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1 SEITE 6 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 19. OKTOBER 1991 Der Bezirk in alten und neuen Ansichten (6) Der "Anzeiger bringt in einer 14-tägigen Serie von Martin Wörgötter einen Vergleich aus Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Kitzbühel und der Bezirksorte in Wort und Bild. 9,• Der Grundriß des Stadtkerns von Kitzbühel zeigt uns nicht nur den Verlauf der Ringmau- er, er gewährt uns auch Ein- blick in den Gang der Sied- lungsentwicklung. Die städti- sche Siedlung bestand ur- sprünglich aus dem von einem Kranz von Häusern umgebe- nen trapezartigen Marktplatz, der erst später auch entlang einer Mittelachse verbaut wurde, wo- durch es zur Unterteilung in die Vorder- und Hinterstadt ge- kommen ist. Als ältester Bau der Mittelachse entstand um 1361/65 die St. Katharinenkir- che. (Osterreichischer Archiv- tag in Kitzbühel 1977, OR Dr. Franz Heinz Hye, Stadtarchiv- direktor in Innsbruck). Zu unserem Bild: rechts, Hin- terstadt 19: Seit 1785 war es immer im Besitz von Wagnem und seit 1841 im Besitz der Familie Schlechter, einst Stadt- wagner, heute Kitzsport Hans- jörg Schlechter. Hinterstadt 17: Baukern aus dem 16. Jahr- hundert. Von 1610-1686 im Besitz des Freiherrn von Lam- berg, zusammen mit dem Haus Vorcerstadt 20. Jetzt beide Häu- ser Jakob Lackner. Links: Hohe Mauer zur Be- zirkshauptmannschaft; 1596 hat- te auch der Herzog von Bayern Besitzrechte an den Häusern der Bezi:kshauptmannschaft, Hin- terstadt 28 und 30: 1662 Berg- verwaltung des Landesfürsten und seit 1929 Bezirkshauptmann- schaft, Hinterstadt 26: gehörte im 16. Jahrhundert noch zu den Gewerkenhäusem. 1874 Anton Rothbacher, Vater, Sohn und Enkel. Hinterstadt 24: 1590 Franz Kriegeisen. Seit 1899 Familie Harisch, Portal (um1520) mit spätgotischen Formen. 1969 assademna1erei in barockisie- renden Formen von Oswald Köbel. Hinterstadt 22: 1575 Christian Mauser, "Pieper- preu". Seit 1905 Familie Reiscii. Wir Kitzbühels Hinterstadt Rechts: Hinterstadt 21,Chri- stine Gumpold. Früher mit dem Haus Vorderstadt 26 vereint. In diesem Haus wohnten der Mau- rermeister und Kirchenbauer Cassian Singer und der Bild- hauer Johann Martin Lengauer. 1930 Maria Jörg, geb. Schlech- ter. Hinterstadt 19, 'Kitzsport" Hansjörg Schlechter. Links: Die Häuser (wie oben) Bezirkshaupt- mannschaft, Rothbacher, Harisch und Reisch. Als bedeutendste Baumaßnah- me der Neuzeit gilt die Errich- tung der Fußgängerzone. 1981 Abbruch der Mauer und Durch- bmcl des Arkadenganges der Be- zirksauptmannschaft zur Gra- henanlage und zum Schulpark. Die Eröffnung der Fußgängerzo- ne, 1. Teil, vom Rathaus bis zum Forstamtsgebäude erfolgte im Dezember 1982 und hat ein Aus- maß von 750 qm. Verlegt wur- den 625 qm "handbekantete" große Porphyrplatten, 20x40 cm, und 75 qm kleine für die Rit- sehen. Insgesamt wurden 13.750 Platten in Beton verlegt. Von den Stadtwerken wurden die Was- serleitungen, insbesondere die Hausanschlüsse, neu verlegt. Der Hauptwasserkanal aus Stein- zeugrohren war noch intakt. Bei den Grabungsarbeiten wurden die Fundamente der hi- storischen Stadthäuser und der Bezirkshauptmannschaft teilwei- se freigelegt. Sie hatten nur eine Tiefe von ca. 50 Zentimentern. Beim Forsthaus dagegen eine Tiefe von 2 Meter. Die obere Schicht dieses Fundaments war mit Schwarzkalk verbunden, die untere besteht aus Trocken- mauern. Die Beleuchtung die- ses Teiles der Hinterstadt er- folgt durch Laternen an den Fassaden der Häuser. Bis zu den Gemeinderats- wahlen 1928 waren die Häuser in dc: Gemeinde Kitzbühel- Stadt noch durchlaufend nu- meriert. Wahlsprengel 1: Haus- numniernl-136 und Wahl- sprengel II, 136-326. Laut einem Gemeinderatsbe- schluß vom 9. April 1929 unter Bürgermeister Carl Planer er- folgte die Numerierung, nach Fertig tel1ung des Stadtverbau- ungsplanes, nach Straßen und Gassen.
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