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HUATTALZOR -- -- 1 ( APOTHE KEUU6 / cL Ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag zur Entschärfung der gefährlichen Hornkreuzung SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 21. SEPTEMBER 1991 Kitzbühel führt im Winter probeweise die Parkraumbewirtschaftung ein KITZBÜHEL. In der Be- zirkshauptstadt Kitzbühel wird im kommenden Winter probeweise eine Parkraumbe- wirtschaftung eingeführt. Man will die Dauerparker an der Stadtrand drängen und den Verkehr in der Innenstadt beruhigen. Das man fürs Parken zahlen muß, ist in Tirols Bezirksstädten normal. Nur Kitzbühel machte da bisher eine Ausnahme. Doch das wird sich im kom- menden Winter ändern. Der Kitz- büheler Gemeinderat beschloß in einer Sitzung am Montag dieser Woche, probeweise die Park- raumbewirtschaftung einzufüh- ren. In der Josef-Pirchl-Straße und am Fischlechnerplatz wird das halbstündige Parken künftig 15 Schilling kosten. Am Hansimühl- parkplatz im Gries soll es künftig 60 gebührenpflichtige Parkplät- ze geben. Dort will man für drei Stunden Stehzeit fünf Schilling KITZBÜHEL. Die Stadt hat mit einem unliebsamen Phäno- men zu kämpfen. Weil Zweit- wohnungswerber für Häuser und Wohnungen in Kitzbilhel horren- de Preise zahlen, verkaufen im- mer mehr Einheimische ihre geförderten Wohnungen nach Rückzahlung der Wohnbauför- derungsmittel an zahlungskräfti- ge Ausländer. In der Siedlung Stegerwiese ist bereits ein Drittel der Woh- nungen in fremder Hand, die einheben und so die Dauerparker an den Stadtrand drängen. Die fünf bis zehn Minuten Gehzeit vom Pfarrauparkplatz ins Zen- trum sind durchaus akzeptabel', glaubt Bürgermeister Friedhelm Capellan. Die neuen Kurzparkzonen sol- len von der Stadtpolizei und ei- ner Aushilfskraft des Wachdien- stes kontrolliert werden. Bei der Gemeinderatssitzung gab es al- lerdings Bedenken, ob diese Uberwachung ausreichend sei. Einige Mandatare plädierten dafür, den Hanslmühlparkplatz zu beschranken, um Parksünder von vorne herein auszusperren. Zentrum: Verkehr be- ruhigen oder FUZO? Unterschiedliche Meinungen gab es vor allem auch, was mit dem Innenstadtverkehr gesche- hen soll. Während Straßenrefe- rent Ferdinand Brettbacher das Zentrum für den normalen Ver- selbe Entwicklung ist auch in der relativ neuen Entstraßer-Sied- lung festzustellen. Der Gemeinderat hat deshalb beschlossen, geförderte Woh- nungen künftig nur mehr als Mietwohnungen zu vergeben, wobei der Mieter eigentumsähn- lich abgesichert ist. Diese Maß- nahme ist mit der gemeinnützi- gen Wohnbaugesellschaft 'Neue Heimat" abgesprochen, die das nächste Wohnhaus bei Sinwell errichten wird. kehr sperren, Anrainer, Taxis und den öffentlichen Verl:ehr aber weiter durchfahren und parken lassen will, plädiert sein VF- Kollege Ernst Harisch für eine rigorose Sperre. "Reden tun wir schon zehn Jahre. Jetzt müssen wir endlich die Schneid haben, die ganze Innenstadt zur Fuß- gängerzone (FUZO) zu machen". BM Capellari sagte dazu, man müsse vor dieser Entscheidung mit den betroffenen Kaufleuten reden. Jetzt wolle man den Win- ter abwarten und aus dan Erfah- rungen Schlüsse ziehen. Bewegung in Causa Hornbahnkreuzung Bewegung kommt nun auch in die Causa Hornbahnkreuzung, die vergangene Woche Thema einer Podiumsdiskussion war. Der Gemeinderat beschloß, das Baubezirksamt Kufstein mit der Neuplanung einer Fußgängerun- terführung zu beauftragen. (hm) lD:iER WOCEE KoMMENTAR Recht leicht wollte es sich ein Großteil des Kitzbüheler Ge- meinderates in der Frage des vierten Golfplatzes bei Eichen- heim machen. Ohne irgendwelche Fakten zu kennen, hätten die Mandatare am liebsten sofort ein generelles "Ja" der Stadt beschlossen. Nur dem Einspruch von Bürgermeister Capellari und Stadtrat Hechen- Hengl will Sozial- sprengel ausbauen KITZBÜHEL. Als "weißen Fleck auf der Landkarte" bezeich- nete der neue Gesundheitslan- desrat Dr. Walter Hengl den Bezirk in Sachen Gesundheits- und Sozialsprengel. Bei seinem Antrittsbesuch in Kitzbühel sag- te Hengl, auf diesem Gebiet gebe es im Bezirk einen riesigen Nach- holbedarf. Zur Erklärung: Der Sozial- sprengel soll alle bürgemahen Versorgungseinrichtungen wie "Essen auf Rädern", Hauskran- kenpflege, Altenbetreuung, etc. koordinieren. In ganz Tirol gibt es bereits 44 solcher vom Land geförderten Sozialsprengel, ein sehr gut funktionierender exi- stiert direkt an den Bezirksgren- zen in Wörgl. In Kitzbühel nimmt das Rote Kreuz zwar Teilaufgaben wahr, ein umfassendes Angebot an Versorgungseinrichtungen fehlt aber ebenso wie die entsprechen- de Koordinationsstelle. Hengl will nun diese mobilen Hilfsdien- ste und die Selbsthilfegruppen massiv fördern. Zum Fachärztemangel im Be- zirk - es fehlt vor allem an Au- gen- und Zahnärzten - sagte der neue Gesundheitslandesrat, er könne keine schnelle Lösung aus dem Armel zaubern. Es gebe aufgrund der beschränkten Ver- dienstmöglichkeiten große Pro- bleme, Arzte zu finden, die am Land Dienst tun wollen. "Den praktischen Arzten wird es oft unmöglich gemacht, in den Kran- kenhäusern zu operieren. Hier werden wir einige Mauern abrei- ßen müssen", sagte Hengl. Zum Thema Augenarzt infor- mierte Kitzbühels Bürgermeister Friedhelm Capellari, daß ein Nachfolger für den scheidenden Augenarzt Dr. Marx in Kitzbü- hel in Aussicht sei. berger war es zu danken, daß bei der GR-Sitzung am Montag kei- ne unüberlegte Entscheidung ge- troffen wurde. Ein Projekt dieser Tragweite muß öffentlich diskutiert werden. Es gilt, zwischen dem Nutzen für den Tourismus und dem Wert einer intakten Kulturlandschaft gewissenhaft abzuwägen. HARALD MAIER Geförderte Wohnungen der Stadt werden künftig nur mehr vermietet Zu leicht gemacht
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