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Jie hier veröffentlichten I.eserhriefe geben nicht die Meinung der Redak- PLi 1 r1 Y tion, sondern nur die des Verfassers wieder. Die Einsender werden gebe- / /ier haben ten, sich mit ihren Ausführungen Meinungen Stellungnahmen Anregungen möglichst kurz zu fassen. Sind wir schon so weit gesunken? SEITE 14 LOKAL-ANzEIGER SAMSTAG, 5. OKTOBER 1991 Sport als Impuisgeber für geistige Dorferneuerung WAIDRING. Das Gelände rund um das Freizeitzentrum glich einem Rummelplatz. Und darin konnten sich Waidringer jeden Alters einen Sonntag lang austoben. Die Geräte und Spiele standen ihnen im Rahmen einer Fitnessaktion kostenlos zur Verfügung. Es waren an die 600 Einheimische, die das Angebot annahmen. Sie spielten Federball, übten unter Anleitung von Sportbera- tern alpines Klettern, testeten ihre Kondition oder nahmen die Gelegenheit wahr, vom Optiker die Sehschärfe überprüfen zu lassen. Dipl. Ing. Michael Rieder vom Amt der Tiroler Landesregierung wohnte der Veranstaltung bei. Aus gutem Grund: die Aktion wurde aus dem Fond für Dorfer- neuerung miffinanziert. "Bauli- che Maßnahmen genügen nicht, erklärte Rieder, die Dorferneue- rung müsse auch geistig vollzo- gen werden. "Und dabei spielt Sport eine wesentliche Rolle, hakte ein weiterer prominenter Gast, der Sportprofessor Friedi Ludescher von der Universität Innsbruck, sofort ein. Im Spiel könne der Sinn für Gemeinschaft geübt und praktiziert werden. Aber die sportliche Betätigung fördere auch Pffichtbewußtsein und nicht zuletzt Rücksichtnahme gegen- über Mitmenschen. Aufgrund bisheriger Fort- schritte in punkto Dorferneue- rung spendeten Friedl Lude- scher und Michael Rieder den Waidringern großes Lob. "Diese Gemeinde wird innerhalb kürze- ster Zeit zum Vorbild in Tirol werden." Mit Spiel und Sport wurde in Waidring der Gemeinschaftssinn gepflegt Werbung verärgerte Katholische Frauen KITZBÜHEL. Verärgerung löste das Plakat einer italieni- schen Modefirma, das ein Neu- geborenes an der Nabelschnur zeigt, bei den Katholischen Frau- en Kitzbühels aus. In einem Brief an BM Capellari forderten sie, diese Plakate entfernen zu las- sen. Das Gemeindeoberhaupt kam dem Wunsch der Frauen bereits am nächsten Tag nach. Etwas länger wird der Bürger- meister wohl brauchen, um der Forderung der Katholischen Frauenrunde nach einem zwei- ten Kindergarten in Kitzbühel nachzukommen. Der bestehende Kindergarten der Barmherzigen Schwestern ist zu klein gewor- den, die gesetzliche Höchstzahl wird überschritten. Erstmals mußten heuer einige Kinder ab- gewiesen werden. Neue Skischule bei der Hornbahn stört die Evang. Pfarrgemeinde Bezüglich der "St. Johanner Al,nfestwochen mit Tiroler Ok- toberfest" möchte ich hiermit einmal "Luft ablassen" und sa- gen bzw. schreiben, was sich sicher einige Einheimische den- ken: Wie im benachbarten Aus- land haben wir St. Johanner es nun schon zum zweiten Mal ge- schafft, "unser" Oktoberfest im September zu feiern. Sind wir wirklich schon so "bedürftig", daß wir die Gäste auf diese Art "anlocken" müs- sen?? Weil "unser Fest" noch dazu nur im weitesten Sinn etwas mit einem "richtigen "Oktober- fest zu tun hat, wäre vielleicht ein anderer Name passender (Wie wär's mit 'Musikal-Aus- Ich möchte mich bei der ein- heimischen Zeitung bedanken und Ihnen hiermit mitteilen, daß es mich sehr gefreut hat, mich auf der Titelseite zu sehen. Es ist ein wunderbares Gefühl zu wissen, daß es doch sehr viele Menschen gibt, die es unterstüt- zen, daß man mit umwe4freund- lichen Mitteln auch seinen Sport machen kann. Wir Mountainbi- ker sind mit der Natur verbun- den und wollen dies noch sehr lange genießen und erhalten. klang des Sommers?). Weiters finde ich es eher traurig als ge- schäftsfördernd, daß wir statt "Jausnstandl" heuer sogar "Brot- zeitstände " anbieten!! ? Ich bin mir natürlich im kla- ren, daß wir den Tourismus brau- chen, aber es gibt sicher genug andere Möglichkeiten, dieses "Geschäft" anzukurbeln. Ein erster Schritt wäre vielleicht getan, wenn wir auf die Beze ich- nung und Bräuche anderer ver- zichten und unsere eigenen ver- wenden bzw. pflegen. Vielleicht sind diese Zeilenein Denkanstoß für gewisse Herr- schaften. Ich hoffe es! Birgit Lang, St. Johann Auch ich habe schon sehr viele Wanderer erlebt, mit einem unmöglichen Verhalten gegen- über den Menschen und der Natur. Wir alle haben Platz, wir alle zusammen, die in die Natur gehen möchten und sollten nicht gegeneinander sondern mitein- ander leben. Ich glaube, ich spreche hier- mit im Namen aller Mountainbi- ker im Raum Kitzbü hei. Christoph Lammer, Kitzbü hei Durch einen bloßen Zufall er- führen der evangelische Pfarrer Willi Thaler und Frau Kurator Gertraud Rief von der Installie- rung der neuen Skischule in un- mittelbarer Nähe der Evangeli- schen Christuskirche. Zur Bauverhandlung wurden keine Vertreter der Evangeli- schen Pfargemeinde eingeladen, weil man zur Ansicht gekommen war, daß die Errichtung einer Skihütte und die Einrichtung der Skischule in unmitelbarer Nähe derEvangelischen Kirche (näm- lich im Anschluß an den H9rn- bahn-Parkplatz) die Nachbar- schaft zur Kirche nicht beein- trächtigen würde. Dazu bedarf es aber nur eines gewissen Hausverstandes, um abwägen und absehen zu kön- nen, wie sehr der Skischulberrieb allein vom I4rm her einen ruhi- gen Gottesdienstablauf behin- dert. Abgesehen vom Verkehrs- chaos, weil durch den gepla.ten Schischulbetrieb die Verkehrs- dichte noch erhöht wird. Um die- sem Verkehrskollaps entgegen- zuwirken, wurden der Schischu- le Zwicknagl ganze fünf Prk- plätze in der Tiefgarage der Bergbahn zur Verfügung geslellt. Die Evangelische Pfarrge meinde Kitzbü hei ist zutiefst empört über diese "Nacht- und Nebelaktion" der Baubehörde der Stadt Kitzbü hei und wird sich die nötigeKrechtlichen Schrit- te zur Verhinderung dieses Schischulvorhabens überle- gen. Wir möchten eindringlich und dezidiert auf diesen Be- hördenskandal verweisen: Um des lieben Fremdenverkehrs und Skischulbetriebs willen, werden selbst kirchliche Ein- richtungen bewußt benachtei- ligt und deren Tätigkeiten beschnitten. Der allseits angebeteten heiligen Kuh "Tourismus" wird alles geopfert, was noch an Kultur, an Ethik, an Religiosi- tät und Moral vorhanden ist. Ohne Rücksicht auf die übli- chen Gebräuche desAnstands und der völligen Ignoranz und Intoleranz gegenüber einem Gotteshaus wird drauflosge- baut und Bewilligungen erteilt. Die Evangelische Pfarrge- meinde Kitzbü hei hofft nun auf Unterstützung aus der Bevöl- kerung über die konfessionel- len Grenzen hinweg. Wo ein geordneter und un- gestörter Gottesdiensta blau! nicht mehr gewährleistet ist, braucht es die Solidarität aller Menschen, denen christlicher Glaube und kirchliches Leben ein Anliegen sind. Willi Thaler Evang. Pfarrer von Kitzbü hei Auch Mountainbiker haben Platz
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