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Gegen 44::'ks M,isikw;rens.ad/ inac 1 itos: Cimci I Hwines Angerer SAMSTAG, 19. OKTOBER 1991 KULTUR-ANZEIGER SEITE 7 Elf Zuschauer und ein hervorragender Clown in der Hopfgartner 'Sa1vena" HOPFGARTEN. Inder Hopf- gartener "Salvena" wurde zwi- schen den Szenen das Licht nicht ausgeschaltet. "Das ersparen wir uns, indem sie jeweils für einen Moment die Augen schließen", wies Hannes Angerer als Johan- nes Martin Clown sein Publi- kum an. Und dann drückte er auch schon "auf das Knöpfchen" einer Fernbedienung. Ein beson- derer Fernsehabend nahm seinen Lauf. Leicht hatte es das Multitalent Hannes Angerer an diesem Don- nerstag abend nicht. Er, der das Fernsehen parodiert, fand in eben diesem eine schier unüberwind- liche Konkurrenz: Die Hopfgart- ner, anscheinend ein Volk von "Moikianern", waren von ihren Mattscheiben nicht wegzubrin- gen - es flimmerten wieder ein- mal volkstümliche Musikanten über den Bildschirm. Nur elf Zuschauer, die der Veranstalter, Walter Möllinger vom Kultur- ausschuß der Marktgemeinde, auf die Plätze in Bühnennähe dirigierte, wohnten der "Clow- nerie" Angerers bei. Und sie wurden für ihr Kom- men reichlich belohnt: ungeach- tet der mageren Zuschauerkulis- se zeigte sich der sympathische, kleinwiicasige Mann mit Hosen- trägern md rotbemalter Nase voll motivert. In sozusagen familiä- rer Atmosphäre wickelte er sein aktionseihes und mit hervorra- gender Pantomime gespicktes Programm ab. Er spielte den fern- sehbeEsenener Ehemarn, schlLpfte n die Rolle seiner kei- fenden Gattin und verkörperte zudem Fersehmoderatoren, Sportler, Politiker und fehlinfr- mierte 'Geschäftsleute: "Als :ch von verstärkten Hamsterkäufen hörte, wurden ich hellwach." Zweihundert der possierlichen Terchen haDe er erstanden und daraus seien inzwischen 20.000 geworden. "Mein RLin". Weiters erfuhr das Fublikm an diesem Abend, daß man der Be- quemlichkeit der Knöpfchen- drUcker wegen endlich eine Fern- bedienung fär die Fernbedienung au den Markt bringen müsse. Argerer erläuterte auch, :nwie- weit sich eine Gtane von einer Geige unterscheidet: ' Die Gitar- re paßt nicLt in den Geigenka- sten". Dänisches Orchester tritt in Waidring auf WAIDRING. Das 45 Mann starke Jugendblasorchester "Die Dragsholm Garde" aus Däne- mark nützt seinen Aufenthalt in Waidring am Freitag, 18. Okto- ber, 20 Uhr im Freizeitzentrum zu einem Gastauftritt. Platzre- servierungen für dieses Konzert unter Tel. 05353/ 5278. Heimatbühne Joch- j,erg: Spielterniine OCHBERG. Großen Anklang fanden die neuesten Produktio- nen der Jochberger Heimatbüh- ne, die Einakter "Creszenz, das Gustostückerl", "Der Maxl" und "Die Auferstehung des Holzer- baüem". Auf Grund des Erfolges werden diese Stücke am Sams- tag, 19. Oktober, um 20 Uhr im Jochberger Mehrzwecksaal wie- derholt. Karten gibt es an der Abendkasse. Wie schon im Vorjahr findet am Freitag, 25. Oktober, um 20 Uhr im Mehrzwecksaal ein Bü- chereiabend statt. An diesem Abend spielt die Heimatbühne Jochberg zugunsten der Büche- rei zwei neue Einakter,die "Luft- veränderung" und den "Besuch am Nachmittag". Besucher die- ser Veranstaltung werden um freiwilige Spenden gebeten. Die "Interpreten" enttäuschten: Altbekanntes in neuem Gewand KITZBÜHEL. Eine Welle schwappt über: eine zunehmen- de Zahl von Musikern übt sich in eigenwilliger Interpretation von alpenländischer Volksmusik. Sie wird verjazzt, in sogenannte Minimalmusik umgesetzt oder einfach mit Pop-Rhythmen ver- mischt. Leider bleibt dabei oft unklar, ob die von folkloristi- schen Grundelementen getrage- nen Melodien aus Mangel an eigener Kreativität, aus Hingabe zum Volkstümlichen oder ein- fach einer Modeerscheinung zufolge produziert werden. Die- se Fragen konnte auch durch den Auftritt des Trios "Die Interpre- ten" im Kitzbüheler Caf Prax- mair nicht geklärt werden. Mit einer Musik, die es laut Ankündigung "noch nie zu hö- ren gab", sahen sich an die 60 Kitzbüheler konfrontiert, die der Redaktionsschluß Dienstag, 17.30 Uhr Einladun des Vereins "Die Kitz- pichler geiolgt waren. So wurde der Auftritt von Thomas Bineg- ger, Andreas Koll und Erwin Rehling auch mit Spar.nLng erwartet. Aber das noch nie Gehörte entpup?te sich als ver- zerrtes Altbekanntes, das sich in dünrem Sound zum Beispiel als "Welterdruß" oder dem Lied vom "Lieben Augustin ahin- schleppte Viel Luf: benötigten die Saxo- phoristen, langezogene Schluß- akkcrde aLch noch mehrfacl'i zu wiederhcen. Liese Tonfogen erinnerten an die Klänge einer kaputten Schallplatte, bei der die Nadel :rnmer wieder in die selbe Rille springt. Und wenn sich die "Interpreten" tatsächlich der tra- ditionellen Bayerischen Volks- musik ve rpflichetet fühlen, dann geriet cas "Vogellied' von Koll mit "Jeder Südfranzose hat was in der 1-lose, aber unsereiner der hat nichts' angekürdigt, wohl unversehens in ihr Programm. L'ie "interpreten "Aadreis Koll, Erwin Rehling, Thomas Binegger
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