Kitzbüheler Anzeiger

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SEITE 10 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 30. NOVEMBER 1991 LESERPOST Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die PLIJS&MINUS des Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen. Verkehrte Umweltpolitik Verschiedene Herren des Ti- roler Landtages beraten ernsthaft zur Entlastung der Umwelt eine 28 Tonnen Beschränkung für LKW einzuführen. 28 Tonne Limit für LKW brächte fast eine Verdoppelung der Transporte. Am Beispiel der Transporte für Schnittholz und Sägenebenprodukte, die in unse- rem Lande erzeugt werden, und aus dem Lande transportiert wer- den müssen, kann man die Ver- kehrsvermehrung bei einer Tonagenverminderung auf 28 Tonnen untermauern. In Tirol werden im Jahr eine Million m3 Schnittholz erzeugt, davon müssen 80% (20% per Bahn) also 800.000 m 3 mit dem LKW befördert weden. Das sind ca. 440.000 Tonnen, dazu kom- men ca. 432.000 Tonnen Säge- nebenprodukte, also müssen ins- gesamt etwa 872.000 Tonnen per LKW befördert werden. Eine Fahrzeugeinheit mit 38 Tonnen kann 24 Tonnen Nutzlast beför- dern. Um die oben genannte Menge am Transportgut zu be- Über Jahrzehnte hat das Bus- unternehmen Mariacher und sein "Stadtverkehr" der Bevölkerung Kitzbühels wertvolle Dienste geleistet. Ein programmierter Ubergang zu einem Nachfolge-Unterneh- men ist im letzten Moment auf unüberwindliche Schwierigkei- ten gestoßen und nicht zustande gekommen. Zu Schulbeginn 91 mußte eine Improvisation über diese Hürden helfen, da keine Konzession durch die Behörden vergeben werden konnte. Die Stadtgemeinde, sowie der Postbusdienst unter Leitung von Hans Zaggl, weiters die Berg- bahn AG Kitzbühel und ein Pri- vatunternehmen haben sich au- ßerordentlich bemüht einen zu- friedenstellenden Betrieb zu ge- währleisten. Nun hoffen wir alle, daß dem Konzessionsansuchen des Post- dienstes so schnell als möglich die Genehmigung erteilt wird, damit die Voraussetzungen für ein befriedigendes Stadtver- kehrssystem geschaffen werden kann. Ein System das jedem Bürger die Möglichkeit gibt, mit mini- malem Zeit- und Geldaufwand fördern, sind 36.000 Fahrten nötig. die Fahrzeugeinheit mit 28 Tonnen Gesamtgewicht, kann 14 Tonnen Nutzlast befördern und braucht für das gleiche Trans- portgut 62.000 Fahrten. An die- ser Rechnung kann kein Weg vorbei. Das heißt, daß mit der Einfüh- rung eines 28 Tonnen LKW Limits allein zum Transport des in Tirol erzeugten Schnittholzes mit Nebenprodukten fast eine Verdoppelung der Fahrten not- wendig wären. Es wäre dies offensichtlich eine sinnlose Vorgangsweise und würde für die Umwelt und Be- völkerung nur zu einer Belastung führen. Im Vorbildland der Schweiz benötigt man durch die Tonnen- beschränkung pro 1.000 Einwoh- ner 25 LKW, Osterreich bei 38 Tonnen derzeit pro 1.000 Ein- wohner nur 15 LKW. Bezirksobmann der Sektion Industrie der Tiroler Handelskammer, Michael Hofer seine Erledigungen im engen Stadtbereich abzuwickeln. Dazu müssen Bushaltestellen ausge- baut werden, aber auch die Be- teiligung privater Taxiunterneh- men und der Bergbahn-Ringbus- se sollte diskutiert werden. Wichtiges Detail: Nach reich- licher Uberlegung und im Zuge eines umfassenden Konzeptes treten in Kürze einige Neuerun- gen in Kitzbühels Verkehrsge- schehen in Kraft. Eines davon ist die Parkraumbewirtschaftung, die mittels gebührenpflichtiger Kurzparkzonen eine effiziente Uberwachung der exponierten Parkräume ermöglicht. Dauer- parker werden nun sicher "Platz machen" müssen. Gottseidank stehen aber in Stadtnähe (wenige Minuten vom Zentrum) noch ausreichend Park- plätze zur Verfügung z.B. Pfar- rau. Diese Maßnahme verfolgt mehrere Ziele. Einerseits um Platz zu schaffen für ein ver- nünftiges öffentliches Vekehrs- system, andererseits braucht eine funtionierende Innenstadt Raum für uns Menschen und all die schönen Geschäfte, Restaurants, Hotels. Einkaufen, Spazieren, Erledi- gung werden harmonischer und effektiver sein. Ubringens ein Großteil der Kitzbüheler Bürger ist laut einer in diesem Frühling durchgeführ- ten Meinungsumfrage bereit, sich mit den derzeit geplanten Unter diesem Titel wurde im Kitzbüheler Anzeiger vom 23. November 1991 über eine Po- diumsdiskussion in der Tenne berichtet. Darin wird unter anderem die Meinung des Kitzbüheler Tou- rismusdirektors, Heinz Schwen- dinger, wiedergegeben, daß die Probleme aus den umliegenden Orten Kirchberg und St. Johann importiert würden. Er kritisiert weiters, wir wie- derholen hier sein im Kitzbühe- 1er Anzeiger veröffentlichtes Zitat, "Die Billig-Reisebiros, die diese Orte im Programm haben, werben mit dem Kitzbüheler Nachtleben. Darum werden die Jugendgruppen busweisa zu uns gekarrt." Diese Aussagen veranlassen uns, hiermit öffentlich dagegen zu protestieren, St. Johann und Kirchberg für die in Kitzbühel hausgemachten Probleme verant- wortlich zu machen. Orte wie St. Johann und Kirchberg, mit einer hervorragenden Gastronomie und einem reichhaltigen Unter- haltungsangebot, müssen nicht mit dem Kitzbüheler Nachtleben werben und tun es wissentlich auch nicht. Geschäftspartner als "Billig- In der Angelegenheit der von mir vertretenen Stadtgemeinde Kitzbühel hat mich Ih Rund- schreiben, von dessen Inhalt Sie offenbar so begeistert sind, daß Sie glauben, damit einei größe- ren Personenkreis beglLcken zu müssen, ebenfalls erreicht. Neh- men Sie bitte zur Kenninis, daß die von meiner Mandantschaft angewendeten Gesetze auch für Redakteure einer so bedeuten- den Tageszeitung wie 'T)ie Pres- se" gelten. Es wäre Ihnen dar- überhinaus freigestandea, gegen den Bescheid ein Rechtsmittel zu erheben, wenn Sie der An- sicht sind, zu Unrecht belangt zu werden. Da Sie ein solches Rechtsmittel nicht erhcben ha- ben, muß Ihnen bewußt sein, daß Maßnahmen au seinanderzu- setzen, auch wenn's mit einigen persönlichen Einschränkungen verbunden ist! Mit freundlichen Grüßen Ihr Bürgermeister Friedhelm Capellari Reisebüros" zu verdammen, nur weil sie auch Standardquartiere vermarkten, ist äußerst gefahr- lich. Diese Außerung könnte für die Stadt Kitzbühel, die in vielen Reisebürokatalogen angeboten wird, zum Bumerang werden. Sicher ist, daß aus Kirchberg und St. Johann Jugendgruppen nicht "busweise nach Kitzbühel gekarrt werden", da die zitierten Gruppen vorwiegend Schulski- kurse sind, die das gebotenen Nachtleben gar nicht in Anspruch nehmen dürfen. Im touristischen Großraum Kitzbtiheler Alpen, in dem seit Jahren auf gute Zusammenarbeit Wert gelegt wird, ist es unverant- wortlich und unklug, die Schuld für ortsinterne und hausgemach- te Probleme, Nachbarorten zu- zuweisen. Jeder Ort unseres Bezirkes hat sicher mit vielen Probimene zu kämpfen, diese sollten jedoch im eigenen Ort mit allen zur Verfü- gung stehenden Mitteln, nicht jedoch durch Angriffe auf Nach- barorte oder Reisebüro-Ge- schäftspartner gelöst werden. Tourismusdirektor Mag. Peter Wallner, St. Johann i.T., Tourismusdirektor Hermann Fercher, Kirchberg die rechtskräftige Forderung auch geltend gemacht wird. Entgegen- kommenderweise habe ich da- von Abstand genommen, unver- züglich Exekutionsantrag zu stel- len, sondern Ihnen vorher noch eine weitere Frist eingeräumt. Ihre Reaktion in Form Ihres Rundschreibens ist daher voll- kommen unverständlich und Ihre Vorwürfe geradezu absurd. Es scheint aber immer noch Leute zu geben, die der Ansicht sind, sie bzw. ihre Tätigkeit sei so beglückend und wichtig, daß sie gegen die Anwendung gesetzli- cher Bestimmungen immun zu sein glauben. Dies ist nicht der Fall. Rechtsanwälte Dr. Manfed Trentinaglia, Dr. Clemens Winkler, Kitzbühel Zum Thema Stadtverkehr "Vandalismus und Lärm kein Thema" Sehr geehrter Herr Delle Karth!
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