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Trompe!er Hermann Mitterer und Prcf. Alois Pietzer an der Orgel Sudumerikanische Folklore mir i Lluqa im KuIturhausIeith Peruanisches Kunsthandwerk und Folkloremusik im Kulturhaus Reith SEITE 6 KULTUR-ANZE:GER SAMSTAG, 28. SEPTEMBER 1991 Zwei einheimische Solisten beschlossen Volksmusikabend .. und Nairz-Vortrag • • • • wa - . - cne int. UrgelKonzertreifle in Kitzimhel KITZBÜHEL. Die internatio- nale Orgelkonzertreihe in der Kitzbüheler Pfarrkirche umfaßte neun Veranstaltungen. Der letzte Abend, den einheimischen Soli- sten Prof. Mag. Alois Pletzer (Orgel) und Hermann Mitterer (Trompete) gewidmet, ging vergangenen Sonntag in Szene. Es war ein Abschlußkonzert, das über 200 Zuhörer in die Kir- che lockte. Der Abendhimmel über Kitzbühel verdüsterte sich. Gewitterwolken ballten sich zusammen und grell gefasert zuckten Blitze daraus hervor. Und in das Donnergrollen meng- te sich der schmetternde Klang einer Trompete, trat immer kla- rer aus dem bebenden Getöse hervor und blieb schließlich als satter Ton in der Luft hängen. Es war ein faszinierendes Er- lebnis: Draußen tobte die Gewalt der Natur und in der Kirche re- gierte die hörbar gemachte Harmonie des Universums - die Musik. Schon beim ersten Stück des Abends, Purcells "Trumpet Vo- luntary', bewies Mitterer sein Können. Die hellen und saube- ren Töne seiner Trompete, die sich in den Nischen unl Runibö- dn des Kirchenschiffes dutzend- fach brachen, erwirkten eine At- mosphär. musikalischer Fes:lich- krit. Vetärkt wurde dieser Ein- druck durch das daraLffolgende Cirgelsolo, dem 'Präludium' und FLge in C' von Johann Sebaiian Bach, das Pletzer, gefüL voll spielenc. der Orgel entströmen Ließ. Auch das Zusammenspiel :1er be:den Solisten im Verlauf des Konzertabends klappte klaglos. Die raumfüllenden Klänge der Orgel verbanden sich mit den triumphierend klingenden Trom- peeizstößen und zeugten eine Klan wolke, die dem Publikum das Gefühl der musikalischen Er- hal,enheit vermittelte. OBERNDORF. Ein Abend der Volksmusik findet am Freitag, 27. September, ab 20 Uhr im Gasthof Penzinghof in Rahmen der Veranstaltungsreihe "Volks- kultur im Herbst" in Oberndorf statt. Es musizieren die "Tschit- scher Hausmusik aus Lienz und die 'Schönbichlmusig" aus St. Johann. "Hohe Berge, ferne Länder" zeigt der bekannte Tiroler Expe- ditionsbergsteiger Wolfgang Nairz in einem Diavortrag am Sonntag, 29. September, 20 Uhr im Gasthof Neuwirt. Nairz, der in den 80er Jahren den höchsten Berg der Erde, den Mount Eve- rest, bestiegen hat, berichtet in eindrucksvollen Bildern von sei- ner jüngsten Reise quer durch Tibet. Platzreservierungen unter 05352/2906. Stammtisch der Künstler in Kitz KITZBÜHEL. Zum monatli- chen Stammtisch treffen einan- der die Kitzbüheler Künstler am Dienstag, 1. Oktober, um 19 Uhr im Huberbräustüberl. "Arcado String Trio" beendete im Eulenspiegel seine Europatournee REITH. Musik und Kunst aus Peru kann man Anfang Oktober in Reith hören und sehen. Im Kulturhaus der Gemeinde findet am Samstag, 5. und Sonn- tag, 6. Oktober, eine Verkaufs- ausstellung mit kunstvoll gefer- tigten Keramiken, Textilien und Schmuckstücken aus Peru statt. Zur Eröffnung um 15 Uhr zeigt Mirtha Steinhöfel-Monge ein Meditationstheater mit dem Ti- tel "Die Erschaffung der Welt aus indianischer Sicht'. Folldo- remusik aus Südamerika ist am Abend um 20 Uhr beim Konzert der Gruppe 'Sayari Llaqta" zu hören. Dasselbe Ensemble gestattet am Sonntag um 9.30 Uhr in der ?farrkirche Reith misikalisch eine Sonntagsmesse. Und Cata- liia aus Peru tanzt und singt am Sonntag um 15 Uhr im Ku]tur- haus für die Kinder in tractio- neuer inlianischer Tracht. ST. JOHANN. Einem Zufall war es zu verdanken, daß die drei jazzenden Amerikaner Mark Drser, ‚ Hank Roberts und Mark Feldman für einen Auftritt ins Cafe Eulenspiegel verpflichtet werdan konnten. Das Trio füllte mit diesem letzten Konzert in Euroja eine Tournee-Pause. Und dieser Sonntagabend hat- te es in sich: das "Arcado String Trio" brachte dem Publikum aus St. Jchann die swingende Atmo- sphäre der New Yorker Avant- garde-Szene nahe. Die zur Inter- pretalion von Jazz außergewöhn- liclie Besetzung - Violine, Cello und Baß - sorgte zudem für ein unvergleichliches Klangbild. So wurde dem Publikum das Erlebnis zuteil, ein Cello unge- mein weich klagen zu hören, um dann plötzlich, als hätte es sich in eine Gitarre verwandelt, eine Flut Country-Melodien von sich zu geben. Dazu ließ sich der Baß einmal zornig brummend und dann wieder hell tröpfelnd ver- nehmen. Mit flötenähnlichen Klängen mengte sich die Violine ins Tongeflecht, wechselte ihr Klangbild und brachte zigeuner- haft Temperamentvolles hervor, das schließlich in einem Klang- stakkato mündete. Dem Publikum wurde schnell bewußt, daß an diesem Abend drei hochkarätige Profis für Un- terhaltung sorgten. Dazu trugen unter anderem lyrische Musik- stücke wie "Westbank Cindy' bei. Die drei Musiker verstanden es, die Geschichte eines armen amerikanischen Mädchens rein instrumental so zu erzählen, daß manche der Zuhörer feucht schimmernde Augen bekamen. Cellist Hank Roberts
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