wo er ei- nen Strommasten abriß und schwer beschädigt wurde. Glück- licherweise riß die Verbindung zwischen hinterer Lok und Waggon, sodaß ein Umstürzen verhindert wurde. Wie durch ein Wunder blieben alle Fahrgäste unverletzt. Weil alle anderen Geleise in Folge von Umbauarbeiten nach den schweren Unwettern von Mitte August ebenfalls unpas- sierbar waren, blieb die gesamte Westbahnstrecke zwischen Salz- burg und Wörgl bis gegen 20 Uhr blockiert. Der Unfall am Bahn- KITZBÜHEL. 'Qualität is keine Frage der Geldtasche. Wir wollen mit dem Gast nicht den schnellen Schilling machen". Tirol-Werber Mag. Bernhard Jochum wußte klare Antworten auf die Frage, was denn Quli- Eätstourismus eigentlich sei. Bei der Podiumsdiskussion der Kitz - üheler Journalisten vergangene Woche im Caf Praxmair umriß Jochum sehr präzise, wie sich die Tourismus-Vordenker ces Lar- des die Zukunft vorstellen. Jochum sagte, es sei nicht mehr die Hardware, sondern die Sof:- ware von Bedeutung. Komforta- ble Hotels gebe es inzwischen viele, darum sei es wichtig, daß die Atmosphäre im Hais stim- me. Jochum: "Wir müssen wie- der mit mehr Herz an die Sache gehen. Qualitätstourismus sei aber auf keinen Fall den Vier- und Fünl- Sterne-Hotels vorbehalten, es könne ihn auch ihn einem Privat- zimmerquartier geben. 'Es geht darum, das Gewöhnliche außer- gewöhnlich gut zu machen', lie- ferte Jochum eine einfache Defi- nition. Und kritisch an die Adres- se der Gastwirte, Hoteliers jnd Vermieter gerich:et, fügte er hinzu: "Jeder Gastgeber hat de Gäste, die er verdient". Heinz Hubert KLer, Geschäfts- führer der neugegründeten Tirc- 1er Tourismusvereiniguig, hat:e zwar eine humorvolle Definiricci des Qualitätstouris:en parat ("der keimfreie, pflegeleichte Gas:, dem das Geld aus dci Tasche fliegt, wenn man ihr umdreht"), zum Weser des QuaLtä:stouris- mus fiel ihm nicht so viel ihn. Klier konzeririerte sich darauf, die politische Benachteiligung der Toirismu;wirtschaft zu ver- aischaulichen. Probleme gebe es vor allem durch die hohe Steuer - belastung, die schwerfällige Admiristraticn bei der ArDeits- kräfteverm:ttlung unc das politi- sche KDrnpetenz-Wh-rwarr. In die gleiche Kerbe schlug Ki:zbühels Tourismus N erbands-Obmann Gerhard Resch. Er sagte, es gebe :n der Branche den Zwang zu in- vestieren, um der Sieuerschrau- zu entgehen. (h.r.) H & LOIS IAS "An Kitzhichia Bohofhomcs Lauspre.r'za ducngog, daß dc, Zug ai.f Boh'reig oas foicbt, und ac'at is ez aufn Boh"- steig acheakmma.'' hof war der letzte einer Reihe von Unglücksfällen im Raum Kitzbühel. Vor einem Monat richtete das Unwetter schwerste Schäden an und vor einer Woche wurde ein Mann bei den Aufräu- mungsarbeiten von einem Zug erfaßt und getötet.
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