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SAMSTAG, 7. DEZEMBER 1991 LOKAL-ANZEIGER SEITE 11 LESERPOST Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die PLUs &MINUS des Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen. Fehlende Logik oder Bösartigkeit Kitzbüheler wollen ihre Wege Die Tiroler Jungbauernschaft/ Landjugend empfindet die Be- hauptung, ihre Bezirksherbstkon- ferenz an der Landeslehranstalt Weitau zum Thema 'Jugend und Po1itil" sei eine OVP-Parteiver- anstaltung, als Frechheit. Es stimmt, wie die Grüne Al- ternative in ihrem Brief (siehe Seite 10) betont, daß in einer Schule die Schüler überpartei- lich und umfassend informiert werden sollen und sich dann ihre Meinung bilden können. An der LLA Weitau werden jährlich neben dem Schulbetrieb ca. 45 Sonderveranstaltungen durchgeführt. Sie reichen von Vorträgen über Kompostierung bis zu Diskussionen mit dem Landesumweltanwalt. Daneben stellt die LLA Weitau ihre Räum- lichkeiten auch Organisationen für Weiterbildungsveranstaltun- gen und Konferenzen zur Verfü- gung. Die Arbeit für die Jugend im ländlichen Raum wird nicht mit der Übergabe der Zeugnisse als beendet betrachtet. Die Tiroler Jungbauernschaft/ Landjugend ist dankbar, die Räumlichkeiten und Gastfreund- schaft der LLA Weitau auch für einige ihrer Veranstaltungen nützen zu können. Neben Veran- staltungen in verschiedensten Bereichen beschäftigt sich die Im Juni 1991 wurde vom Abwasser- und Abfallbeseiti- gungsverband Großache-Süd das Sanierungsprojekt für die Müll- deponie Jochberg beim Amt der Tiroler Landesregierung zur Genehmigung eingereicht. Zwei Jahre lang wurde bis dahin unter- sucht, analysiert, gebohrt und geplant, ehe die zuständigen Sachverständigen des Landes ihre grundsätzliche Zustimmung zu dieser Detailplanung gaben. Die Genehmigung schien nur mehr Formsache zu sein! Nicht so für den im Juli 1991 neu installierten Umweltlandes- rat Dr. Lugger! Anläßlich eines von der FPÖ-Zentrale (Karin Obermoser - LA Dr. Horst Wend- ling) organisierten Antrittsbesu- ches in Jochberg am 12. Juli 1991, versprach LA Dr. Lugger das TJB/LJ im politischen Bereich u.a. mit Raumordnung, EG, Pro- jektwettbewerb "Umwelt-Dorf", Rhetorikschulungen, Demokra- tiebewußtsein und anderem mehr. Es dürfte der TJB/LJ unbenom- men bleiben, welcher Referent zu welchem Thema gewählt wird. Bei der Bezirkskonferenz sprach Helmut Krieghofer, Hauptge- schäftsführer der Tiroler Volks- partei, zum Thema "Jugend und Politik - was bieten politische Parteien der Jugend". Daß Par- teien wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Demo- kratie sind, darf als bekannt vor- ausgesetzt werden. Politikver- drossenheit kann nur durch In- formation und Motivation begeg- net werden. An der Herbstkonferenz nah- men mehr als 150 geladene Funk- tionäre der TJB/LJ teil, jedoch keine Schüler der LLA!! Wenn die Bereitstellung der Räumlichkeiten für eine solche Abendveranstaltung durch die LLA Weitau mit der Parteifrei- heit im Schul-Unterricht in Zu- sammenhang gebracht wird, zeugt das entweder von fehlen- der Logik oder Bösartigkeit. Martin Klingler Landessekretär der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend Genehmigungsverfahren zu prü- fen. Einige Stunden später sprach er sich in einer Pressekonferenz vehement gegen die Sinnhaftig- keit der Sanierung und gegen den Weiterbetrieb der Deponie Joch- berg aus. Schützenhilfe bot nun dem Abwasser- und Abfallbeseiti- gungsverband Großache-Süd einer der profiliertesten und an- erkanntesten Deponietechniker. Universitätsprofessor Dr. Wer- ner Lengyel, Wien, stellte in einem Vortrag beim Fachkon- greß UTEC - ABSORGA 91 in Linz am 21. November 1991 die Sanierung der bestehenden Müll- deponie Schüttbach in Spittal/ Drau den europäischen Fachleu- ten vor. Ergebnis: Sie gleicht dem Sanierungsvorschlag für die De- Sehr geehrter Herr Bürgermei- ster Capellari, die Bewohner in den Berei- chen Zephyrau, Stockerdörfl, Badhaussiedlung, Entstrasser- feld, Jochbergerstraße, Win- klernfeld, fordern von ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister Capellari, daß die durch den Kaufvertrag mit Graf Max Lam- berg teilweise beanspruchten und vertauschten Grundparzellen wieder dem ursprünglichen Zweck zurückgeführt werden. Insbesondere fordern wir den Fußweg Stockerdörfl - S onnenhofweg, den Schulweg vom Zephy- rauweg Nr. 1 (am Kapser Wirt- schaftsgebäude vorbei) bis zum Sonnenhofweg (alter Sonnberg- weg), den Zephyrauweg bis zur Paß-Thurn - Bundesstraße (Kreuzgasse), wobei hier die Ausweichen verbessert werden sollen und auch auf die Sicher- heit der Fußgänger (verursacht ponie Jochberg wie ein Ei dem anderen! Diese neuen Erkennt- nisse wurden nun Herrn Landes- rat Dr. Lugger übergeben. Der Abwasser- und Abfallbe- seitigungsverband Großache- Süd drängt nun auf eine positive Entscheidung im Sinne der Um- welt und des Kitzbüheler Grund- wassers! Sanieren und die Sik- kerwässer in die Kläranlage ab- leiten, erscheint dem Abwasser- und Abfallbeseitigungsverband Großache-Süd wichtiger als nichts zu tun! Unverständlich auch die Hal- tung von LA Dr. Horst Wend- ling: Anstatt sich für eine um- weltgerechte Sanierung und ei- nen Weiterbetrieb der Müllde- ponie Jochberg stark zu machen durch Golfspieler) Bedacht ge- nommen werden soll. Mit der teilweisen Absperrung dieser Wege haben sich für viele Menschen in diesen Wohngebie- ten einschneidende Veränderun- gen ergeben. Besonders sind die Schulkinder und äteren Mitbür- ger durch diese Veränderungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir fordern daher, daß Sie im Interesse dieser Bürger von Kitz- bühel sich dieses Problemes annehmen und eine für alle Be- troffenen zufriedendstellende Lösung finden. Es ist natürlich allen bewußt, daß Sie durch die bevorstehende Gemeinderatswahl stark in An- spruch genommen sind und Ihre Zeit daher sehr kostbar ist, doch liegt uns wirklich alles daran, diese Wege, die von uns jahr- zehntelang benützt wurden, wei- terhin zu beanspruchen. Im Namen der Betroffenen Bettina Schimetscheck Stockerdörfl 39, Kitzbühel und die Bevölkerung von Kitz- bühel, Aurach und Jochberg zu vertreten, spricht er sich für eine Schließung der Deponie und somit für eine Stärkung des be- stehenden Riederberg-Müllmo- nopoles aus. Allein die kontingentierte Zufahrt zur Deponie Riederberg erfordert das Umladen der ge- samten Müllmenge auf Großlast- kraftwagen, um den Müll dort- hin bringen zu können! Von den Gemeinden wird neuerdings auch ein verlorener Baukostenzuschuß in der Höhe von 19 Mio. Schil- ling gefordert. Friedhelm Capellari, Obmann des Abwasser- und Abfallbeseitigungsverbandes Großache Süd Bei Umweltmesse Bestätigung für Müllplatz-Sanierungprojekt
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