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Jie hier veröffenflichten Leserbriefe j." unsne gehen nicht die Meinung der Redak- tion, sondern nur die des Verfassers wieder. Die Einsender serden gehe- ten, sich mit ihren Aiisfiihrungeri .4ieinungen Stellangnahmen Anregungen möglichst kurz zu fassen. 'Götzendienst fördert die Wertlosigkeit unseres Lebens" SEITE 10 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 19. OKTOBER 1991 Neue Öfnungszeiten in der Bücherei Kirchenputz in Kitzbühel Astis Wohnbauinfos im Cafe Praxmair Die öffentliche Bücherei im Kolpinghaus Kitzbühel ändert auf Wunsch vieler Leser die Offnungszeiten am Montag, Mittwoch und Freitag auf 15 bis 18 Uhr. Holen sie sich an diesen schönen Herbsttagen ein gutes Buch, wir haben laufend Neuer- scheinungen. Jubiläums-Ball der Stadtmusik Aus Anlaß des 125-Jahr-Jubi- läums veranstaltet die Stadtmu- sik Kitzbühel am Samstag, 23. November, im Hotel Zur Ten- ne" einen Jubiläumsball. Nach einem kurzen Auftakt durch die Stadtmusik spielt das bekannte "Tiroler Echo" zum Tanz. Nähe- res wird noch zeitgerecht be- kanntgeben. Groß war die Beteiligung beim Herbst-Kirchenputz in Kitzbii- hel. Zwölf Frauen von der Ka- tholischen Frauenschaft haben sich zur Verfügung gestellt und unter der Regie des Mesners die Stadtpfarrkirche und auch die Frauenkirche wieder sauber gemacht. Im Bild von links Aloi- sia Astl, Rosa Dünser, Luise Rupert, Greti Ehrensperger, Toni Kili, Trude 1-lirzinger, Anna Hechenberger, Rosa Aufschnai- ter, Sieglinde Heintschel, Anna Seyr, Marianne Rieser, Maria Lechner. Foto: Brandstätter In Kitzbühel herrscht Woh- nungsnot für junge Einheimische undjunge Familien. Daher müs- sen wieder erschwingliche Wohnungen gebaut werden. Verbesserungen soll das vom Land Tirol neubeschlossene Wohnbauförderungsgesetz brin- gen, das seit 1. Oktober dieses Jahres in Kraft ist. Bei der am Donnerstag, den 24. Oktober 1991, um 20 Uhr im Cafe "Praxrnair" in Kitzbühel, Vorderstadt, stattfindenden Wohnbauinformation ist alles über den Wohnungsbau und die möglichen Förderungsmaßnah- men zu erfahren. Als Referenten wurden Wohnbau-Landesrat Fritz Astl, Bürgermeister Fried- helm Capellari und Vertreter von gemeinnützigen Tiroler Wohn- baugenossenschaften eingeladen. Tiroler Wohnbauförderu ngsgesetz wirklich konsumentenfreundlich? Tiefbet roffen habe ich in letz- terZeit einige Mitteilungen und Leserbriefe im "Kitzbüheler Anzeiger" gelesen. Es ist erschütternd, daJi kirch- liche Einrichtungen - wie in einem Fall die evangelische Pfärrgemeinde in Kitzbühel - einfach ignoriert werden, wenn es gilt - finanzieller Vorteile wegen - dem Fremdenverkehrs- götzen zu huldigen. Als katholi- scher Mitchristflihle ich mit den evangelischen Schwestern und Brüdern zutiefst verbunden, wenn es um unseren gemeinsa- men christlichen Glauben und um die Möglichkeiten des kirch- lichen Lebens geht: Ich teile die Sorge und die Empörung mit den evanglischen Mitchristen darüber, daß sie als kirchliche Gemeinschaft bewußt benachteiligt und in ihren Tä- tigkeiten beschnitten werden! Wenn wir als Kirche flur Frem- den verkehrsattraktionen miß- braucht werden (wollen), dann sollen wir zur Stelle sein und nur alles so schön "traditionell" machen, sonst aber kann man geflissentlich Rechte, Termine, Werte... der Kirchen übersehen oder mU3achten! Bei dieser Ge- legenheit darf einmal auch ge- sagt werden, daß kirchliche Feste immer so gestaltet werden sol- len, daß sie zuerst Gott die Ehre geben und dann freilich auch zur Freude jeweils aller Mitfeiern- den begangen werden sollen. Die kirchlichen Feste düiften niemals zum billigen Aufputz irgendeiner Feierei degradiert werden! Die "Heiligen Kühe", die durch falsche Auswüchse im Tourismus so gerne an gebetet werden - wie die Beispiele rund um die ange- führte Skischule, oder um den vierten Golfplatz, oder um die Rodung des Jochbergwald-Wal - des, oder um den "längsten Knö- deltisch derWelt" (während bei- nahe 213 der Menschheit hun- gert), oder andere Parallelver- anstaltun gen zu den sonntägli- chen Feiern zeigen- grasen weit in die Werte unseres Lebens hinein, daß dieser Götzendienst eine bedauerliche, vielfach regi- strierbare Wert-Losigkeit för- dert. Tut uns das für die Zukunft im "heiligen" (??) Land Tirol gut...? Gidi Außerhofer, Pfarrer von Jochberg Seit 1.10.1991 ist nun das neue Tiroler Wohn ha uförderungsge- setz in Kraft. Neben deutlichen Verbesserungen des Förderungs- anteiles am Metwohnsektor sind auch verschiedene Neuerungen und Verbesserungen im Bereich derFörderung von Eigenheimen und Eigentumswohnungen posi- tiv zu vermerken. Trotz dieser auf den ersten Blick hin positiven Veränderung der gesetzlichen Förderungsbe- stimmungen und Richtlinien ist doch vielerorrs Kritik an der nur zu zaghaft vorgenommenen Neu- gestaltung des Tiroler Wohnbau- förderungsgesetzes laut gewor- den. So rügen weite Teile der Immobilien- uFzd Vermnögenstreu- händer, daß das neue Gesetz keineswegs eine gravierende Änderung der bisherigen Förde- rungspraktik darstellt. So seien alles in allem nurAnderun gen in unwesentlichen Teilen erfolgt. Es gibt nach wie vor keine Gleich- stellung des privaten und genos- senschaftlichen Wohn baues. Gerade diese Gleichstellung würde aber f9r den Konsumen- ten echte Vorteile bringen. Der Wettbewerb zvischen gemeinnüt- zigen und privaten Bauträgern würde dazu fuhren, daß der Konsument, d.h. der Wohnungs- suchende, eine echte Wahlmög- lichkeit und Vorteile hinsichtlich Lage, Wohn qualität, Ausstat- tung, Betriebskosten, etc. der von ihm präferierten und zu fördernden Eigentumswoh- nung hätte. Dies wird auch in Zukunft nicht möglich sein, da auf Grund der einschlägigen Förderungsbestimnmun gen nach wie vor gemeinnützige Wohnbau gesellschaften stär- ker gefördert werden. Das bedeutet in der Praxis natür- lich auch, daß die Behörden die politisch einflußreichen Genossenschaften weiter be- vorzu gen können undderFör- derungswerber sozusagen dem in Monopolstellung befindli- chen Genossenschaftsbauträ- ger ausgeliefert ist. Die Idee des Wohn bauschecks, wobei der förderungswürdige Bau- werber diesen Wohnbauscheck bei der Wohnhaufirma seiner Wahl einlösen könnte, blieb bei der Neugestaltung des Tiroler Wohnbauförderungsgesetzes leider unberücksichtigt. Be- dauerlicherweise wurde somit eine grojie Chance vertan, im Zuge der Verlängerung des Wohnbauförderungsgesetzes ein wirklich modernes markt- wirtschaftlich orientiertes, wohnbaupolitisches lnstru- mnent, zum Wohle der Bevölk- rung Tirols, zu schaffen. Philipp Reisinger GF der Kitzbpichl- Realitäten GesmbH
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