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SEITE 34 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 30. NOVEMBER 1991 Gemeindeversammlung in Kössen NOVENE 2000 - Hören und beten Dienst für die Welt Unter diesem Titel veranstal- tete das Kath. Bildungswerk Kössen kürzlich eine dreitägige Vortragsreihe mit aktuellen Themen, denen es nicht an Bri- sanz fehlte und wofür kompe- tente Referenten gewonnen wer- den konnten. Den Auftakt mach- te ein Gesprächsabend, der sich mit der sozialen Frage und dem Verhältnis Arbeitgeber - Arbeit- nehmer beschäftigte. DDr, Ge- org Datterl stellte die Frage in den Raum: Ist der Mensch wirk- lich nur das, was er arbeitet? Zählt heute nur die Lohnarbeit? Zwei wesentliche Punkte rückte der Referent in den Mittelpunkt: Wir müssen lernen, sinnvoll zu ar- beiten und solidarisch zu leben, d.h. jedem ein Mindesteinkom- men zugestehen. Bei der an- schließenden Diskussion wurde versucht, gemeinsam Wege zu finden, Kapital und Arbeitskraft ins rechte Verhältnis zu bringen, damit der Mensch nicht nur in seiner Funktion zählt. Der zweite Schwerpunkt die- ser Vortragsreihe lag im Bereich der Sozialen Dienste - christl. und gesellschaftl. Verantwor- tung. Caritas-Direktor Mag. Manzl aus Salzburg brachte er- schütternde Fakten, die die Ge- gensätze zwischen Wohlstands- gesellschaft und Not aufzeigten, aber auch seelische und "moder- ne" Armut deutlich machten. Der Referent berichtete von den vie- len Projekten der Caritas im In- land, die oft kaum bekannt sind und die vieles dazu beitragen, einige dieser Gegensätze zu über- winden. Am Samstag Abend ging es dann um die Ausländerfrage. Frau Hillebrand aus Strobl berichtete von ihren Erfahrun- gen im Umgang mit Flüchtlin- gen und Gastarbeitern. Es wur- den auch die Schattenseiten die- ses aktuellen Themas nicht ver- Landjugend-Kurs über Glasritzen Die Landjugend Kössen ver- anstaltet am Dienstag, den 3. Dezember 1991, um 19 Uhr in der Hauptschule eine Kurs mit Chri- stine Mader über "Glasritzen". schwiegen, wie die fremde Mentalität, aber auch die oft schwierigen Behördenwege. Daß unser Land nicht unbeschränkt aufnahmefähig ist, stellte nie- mand in Frage, doch müßten für die bei uns lebenden Ausländer wenigstens ehrliche und men- schenwürdige Lösungen gefun- den werden. Eine ganz andere Thematik stand im Mittelpunkt des Sonn- tag-Vormittags: 'Die Zukunft der Landwirtscchaft liegt im Bünd- nis mit der Umwelt". Gotthard Dobmeier, der Umweltbeauftrag- te der Diözese München, zeigte die vielen Schwierigkeiten der Bauern auf, aber auch das Umwelt-Problem. Der Referent betonte, daß die Schuld an den Umweltschäden nicht nur bei den Bauern zu suchen sei. Auch die Konsumenten müßten umdenken und bereit sein, für rückstands- freie und hochwertige Lebens- mittel einen höheren Preis zu be- zahlen. Es wurde ein neues Leit- bild für die Agrarpolitik entwor- fen, wonach den Bauern ihre Lei- stung zum Schutz und Erhalt der Kulturlandschaft abgegolten werden soll. Die Veranstaltungsreihe des Kath. Bildungswerkes Kössen, die sowohl vom Bundesministe- rium für Unterricht und Kunst als auch von der Gemeinde ge- fördert worden ist, sollte einen kleinen Beitrag in Richtung Bewußtseinsbildung und Sensi- bilisierung für diese aktuellen Probleme leisten. Vielleicht konnten damit einige Impulse für neue Initiativen gegeben werden. Und vor allem sollte damit ein deutliches Zeichen gesetzt wer- den, daß sich die Kirche ihrer Verantwortung für den "Dienst an der Welt" bewußt ist und mithelfen will, Lösungsvorschlä- ge zu finden. Vroni Braun tkj1zbüheler Der 4nzeger Redaktionsschluß Dienstag, 17.30 Uhr Wie schon in den vergangenen Jahren erfolgreich praktiziert, hält die Gemeinde Kössen die öffentliche Gemeindeversamm- lung auch heuer wieder in drei Teilen ab. Die erste Zusammen- kunft fand bereits am Mittwoch dieser Woche im Gasthof "Wai- dachstubn" statt. Die nächste Gemeindever- sammlung ist am Montag, 2. Dezember 1991, um 20 Uhr in der Grenzlandhalle und zwar für die Gebiete Dorf, Alleestraße, Flurweg, Postweg, Mühlbach- weg, Klobensteiner Straße, Schwimmbadweg, Schinter- winkl, Leitweg, Kalkau, Kinder- kartenweg, Moserbergwerg, Mühlbergweg, Moosen, Berg- feld, Pöllweg, Hüttefeldstraße, Schlechterhöhe, Blaik, Fritzung und Kaltenbach. Die dritte Zusammenkunft der Gemeindebürger ist am Montag, den 9. Dezember 1991, um 20 Uhr in der Volksschule Nieder- bichl. Diesmal für die Gebiete Bichlach, Kranzach, Oberbich- lach, Gundharting, Hochau, Am See, Auweide, Sonnfeld, Durch- en, Ried und Joseftal. Bei dieser Gemeindeversamm- lung wird in Form eines Lichtbil- dervortrages über die Tätigkeit der zu Ende gehenden Gemein- deratsperiode berichtet. Jeder Gemeindebürger hat bei der öffentlichen Gemeindever- sammlung die Möglichkeit, Anfragen zu stellen, Beschwer- den und Anregungen vorzubrin- gen und Auskünfte in allen Gemeindeangelegenheiten zu erhalten. "40 Jahre Erfolg"- Der Anzeige Herbst der Jahre Leise summt der Wind vor sich hin, in den schönsten Farben singt er von früh bis spät. Läßt uns spüm -‚ es ist Herbstbeginn, und zeigt, wie schnell doch die Zeit vergeht. Gestern noch als kleine Kinder benannt, heute schon nach Erfolg gestrebt. Morgen als alter Mensch erkannt, und doch zu wissen, man hat gelebt. Man schaut zurück, vieles war es wert zu seim', vergnügt, das Leben genossen. Und dann, wer kann schon das Schicksal verstehn', geweint, getrauert, allein, verstoßen. Und doch, die Steine des Schicksals überwunden, mit einer Kraft, die man sich selbst nicht zugestand. Wieder gelacht, einen lieben Menschen gefunden, zuerst allein, nun Hand in Hand. Mit dem größten Wunder auf Erden beschenkt, ein Kind, hilfslos, verwundbar, so klein. Beschützt, geliebt und es gelenkt, oh es es schön, Mutter zu sein. Doch wo sind die Jahre geblieben, im Haus es seltsam still und leer. Sich im eigenen Selbstmitleid zu wiegen, doch vergangen ist vergangen, es kommt nie mehr. So wie ein Baum im Herbst, der etwas verloren, Blätter fliegen wie die Jahre, wohl schon oft hat er es erlebt. Doch stark und kräftig, bald wieder in neuem Glanz geboren, und man weiß, man lebt und hat gelebt. Bettina Gruber Kirchdorf
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