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Wird trotz Naturschutzbedenken gebaut: das 240-Bettenhotel am Golfplatz Kaiserwinkl in Kössen SEITE 2 LOKAL-ANzEIGER SAMSTAG, 30. NOVEMBER 1991 Golthotel in Kössen wird gebaut! ARGE-Jugendfest: Wer macht mit? KÖS SEN. Das Golfhotel in Kössen wird trotz der Bedenken von Landesumweltanwalt Dr. Siegbert Riccabona gebaut. Riccabonas Berufung gegen den naturschutzrechtlichen Be- scheid wurde in zweiter Instanz von der Landesregierung abge- wiesen. Nun hat die Gemeinde Kössen auch die Baubewilligung erteilt und den entsprechenden Bescheid erlassen. Mit dem Bau des Viersterne-Hotels am Golf- platz Kaiserwinkl, das 240 Bet- ten umfassen soll, wird dem Vernehmen nach im Herbst des kommenden Jahres begonnen. Als Betreiber ist die Steigenber- ger-Gruppe im Gespräch. Bür- germeister Josef Hechenbichler sagte in einer Stellungnahme, die Planer hätten sich sehr bemüht, den großen Baukörper in die Landschaft zu integrieren. Für Kössens Tourismus sei zs wich- tig, endlich ein Hotel dr geho- benen Kategorie zu bekommen. IUTZBÜHEL. Jugendliche aus allen zehn Ländern der ARGE ALP werden einander am 27. Juni des kommenden Jahres in Kitz- bühel treffen. Unter dem Motto Jugend und Umwelt' wird am Schwarzsee ein Fest mit interna- tionaler Beteiligung gefeiert. Einige fixe Programmpunkte gibt es schon. So wird unter dem Titel 'Leben ohne Grenzen - Angste und Hoffnungen der Jugend im Alpenraum" ein Lan- desschüler-Seminar stattfinden. Dabei werden die jungen Men- schen Landeshauptmann Alois Partl mit ihren Gedanken, Vor- stellungen und Ideen konfrontie- ren. Gemeinsam mit Landesum- we]tanwalt Riccabona werden Tiroler Schulen einen Naturlehr- pfad einrichten. Nicht zu kurz kommen soll auch der sportliche und gesellige Teil des Festes. Der "Anzeiger" kommt der Bitte der Jugendab- teilung des Landes (JUFF) gerne nach, alle Kitzbüheler Vereine zum Mitmachen einzuladen. Ihre Ideen schreiben Sie bitte auf eine Postkarte und senden Sie an den Kitzbüheler Anzeiger, Josef Pirchl-Straße 5, Kitzbühel, Kenn- wort: ARGE-Jugendfest. Wir leiten Ihre Vorschläge gerne an das JUFF weiter. S.O.S aus Opatja: Westendorfer starteten Hilfsaktion WESTENDORF, OPATJA. Opatja war ehemals die blü- hende touristische Hochburg an der Küste Istriens. Nun liegt die 15.000 Einwohner zählen- de Stadt brach und erstickt, abgesehen von den eigenen wirtschaftlichen Kriegsfolgen, an einem anhaltenden Flücht- lingsstrom aus den östlichen Kampfgebieten. Gemeinsam mit zur Zeit 9.000 Flüchtlingen - vorwiegend Frau- en und Kindern - bekämpfen die Menschen KiiJte und Hunger. Die medizinische und hygienische Versorgung steht vor einem Kollaps. Eine private Freundschaft zwischen den Initiatoren Lesley Schober und Jaqueline Fuchs, beide aus Westendorf, sowie Ka- tica Hauptfeld aus Opatija liegt der Hilfsaktion zugrunde. Durch einen ursprünglich privaten Be- such Katica Hauptfelds bei ihren Freunden im Oktober kam es zu einer spontanen Sammelaktion von warmer Bekleidung. Nach nur zwei Tagen konnten sie 800 kg davon in Opatija verteilen. Durch Mundpropaganda und unermüdliches Sammeln und Sortieren der inzwischen ver- mehrten freiwilligen Helfer ent- wickelte sich im Dorf eine uner- wartet große Spendenaktivität. Weiters konnte die Aktion durch einen Vortrag Katica Hauptfelds und des Hauptschuldirektors vor Schülern der VS und HS We- stendorf große Spendenerfolge verbuchen. Im Rahmen von acht LKW- und Privattransporten, startend von beiden Ländern, konnten bis dato 17 Tonnen Hilfsgüter, hauptsächlich warme Beklei- dung, Decken, Matratzen, aber auch Babynahrung, Toilettenar- tikel, Thermosfiaschen, Wasch- mittel, Spielzeug und vieles mehr vorort von Dir. Milan Babic und seinen freiwilligen Helfern ver- teilt werden. Da zusätzlich eine direkte Verbindung mit dem Roten Kreuz in Rijeka, einem Kinder- krankenhaus und anderen Spitä- lern besteht, werden Listen mit den am dringendsten benötigten Medikamenten nach Westendorf weitergegeben. Sämtlichen An- fragen konnte nachgekommen werden und wurden zum größten Teil zugunsten der Aktion ge- spendet. Insgesamt sonnten Arzneimittel im Wert vo:i 50.000 5 den Arzten in Opatija überge- ben werden. Um aber auch die Nahrungs- versorgung dieser Menschen zu unterstützen, ging man gerne auf ein sehr humanes, offiziell bestä- tigtes Angebot einer jLgoslaw. Lcbensmittelherstell ungsfirma ein. Die Fa. 'Podravka' bot an, sämtliche Produkte 10 Prozent unter dem Einkaufspreis zu ver- kaufen. Da die Waren hier in Osterreich nie so billig einge- kauft werden könnten und sämt- liche Transportkosten efltfallen, wurde ein Lebensmittelspenden- konto eingerichtet. Die Verrechnung erfolgt somit offiziell über die Bank. Bis jetzt konnten Nahrungsmittel im Wert von 24.000,- S gekauft und ver- teilt werden. Die gerechte Verpackung zu Familienpaketen und deren Ver- teilung wird von geflüchteten Lehrpersonen durchgeführt, welche sich hauptsächlich um ca. 1.000 schulpflichtige Flücht- lingskinder kümmern und diese zu unterrichten versuchen. Lcslie Schober kam vergange- nen Sonntag von einer Fahrt nach Opatija zurück und berichtet: "Den Menschen mangelt es immer noch an Allem; vor allen Dingen aber haben sie keine Möglichkeit, Nahrungsmittel zu kaufen. Ich bringe ein offizielles Dankesschreiben an die Westen- dorfer Bevölkerung und zugleich aber auch ein SOS aus Opatija mit nach Tirol. Lebensmittelspendenkonto: Raika Westendorf Kto.Nr. 36 970. Nähere Auskünfte erteilen Lesley Schober, Tel. 05334/2203 und Jaqueline Fuchs, Tel. 05334/ 6756.
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