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Grabungsarbeiten beini TieJb.vnen in Kössen SAMSTAG, 16. NOVEMBER 1991 WERBE-ANZEIGER SEITE 3 Grotesker Streit um Straßenblockade in Kirchberg Ein recht kurioser Wettstreit ist in Kirchberg entbrannt. Dort kämpfen zwei Initiativen um die Genehmigung für eine Blockade der Brixentaler Bundesstraße. Von Stefan Aufschnaiter In der Ausgabe vom 11. No- vember machte der Kirchberger Hotelier über eine Tiroler Tages- zeitung kund, er wolle während des Hahnenkamm-Rennens in Kirchberg die Bundesstrasse für eine Stunde lang blockieren. Eine Mitteilung, die Pepi Jene- wein vom Komitee "Umfahrung Kirchberg" beträchtlich über - raschte. Er ist nämlich schon seit Wochen damit beschäftigt, eine ebensolche Veranstaltung zu organisieren. "Ich habe mich um einen Ordnerdienst bemüht, Vereine, Firmen und Institutio- nen motiviert und auch die be- hördliche Seite abgeklärt', er - zählt Jenewein. Schon eine Woche vor dem medialen 'Geistesblitz' des renn- fahrenden Hoteliers Paul Steindl hatte Jenewein für seine Blocka- deaktion am 14. Dezember die KÖS SEN. Die Arbeiten sind voll im Gange: Nun bekommen auch die Kössener eine Beschnei- ungsanlage. Dafür sorgen die neuen Betreiber der Unterberglif- te, die den defizitären Betrieb aus den "roten Zahlen" bringen wollen. Und dazu, so der Ge- schäftsführer Georg Pirmoser, "wird aufgrund der schneearmen Winter die Beschneiungsanlage unbedingt benötigt." Aber Kritik bleibt nicht aus: Teile der Bevöl- kerung fühlen sich vom Gemein- degeschehen ausgeschlossen, da es keine öffentliche Projektvor- stellung gab. So wird in erster Linie ein Manko an Information seitens der Unterberghombahn GesmbH - deren Betriebsführung der Firma "Sitours mit OSV-Präsident Peter Schröcksnadel obliegt - angeprangert. Aber es geht dabei auch um die Frage, welche Quel- len die Schneekanonen mit dem nötigen Naß versorgen werden. Die dafür vorgesehenen Unter- bergquellen sind mit Fäkalkoli- bakterien verunreinigt und muß- ten vom Kössener Trinkwasser- Genehmigung der Bezi:kshaupt- mannschaft eingeholt. "Bezirks- hauptmann Höfle hat wir bereits die Zusage erteilt", erzäl t Jene- wein, den Alleingang v-- ri Paul Steindl nicht versteht. Es diirf:e sch wohl um eine parteipoliti- :etz abgekoppelt werden. ALs Ersatz wurde mit deit 3aL eines Tiefbrjrnens begonnen, der, haLt Bürgermeister Josef Hecher- bichler die Gemeinde in Zukunt iusreichend mit reiiem Wasser versorgm wird." Und wai das Wasser für die KunstDeschneiung heiift, sche Profi :erungsaktion vor der Gemeinderatswahl handeln.' Der Hintergrund: der FPO-ler Steindl kann beim Hahnenkamm- rennen neben großer medialer Präsenz vo allem mit dem kurz- fristigen Besuch von "Mister kommen die Unterbergquellen nach wie vor in Betracht. Um die nötige Reinheit zu erreichen, müssen die Qellen mit einer Wasserautbereitungsanlage ver- sehen werden. Dazu BM Hechen- bichler: Erst im Anschluß daran gehen di2 Schneekanonen in Betrieb." FPÖ" Jörg Haider rechnen. ?epi Jenewein möchte seine Veranstaltung keinesfalls partei- politisch sehen. "Es sind alle politischen Richtungen dabei, es ist eine Sache der Bevölkerung und soll die gesamte Gemeinde- politik in Sachen Umfahrung unterstützen.' Bis jetzt hat Jenewein bereits 3000 Unterschriften für eine Umfahrung der verkehrsgeplag- ten Ortschaft gesammelt. "Der neuralgische Punkt Schranken muß weg. Durch den neuen Austrotakt der Bahn wird dieser noch drei Stunden länger ge- scilossen sein und den Verkehr zum Erliegen bringen. H & LOIS IAS 1 moa da Steindl-Pauli hoits bein demonstriern mitn Rennfoh- ra-Motto: Da G'schinda da G 'sinda!" Kunstschneeanlage soll Kössener Lifte wieder aus den "roten" Zahlen führen
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