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Mit einem Hang zur Gigantomanie wird am Paß Thurn die Bundes- straße zur Autobahn ausgebaut Fotos: STA U "Mit di Stroßnbaua soid ans gleich vafohn, wia se rnid di Bam an Jochberga Woid: ohsa gin" SAMSTAG, 28. SEPTEMBER 1991 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Transit: Neue Gefahr durch die Alemania-Autobahn! KITZBÜHEL. Der Plöckentunnel ist noch nicht entgültig ad acta gelegt, schon droht Osttirol und dem Bezirk Kitzbühel die Gefahr einer neuen Transitverkehrsroute. Denn in Südtirol wird mit Hochdruck an der Alemania-Autobahn gebaut. Sie könnte, so die Furcht der Anti-Plöcken-Initiativen auf beiden Seiten des Felbertauerns, zu einer weiteren Verkehrsader zwischen Italien und Deutschland werden. Von Harald Maier und Stefan Aufschnaiter Man glaubte schon, der Plök- kentunnel sei gestorben, da kam vom Präsidenten der italienischen Region Friaul-Julisch-Venetien, Adriano Piasutti, zu Wochenbe- ginn ein neuer Vorstoß. Bei ei- nem Treffen mit Vertretern der Kärntner Landesregierung sagte Piasutti, er trete für das Projekt eines Scheiteltunnels am Plök- kenpaß ein. Erforderte, bis Ende des Jahres zu klären, ob Kärnten weiter Interesse am Bau des Tunnels hat. Die Transitgegner in Ost- und Nordtirol plagt aber nicht nur die wieder aufgeflammte Plöcken- Diskussion. Schon bald, so fürch- ten sie, könnte die Transitlawine von Südtirol aus ins Rollen kommen. Die italienischen Straßenbau- er arbeiten mit ungewöhnlichem Tempo am Ausbau der Alema- nia-Autobahn. Sie führt von Venedig quer durch die Provinz Belluno nach Südtirol. Bis Ponte nelle Alpi, einem kleinen Ort rund 50 km südlich von Cortina d'Ampezzo, reichen bereits die riesigen Betonpfeiler und Bruk- kentragwerke der neuen Auto- bahn. In Cortina soll sich die "Ale- mania" teilen. Ein Straßenast, so vermuten die Transitgegner, könnte über Toblach nach Ostti- rol weiterführen. "Es existiert eine alte Skizze der italienischen Straßenverwaltung, in der die Alemania bis an die österreichi- sche Grenze heranführt", weiß Gerhard Unterweger vom über- parteilichen Aktionskomitee 'Osttiroler gegen den Plöcken- tunnel'. Das italienische Bauten- ministerium habe diese Pläne zwar bestritten, "aber diese Dementis kennen wir ja hinrei- chend von anderen Straßenpro- jekten", sagt Unterweger. Für seine Initiative ist klar, daß hier eine neue Nord-Süd-Tran- sitroute entstehen soll. "Italien ist bestrebt, ein ganzes Netz von Sraßenverbindungen vom adria- tischen Raum nach Deutschland zu legen". Angesichts des raschen Ale- mania-Vortriebs nach Norden erscheint der Ausbau der Paß Thum-Bundesstraße bei Joch- berg Wald in einem anderen Licht. Dort wurde der Wald groß- flächig abgeholzt. Derzeit wird an den Kehren gebaut, die in einer riesigen Achterschleife auf die Paßhöhe führen und für Lkw künftig kein Hindernis mehr darstellen werden. Die Land- jugend Jochberg hat bereits Pro- testaktionen angekündigt. T2 Ht —\ LJENZ 8 R E AC — -.- COßlA PASS 1 - - — BEU uJQ. ft+Tr I4ELLEALFI SCELL5 1TORIO VEETQ Cn E) AuTÜaHN - so tES1RE Ir. der Übe rsichtskizze ist der VeriaufderAiemania-Autobahn einge- zeichnet. Sie führt derzeit von Venedig bis Ponte neiii Alpi. Transit- gegner fürchten die Verlängerung nach Osttiroi Die Betonpfeiier der Aiemania-Autobahn im Piavetal. Bis Cortina d Ärnpezzo sind es noch 50 kin
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