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SEITE 30 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 19. OKTOBER 1991 Politische Gemeinde Kirchberg gibt es seit nunmehr 125 Jahren In unserer Ausgabe vom 31. August 1991 brachten wir ein Fioto von der ersten Jungmusik Kitzbühel, gegründet von Kapell- rreister Anton Rothbacher im hrc 1922. Im Jahre 1932 wurde die zwei- te Jun gmusik gegründet, von der uns ebenfalls ein Photo zur Ver- fLgung steht. Leider sind drei J]ngrnusiker mit Namen nicht mehr bekannt. Diese Jungmusik bestand aus 20 Mann und zwei Marketenderinnen. Die Marke- tenderinnen waren Hilda Stitz, verehel. Watzl, nachmalige Shneidermeisterin und Maria hlechter, geh. EngI, Hausfrau. Diese und Kapellmeister Anton Rothbacher und der Fliigelhor- nist Josef Obermoser sind nicht im Bild. Unter den Vikariaten, die vor Lindert Jahren -1891 - zu "Pfar- reien' erhoben wurden, gehört aech Kirchberg im Brixental. Bis 1807 hieß die offizielle Bezeichnung Vikariat Kirch- Lerg, Pfarre Brixen im Brixental, Bistum Chiemsee, Land Salz- !: urg". Als Pfarrer in Kirchberg schei- nen auf: 1891 Peter Trenner 1896 Georg Lechner 1911 Johann Nepomuk Schlu dermann 1915 Alois Kathrieniger 1932 Johann Schernthanner 1960 Josef Sterr (Provisor bis 1964) 1990 Gerhard Erlmoser. Pfarrer Schernthammer Ehrenbiirger Sitzend, von links: Klaus Ehn, Euphonium, Fritz Rothbacher, Oswald Bachler, Trompeter, Sepp Gasteiger, 1. Flügelhorn, Rudolf Lusser und Franz Scho- ber. Stehend: Toni Laucher (hei ihm und bei Lusser fanden die Proben statt), Stefan Kals, Es- Klarinett, Josef Altbäcker, im 2. Weltkrieg gefallen, Hans Ehn, Euphonium, Heinrich Leitner, Baß, Rudolf Savoy, Klarinette, in Stalingrad gefallen, Albert Lusser, Klarinette, Otto Lusser, 1943 als Hochseeaufklärer im Atlantik gefallen, Hans Erber, Flügelhorn und Toni Rothbacher. Die Stadtmusik Kitzbühel fei- ert bekanntlich heuer ihr 125- Jahr-Jubiläum. Als Mitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde seit 1913 war Schernthanner ein hei- matkundlicher sehr interessier- ter Pfarrer. Daß Kirchberg schon 1936 eine Kirchen-, Kunst- und Heimatgeschichte erhielt, ist sein Verdienst. In der NS-Zeit (1938-1945) hat er nicht nur Ariernachweise, sondern für viele Kirchberger Ahnenpässe erstellt, die oft bis 1627 zurückreichen. In Anerkennung seiner Ver- dienste um die politische und Pfarrgemeinde wurde Pfarrer Schernthanner 1955 zum Ehren- bürgerernannnt. Eine Gedenkta- fel in der Pfarrkirche erinnert spätere Generationen an den verdienten Ahnenforscher. Anton Flecksherger Im Jahre 1811 wurden die Werchate (oder Viertel) Gaisberg (Kleinseite), Usterstett (Großsei- te), Brandseit und Sonnherg zu einer Real- oder Ortsgemeinde Kirchberg zusammengelegt und Stephan Widmann, Grcttbauer, zum ersten Vorsteher der neuen Gemeinde gewählt. Bisher war Kirchberg nur eine Kreuztracht oder Pfarrm:nig der Land- und Gerichtsgemeinde Hopfgarten und der Ausschuß- mann von Kirchberg hatte den zweiten Rang im Gerichtsaus- schuß inne. (Hopfgarten Latte den ersten. Wcstendorf den dritten und Brixen im Thale den vierten Rang oder Sitz inne). Der letzte Gerichtsausschuß war Stephan Widmann. Die Viertelmänner oder Vier- telaufsager (früher auch Anwäl- te oder Vierteiler genannt) wur- den aber erst mit Gemeinderats- beschluß vom 14. Jänner 1852 abgeschafft. Der Ratsbeschluß trägt die Unterschriften von Jo- hann Aschaber (Kaiß), Vor- steher. Josef Kurz ("Schernstet- ter) war erster Rat unc Anton Scherzer, (Kiendler ) war zweiter Rat. Die letzten Viertelaufsager waren Josef Hirtl, Untergaisber- ger; Matthäus Landmann, Un- terhirzinger; Josef Hoi astner, Vorderwetziriger und Peter Fil- zer, Fragenstetter. Die Erhebung Kichbergs zu einer politischen Gemeinde er- folgte 1866 in Durchführung des Gemeidegesetzes von 1861 (Das Gemeindepatent von 1849 kam nicht zur Ausführung). Am 2. April 1866 wurde der Ausschuß und am 9. April 1866 die Vorste- hung der neuen Gemeinde ge- wählt. Die ersten Gemeindernänner waren: Vorsteher: Anton Flecksberger, Gauxer, Erster Rat: Christian Laimgruber, Ma- ring: Zweiter Rat: Johann Möl- linger, Gatterer; Ausschußmän- ner: Christian Krimhacher, Brandl; Kaspar Walch,, Sehen; Stefan Knimbacher, Steidl; Ni- kolaus Aschaber, Wötzenthaler; Paul Landmann, Egger; Rupert Riedl, Hagleitner; Johann Stei- ner, Rainkramer; Paul Walch, Banker; Matthäus Ruppiechter, Kirchgaßkramer. Ersatzmänner: Peter Filzer, Filzen; Leonhard Schroll, Schrolln; Josef Pöll, Rohrmoser; Anton Raffl, Pölimüller Josef Holzastner, Vorderwetzinger und Johann Schroll, Fritz. Die politische Gemeinde Kirch- berg übernahm 1863 auch die Verwaltung des 1811 errichteten Gemeindearmenfonds und des 1852 geschaffenen Gemeindegu- tes von der alten Real- und Dorfgemeinde. Der Gemeindearmenfonds besaß das im Jahre 1911 zuge- eignete Bruder- oder Armenhaus im Werte von 452 Gulden, das im Jahre 1849 gekaufte Waisen- oder Gemeindehaus im Werte von 1.080 Gulden, weiters Staats- schuldverschreibungen im Wer- te von 2.034 Gulden. Verwalter des Gemeindearmenfonds war Rupert Riedl, Hagleitner. Zum Gemeindegut gehörten weiters die Gemcindejagden, links der Ache: Kleinseite und Sonnseite und Sperten und rechts der Ache: Großseite und Brand- seite und die Gemeindewälder Schlir, Weichselbrand und Was- serfall. Auf der Brandseite: Alt- kaser. äußerer Brunngraben, Brunnalpe und innerer Brunn- graben. Auf d'r Großseite: Fe- derspiel oder Vorderpiß, Wil- degg, Wasserwald, Lichtenegg, Harlaßanger, Brandstadl, Win- degg und Tiefenthal. Auf der Kleinseite: Unterseng, Kurzgra- ben; Rauher Kopf und Achwurz, auf der Sonnseite. Verwaltung des Gemeindegu- tes war Anton Flecksberger, Gauxer, als Gemeindevorsteher. 1868 wurde Kaspar Aschaber, Glaserer, Aufseher des Gemein- dewaldes. Verwalter der Gemein- dekasse, Steuercinnehmer der Gemeindesteuer und Rechnungs- leger der Gemeinderechnungen war Nikolaus Aschaber, Votzen- thal, und Schreiber der Gemein- dekanzlei war Matthäus Rup- prechter, Kirchgaßkramer. Die Gemeindepolizeistelle hatte Peter Flecksberger, Janes (heute Pension Janesen), inne. Die Schulstube im Menserhaus war zugleich Gemeindestube und Gemeinekanzlei. 1867 übernahm Schullehrer Franz Buchauer die Steuereinhebung und die Gemein- deschreiberei, und Postmeister Johann Steiner die Rechnungs- legung. (Nach Aufzeichnungen von Anton Flccksberger). Tür-Gurt-Start - bei jeder Fahr 100 Jahre Pfarre Kirchberg Aus der Pfarrchronik
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