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SEITE 14 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 12. OKTOBER 1991 P " unst7e / J1 h7mm,gen Stellungnahmen' Anregungen Vor vielen Jahren machte ich, damals Obmann des Bezirks- Schutzverbandes, nicht nur auf die im Bezirk durch das Bundes - straßengesetz geplanten Schnell- straßen S 12 und S 42 aufinerk- sam, sondern auch auf die Pläne einer Ersatz-Allemagna in Zu- sammenhang mit den Plänen eines Piöckenbasistunnels. Die ursprünglichen Planungen einer Allemagna durch das Zillertal, vehement gefordert vom verstor- benen Bundesrat Rudolf Schwai- ger aus Weer, waren durch den Widerstand der Zillertaler und der Südtiroler zu Fall gebracht worden. Wegen des Plöcken kam es zu einer Demonstration in Jochberg-Wald, gemieden von den meisten Bürgermeistern und Fremdenverkehrsobmännern, die Bewohner der meisten Ge- meinden fühlten sich nicht be- troffen. Der früher aktive Schutz- verband ist eingeschlafen. Nochmals erlaube ich mir mah- nende und warnende Worte, ge- richtet nicht nur an die einmal betroffene Jugend, sondern be- sonder an die verantwortlichen Mandatare. Wie nicht anders zu erwarten, bauen die italiener ihre von Venedig bis Beliuno beste- hende Autobahn in Richtung Norden (Pieve di Cadore) aus und planen damit einen Anschluß an die Ost-West-Achse Franzens- feste-Lienz, wobei diese als Schnellstraße projektiert ist. Damit wäre eine neue Transi- troute über den Felbertauern geschaffen. Nun reden die Italie- ner auch vom Bau eines Piök ken-Scheiteltunnels, den sie frü- her verurteilten, weil sie einen Basistunnel anstrebten und nach wie vor anstreben. Daß unsere kleinlichen Geheinidipiomaten in Wien nichts davon wissen, glau- be ich nicht. Lienz würde sicher zu einer Drehscheibe des inter- nationalen Verkehrs als Entla- stung für die Inntal-Brenner- Route. Wie kurzsichtig waren noch vor Jahren Osttiroler Mandatare! Damit beginnt ein neuer inter- nationaler Güterverkehr, wobei die Schiene wieder schläft. Aus dem Raum Berlin-Leipzig-Halle führt bereits die Autobahn über Nürnberg nach München und weiter nach Tirol, eine zweite JIe hier sereiffenllichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redak- tion, sondern nur die des Verfassers wieder. Die Einsender sserden gebe- ten, sich mit ihren Ausführungen möglichst kure iu fassen. Autobahn aus Berlin über Dres- denführt nach Regensburg. Von dort plant man, derzeit leise als Schnellstraße pro jektiert, deren Weiterführung über Landshut- BadAibling wieder in die Inntal- Autobahn (bekannt seit etwa 1975!). Es ist eine Horrorvision, denn ein Teil dieses Riesenver- kehrs muß über Kitzbü hei gehen. Berücksichtigen wir besonders die im Osten Osterreichs gefor- derten EG-Bestrebun gen, wobei die Wiener Machthaber Tirols Bedenken "wegschüsseln" und "wegst reiche rin ", bedenken wir, daß die EG-Zentrale in Brüssel jede Beschränkung des Straßen- Güterverkehr ablehnt, unterstützt von unserer Frächteriobby! An das Märchen vorn iärmarrnen LKW glaube ich nicht, ein LKW macht soviel Lärm wie 10 PKW. Ich verkenne nicht die Notwen- digkeit des Güte rverkeh,-s, denn Räder rollten früherfür den Sieg und heute ffir die Wirtschaft, aber es darf unser Lebensraum nicht gefährdet werden. Man hat viel versäumt: heute ist der VerkehraufTirolkonzen- triert, der Lärm und die Abgase bleiben in den Tälern hängen. Was kann getan werden? Wir mu"ssen gerade gegenüber Brüs- sei hart bleiben, Brüssel muß durch die Schweiz echte Transi- trouten schaffen, die Transporte in die Räume um Mailand und Turin mussen auch durch Frank- reich gelenkt werden, jene aus Schlesien, Polen und der Tsche- chei über Wien undfür die Bahn braucht es eine neue Strecken- führung, denn Karwendel- und Brenne rbasistunnel scheinen nicht finanzierhar, es muß billi- gere Routen geben z.B. über Landeck, auch über Lofer wäre eine solche Trasse denkbar. Das nach 1945 aufgestellte und von Brüssel sowie den Fernfrächtern aufgestellte Dogma "Freiheit der Straße" ist überholt und muß geändert werden in ein Dogma "Lenkung des Verkehrs ". Das ist die Aufgabe der EG für den euro- päischen Wirtschaftsraum. Für den kleinen Bezirk Kitzbü - heI: Wir haben Raumordnungs- organe kraft Gesetz und es ist deren Aufgabe, sehr rasch klare Fronten zu beziehen z.B. durch ein Veto zum Bau eines Plöcken - tunnels, zum Bau eines Cavaili- no (Tunnel bei Kartitsch mit 10 m breiter Verbindungsstraße als Variante zu der abgelehnten Umfahrung von Cortina, Toblach und Innichen), aber auch einer Schnellstraße Franzensfeste- Lienz. Man wird auch im Hin- blick auf die drohende Fernrou- te aus dem Osten Deutschland und Polens eine eindeutige Er- klärung abgeben müssen, wobei man einen utopischen Kaisertun- nel rasch streichen s.11te. Mir sagte ein Straßenhauer. "Irgend- wo müssen wir den Verkehr- Sehr geehrter Herr Thaler, Pfarrer der evang. K!rchenge- meinde! Ich schreibe dieser Brief in der Hoffitung, dazu bezutra gen, ihre Besorgnis über di Skischu- le zu mildern, ich möchte mich dafür entschuldigen, daß ich dies ungewollt verursacht nahe. Wenn Sie davon ausgehen, daß Skilehrer ausgesprochene Ra- dauhrüder und rück.s'ichtslose Menschen sind, dann könnte ich Ihren sehr emotionellen Artikel im letzten "Anzeiger" 1erstehen. Gestatten Sie mir, Sie über uns und unser Vorhaben cia wenig zu informieren. Skilehrer arbeiten zwar für eigenen Nutzen, wie so viele andere Menschen aus Gründen der wirtschaftlichen Notwendig- keit auch, doch im Dienste des Fremdenverkehrs, damit die Gä- ste einen erfolgreichen Aufent - halt erleben können und wieder- kommen. Dies ist unser Betre- ben, weil wir glauben, daß dies ein wichtiger Faktor für die Si- cherung des Einkommens von vielen Menschen in unserem Land ist. Wir sind hilfvhereite Ansprech- partner für alle Gäste. Wir ver- suchen, die Gäste in der Fertig- keit des Skilaufes zu unterwei- sen. Wir beraten die Gäste bei richtigem Kauf von Sportausrü- stung, wir sind für unsere Gäste freundliche, nette, junge, sportli- che Menschen, deshaih kommen sie auch zu uns. Zu dem von Ihnen angespro- chenen Verkehrschaos: Selbst- verständlich wird das Servitut der Zuführt zu ihrer ehew ü rdigen Kirche in keinerweise beein- trächtigt. Es wurde n2ir für die Genehmigung der Skischule von der Behörde der Nachweis von fünf Parkplätzen auferlegt, dies ist in Kitzbühel für Skischulen durchschießen". Ja bitte, aber nicht bei uns, dem bereits schwer belasteten Bezirk, man denke auch an die größte 01- leitung der Welt, die unseren Bezirk in voller Länge durch- schneidet, und an die zwei Luftstraßen. Seriöse junge Leute, nicht politische Fanatiker, sollen den Schutzverband wieder zum Le- ben erwecken, das ist s, was ich sagen wollte. Denn Schlä- fer erleben und leisten nichts. Hofrat Dr. Paul Kirchmeyr Reith bei Kitzbühel ein Einzelfall. Ihre Meinung von eineni Verkehrschaos durch Skilehrer kann ich nicht teilen. Zur Skischule: Es wird auf dem Grund neben ihrer Kirche in 60m Entfernung eine klei - nes Blockhaus in nettem Tiro- ler Stilfür ein Büro und Infor- rnation gebaut. Der Unterricht wird nicht auf der flachen Wiese in direkter Nachbar- schaft ihrer Kirche durchge- Jährt, sondern zu 90% spielt sich der Skiunterricht auf den Bergen ab, also wird in ihrer entfernteren Nachbarschaft höchstens für einige wenige Anfängerfürkurze Zeit Unter- richt gegeben. Ein Kinder- Märcheniand und eine Baby- mulde wird errichtet, aber ich glaube nicht, daß Kinde rstim- men in normaler Lautstärke ein störendes Geräusch sind, jedes Haus ohne Kinderlärm ist doch ein eher trauriges Haus. Durch die Nähe zur Hornbahn gibt es nicht die Notwendigkeit der Aufttellung eines Skiliftes und damit auch nicht eine Beeinträchtigung durch Läri'n oder Landschafts- verunstaltung. Sebastian Zwicknagl Skischule Kitzbüheler Horn P.S.: Der Angriff auf die "heilige Kuh" Tourismus ist un- gerecht, da auch Sie viele Gäste betreuen und außerdem vom Tourismusverband auch Suh- ventionen bekommen. Für die Besitzer der Gründe, von welchen ihre Kirche den Grund zum Bau des Gottes- hauses ohne Verrechnung zur Verfügung gestellt bekam, ist die Verpachtung dieser Grün- de im Winter auch eine not- wendige Aufbesserung des Ein- kommens. Verkehr: Was auf uns zukommt Die Kirche und die Skischule
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