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Las in Kitzbü hei aus seinem neuesten Buch: Herbert Jordan SAMSTAG, 30. NOVEMBER 1991 KULTUR-ANZEIGER SEITE 7 Mit Herbert Jordans "Brixentoia Buawei" in die Vergangenheit Kultur-Frühstück in der creatique ST. JOHANN. Volksmusikan- ten, Liedermacher und Literaten geben sich am Sonntag, 1. De- zember, ab 11 Uhr ein Stelldi- chein in der creatique. Die Künst- 1er treten ohne Gage auf und bekunden damit ihre Solidarität mit dem heimatlosen St. Johan- ner Jugendtreff. Liederabend des Gesangsvereines KITZBÜHEL. Zu einem Lie- derabend lädt der Männerge- sang sverein Kitzbühel 1892 am Samstag, 30. November, um 20 Uhr in den Kolpingsaal. Um Tischreservierungen unter Tel. 05356/ 5666 wird gebeten. Stammtisch der Künstler KITZBÜHEL. Zum monatli- chen Ktinstlerstammtisch treffen einander die Kitzbüheler Künst- lerinnen und Künstler am Diens- tag, 3. Dezember, um 19 Uhr im Cafe Kitz. Eingeladen sind wie immer auch alle Interessierten, die selbst nicht künstlerisch tätig sind. KITZBÜHEL. Von " an kloan Buawei, dös blond, spitzgesich- tig und oft a wenk rotzig war', ließen sich die zahlreichen Zu- hörer im Kitzbüheler Kolping- saal gern verführen. Sie begleite- ten es zurück i n die Zeit der Zwi- schenkriegsjahre und wanderten mit ihm durch das bäuerliche Millieu jener Tage. Dessen literarischer Vater, Herbert Jordan, der weißhaarig gewordene Heimatdichter aus dem Brixental, wurde von sei- nem Publikum gebührend emp- fangen: Unbändiger Applaus füllte den Saal. Erst nachdem es Jordan gelang, sich mit seinem "Griaß Gott", liebe Leit, i frei mi riesig, verständlich zu machen, wurde es andächtig still. Er griff zu seinem neuesten Buch mit dem Titel "Brixentoia Buawei" und im Nu zauberte er die Atmo- sphäre der Dreißigerjahre in die Gegenwart und hieß die Zuhörer in der "Kuchistubn' seines Groß- vaters Platz zu nehmen. Einrichtungsgegenstände nah- men vor geistigem Auge Gestalt an, wobei der "Kübl fürs Zwog- wosser" nicht fehlen durfte und natürlich auch nicht das bestick- te Tuch hinter der Tür, von dem Jordan heute noch nicht weiß, "warum da ausgerechnet hollän- dishe Windmühln drauf woarn." Und schon füllte sich die Stubn mit Leben, Personen tauchten auf und mit ihnen die Not aber auch die Freuden jener Zeit. Es war ein flüssiger und hu- mc•rvoller Vortrag, mit dem der Dichter seine Zuhörer fesselte. Langeweile -was bei Lesungen ja vorkommen soll - kam keine auf. Und eirmal mehr bewies Jordan. daß Literatur und Ge- dichte in Muidart bestens geeig- net sind, au:hentische Ze:tge- schichte aufzuzeichnen. Und wie man sich künstlerische Frehei- ter verschafft, hat Jordan als Bub schon verstanden: "Wia i die Gi:arr dergriffn hob, hob i zupft, wei do hu ich länger aufbleibn defn." (wiku) Benefizkonzert für Tschernobyl- Kinder mit russischen Sängern ST. JOHANN, KITZBÜHEL. Anatolij Kasak und seine belo- russische Gesangsgruppe "Kres- siwa" geben zugunsten der Kin- der von Tschernobyl am Mon- tag, 2. Dezember, 20 Uhr im St. Johanner Huberbräusaal, und am Dienstag, 3. Dezember, 20 Uhr im Festsaal der Kitzbüheler Handelskammer zwei Benefiz- konzerte. Zur Aufführung kommen alte belorussische Lieder und Tänze. Der Eintritt ist frei. Es wird je- doch um Spenden gebeten, die ausschließlich für mehrwöchige Erholungsaufenthalte von Kin- der aus der verstrahlten Zone Tschernobyls verwendet werden. Die Veranstaltungen werden von der Fördergemeinschaft aus Bayern organisiert. Die belorussische Gesangsgruppe "Kressiwa"
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