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Die Bahn will mirhelfln, Kirchbergs Schrankenproblem zu lösen SP-Leiter setzte sich in Wien für Umfahrung ein SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 23. NOVEMBER 1991 Vandalismus und Lärm kein Thema KITZBÜHEL. Lärm und Vandalismus scheint in Kitzbü- hei kein Thema zu sein, daß die Menschen bewegt. Zu einer vom FPO nahen Bürgerforum veran- stalteten Podiumsdiskussion in der Tenne kamen Anfang der Woche kaum mehr als 50 Bür- ger. Die Probleme sind trotz des Desinteresses latent. Gendarme- riepostenkommandant Hermann Windbrechtinger sagte, im ver- gangenen Jahr hätten seine Be- amten 50 Vandalismusfälle mit einem Schadensausmaß von 300.000 Schilling registriert. Der Gendarmerie habe aufgrund der Gesetzeslage große Schwierig- keiten, Unruhestifter zur Raison zu bringen. Ein Verhaftung sei so gut wie nicht mehr möglich. Windbrechtinger sagte auch, er habe Personalprobleme und for- derte die Gemeinde auf, die Stadt- polizisten künftig auch in der Nacht patroullieren zu lassen. Tourismusdirektor Heinz Schwendiger meinte, die Proble- me würden aus den umliegenden Orten Kirchberg und St. Johann importiert. Die Billig-Reisebü- ros, die diese Orte im Programm haben, werben mit dem Kitzbü- heler Nachtleben. Dann werden die Jugendgruppen busweise zu uns gekarrt", kritisierte er. Am Rande der Diskussion kam auch der durch die Bahn verur- sachte Lärm zur Sprache. Tirols OBB-Präsident Adolf Sollath sagte, man werde in den näch- sten Jahren lärmarme Loks und Waggon in Betrieb nehmen.. KITZBÜHEL. In einer Stel- lungnahme zum geplanten vier- ten Golfplatz in Kitzbühel gibt sich VP-Landtagsabgeordneter Paul Landmann reserviert: "Ich will keinem Bauern zu oder von einer Verpachtung abraten." Ein- schränkend fügt erjedoch hinzu: "Man sollte sich jedoch darüber im klaren sein, daß ein Golfplatz keine herkömmliche Grünfläche ist und landwirtschaftliche Vor- rangflächen noch immer im Vor- dergrund stehen!" Die derzeitige Diskussion um die projektierte 18-Loch Anlage in Eichenheim bei Kitzbühel schlage hohe Wellen, konstatiert Landmann. Voll Enthusiasmus würden die Betreiber auf neue touristische Impulse setzen. Durch ihre Emotion sgeladenheit KIRCHBERG. Weil die bren- nendsten Anliegen der Kirchbe- ger mit Nachdruck vertreten gehören, war dem Thema "Um- fahrungsstraße - Bahnschranken in Kirchberg der erste Wien- Einsatz des neuen Bezirksvorsit- zenden der SPO Kitzbühel, Ing. Alois Leiter gewidmet. Ministerialrat Dr. Bernd Ga- briel vom Wirtschaftsministe- rium erklärte, daß die technische Prüfung dieses Projektes nahezu abgeschlossen sei. Wenn einige Unterlagen nachgereicht werden, sei mit Jahresende die technische Prüfung erledigt. Sechs Monate wird dann das Rechtsverfahren in Anspruch nehmen, welches mit einer Verordnung im Bun- desgesetzblatt endet. 'Eine Dringlichkeitsreihung gibt es beim Ministerium nicht mehr. Es ist daher auch nicht richtig, wenn immer wieder behauptet wird, dieses Projekt stünde an einer würden Befürworter wie Gegner den unvoreingenommenen Be- obachter verunsichern. Der Name Kitzbühel stehe indes für weitere zehn geplante Golfplätze in Tirol (Ehrwald, Mieming, Pettneu, Erpfendorf, Achenkirch, Seefeld (2), Matrei i.O., Leutasch, Lienz) und sei aus diesem Gesamtkonzept kaum zu isolieren. Während sich der Tou- rismus überwiegend an Progno- sen klammere. lieferten nüchter- ne Zahlenreihen ein eindeutiges Bild. Summiere man eine verbrauch- te Fläche von 60 Hektar pro Golfplatz mit den vorgesehenen elf Anlagen in Tirol, so ergäbe das eine abgeriegelte Fläche von 660 Hektar. Zusammen mit den bereits bestehenden zehn Golf- bestimmten Stelle", informiert SP-Chef Leiter. Es hänge viel- mehr von den Budgetverhand- lungen des Landes mit dem Bund im Jahre 1992 ab, welche Dring- lichkeit diesem Projekt tirolin- tern zuerkannt werde. Auch OBB-Generaldirektor Dr. Heinrich Ubleis versprach im anschließenden Gespräch, sich um eine Lösung des leidigen Problems "Bahnschranken Kirchberg' zu bemühen. SPO-Ausschußmitglied Hans Kobler, als pensionierter Be- triebskontrollor der OBB ein versierter Fachmann und eben- falls zu diesem Gespräch nach Wien angereist, urgierte für den Tourismusort Kirchberg den Halt weiterer vier Schnellzugverbin- dungen. Wegen entsprechender Lärmsch utzmaßnahmen entlang des Bahnkörpers in der Bahnhof- straße sagte Generaldirektor Dr. Ubleis eine Uberprüfung zu. plätzen seien das weit über 1000 Hektar, die der Landwirtschaft entzogen würden. 1200 Hektar, also 12 Quadrat- kilometer, würden damit, so Landmann, hinter einem mehr oder minder diskreten "Betreten verboten" verschwinden. Wenn man weiters bedenke, daß ein Vollerwerbsbäuer zwischen 10 und 20 Hektar Land bewirtschaf - tet, so werde drastisch vor Augen geführt, wieweit eine elitäre Sportart den Stellenwert eines Bauern untergrabe. Ein mit Kunstdünger und Pc- stiziden "steril" gehaltener Bo- den könne keineswegs als schlummernde Ressource gese- hen werden, welche im Notfall problemlos reaktivierbar sei, meint Paul Landmann. B 312-"Hearing" im Landtag INNSBRUCK, ST. JOHANN. Als unmittelbare Folge des vom Landtagsvizepräsident Walter Kantner gestellten Antrages um "Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation auf der B 312" - unter weitgehender Orien- tierung am bisherigen Trassen- verlauf seien kleinräumige Um- fahrungen der Ballungsräume, Unterflurtrassen und Lärm- schutzmaßnahmen vorzusehen - fand am Montag dieser Woche ein "Hearing" des Verkehrsaus- schußes des Tiroler Landtages statt. Dazu waren auch die Bürger- meister der B 312-Gemeinden eingeladen. Vizepräsident Kant- ner gab dabei bekannt, daß er sei- nen Antrag wieder eingebracht hat, in dem die Landesregierung aufgefordert wird, "auf der Lofe- rer Bundesstraße B 312, zwischen Wörgl und der Landesgrenze bei Waidring ein Fahrverbot für Last- kraftfahrzeuge mit einem höchst- zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen zu erlas- sen". Zur Sicherung der heimischen Wirtschaft und der Nahversor- gung sind wie auf der Fernpaß- straße und auf der Reschenbun- desstraße - auf beiden gilt die 7,5 t - Beschränkung - gegebe- nenfalls notwendige Ausnahme- regelungen vorzusehen. Dieser Antrag wurde im Juli- Landtag mit der knappen OVP- Mehrheit - gegen die Stimmen der SPO, FPO und Grünen - abgelehnt. "Es steht nun zu hof - fen, daß mit Hilfe der Bevölke- rung der Anrainergemeinden und ihrer Bürgermeister die OVP-Ab- geordneten aus den Bezirken Kitzbühel und Kufstein anders entscheiden, um so der von den Anrainern der B 312 so dringend gewünschten Verbesserung ih- rer Lebensqualität zum Durch- bruch verhelfen", meint Kantner. EWR-Volksbegehren: 970 Unterschriften KITZBÜHEL. Das von der Grünen Alternative initierte EWR-Volksbegehren haben im Bezirk Kitzbühel 970 von 38.743 Wahlberechtigten unterschrie- ben, das sind rund 2,5 Prozent. Osterreichweit waren es 127.043 Bürger. Da die 100.00er Marke überschritten wurde, wird das EWR-Volksbegehren im kom- menden Jahr im Parlament be- handelt. Landmann: Landwirtschaft ist wichtiger als Golf!
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