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Sinnvolle Alternative der Banken Dr. Diemar Bissert, Hann-es Lechner, Richard Ziepi, Hans Werner Kraus und Erich Rettenwander (vor links) SEITE 18 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 14. DEZEMBER 1991 Berufsschuldirektor und OSR Leo Tschurtschenthaler 60 Jahre Hilfe für Behinderte oder Werbegeschenke? Diese Frage haben ch Vertreter heimischer Banker schon 1973 gestellt unl sie positiv im Sinne einer huma- nen Entscheidung beantwrte:. So verzichteten die Sparkasse der Stadt Ktzbühel, die Raiffeisen- bank Khzbühel und di2 Handels- und Gewerbebank, Filiale Kitz- bühel, auf vorweihnachtliche Werbegeschenke und stiften dafür gemeinsam alljährlich ei- nen namhaften Betrag für einen sozialen Zweck. Heuer war nun zum wieder- holten Male die Sektion Ki:zbü- hei der Lebenshilfe Tirol (Tiera- piezentrum Oberndorf) ar der Reihe. Am 5. Dezember 1991 übergaben Dir. Dr. Dietmar Bis- sert, Sparkasse, Dir. Hannes Lechne, Raiffeisenbank und Filialleiler Richard Zepl, Flan- dels- uni Gewerbebank, im Haus der Lebenshilfe in Oberndorf einen Scheck überS 1CO.000,- an den geschäftsführenden Obmann Hans Werner Kraus und Ob- mann ;tellvertreter Bezirksschu- FEINES FÜR BAD &BETIF IM '.}CJQSTEJJ-JQF« MARGIT GASTEIG R A-6370 KFZBL'IIEL MALINGGASSE 6 TEL. 0536/72682 FAX 05356/72682 inspektor OSR Erich Rettenwan- der. In seinen Dankesworten be- nichtet Obmann Kraus, daß der bedeutende Betrag einer Rückla- ge zugeführt werden wird, aus der in Zukunft ein wichtiges Projekt der Lebenshilfe finanziert werden soll, nämlich der Ankauf - eines Hauses, in dem eine Wohn- gemeinschaft für erwachsene Behinderte eingerichtet wird. Es stellt sich nämlich in zunehmen- dem Maße das Problem, daß Behinderte, die in der Lebenshil- fe tagsüber betreut werden, ihren Familien entwachsen, von die- sen nicht mehr versorgt werden können, weil die Eltern fehlen, überfordert sind oder einfach älter werden. Das anstehende Problem wird von der Sektion Kitzbühel gesehen, aufgegriffen und gelöst werden. Man ist schon jetzt auf der Suche nach einem geeigne- ten Objekt. In diesem Sinne kommt die großzügige Spende der heimi- schen Banken gerade recht, und es soll auch nicht unerwähnt bleiben, daß über die genannte Aktion der Lebenshilfe in den vergangenen Jahren bereits ins- gesamt S 460.000,- zugeflossen sind. Dr. Bissert nannte den Tag der Ubergabe eine Sternstunde für einen Bankmann an einem vor- weihnachtlichen Tag abseits des Üblichen geschäftlichen Tages- ±ampfes. Die Aktion der heimi- ;chen Banken für die Behinder- :en beweist, daß es immer noch Menschen gibt, die über Hektik, Rummel und materialistische Zwänge hinauszublicken vermö- gen und wahrhaft menschliche Züge erkennen können. In dieser Woche vollendete der Direktor der Kaufmännischen Berufsschule Kitzbühel, Ober- schulrat Leo Tschurtschenthaler, das 60. Lebensjahr. Er ist seit 1953 als Lehrer in Kitzbühel tätig, war zuerst an der Volks- schule und unterrichtet seit 1954 an der Berufsschule. Nach der Umstellung auf die 'Kaufmänni- sche Berufsschule' im Jahr 1956 wurde er der erste hauptamtliche Lehrer und wirkt seit 1971 als Direktor der Schule, Durch sei- nen Einsatz und seine Erfolge wurde Leo Tschurtschenthaler zu einer über die Landesgrenzen hinaus geachteten Lehrerpersön- lichkeit. Leo Tschurtschenthaler kam als 7. Kind eines Landesbeamten in Innsbruck zur Welt. Den El- tern dankt er die Ideale einer christlichen Erziehung, die prak- tisch vorgelebt wurde, und die den Kindern das Leben in Fami- lie und Gemeinschaft leicht machten. Die Kriegs- und Nachkriegs- jahre brachten viele Entbehrun- gen, von 1948 bis 1953 konnte Leo Tschurtschenthaler die Leh- rerbildungsanstalt besuchen. Der erste Dienstposten war nicht, wie gewünscht, in In- nsbruck, sondern bei 48 aufge- weckten Buben in einer Volks- schulklasse in Kitzbühel. Mit dem angestrebten Übertritt in die Hauptschule wurde es nichts, weil der Landesschulinspektor für die Berufsschulen in Zusam- menarbeit mit Dir. Karl Gri- ßamnn den Junglehrer für die im Aufbau befindliche Sparte ab- warb. Es war eine interesssante und herrliche Aufbauzeit trotz der miserablen räumlichen Ver- hältnisse im Keller der heutigen Volksschule und in dem zum Abbruch bestimmten alten Moor- bad. Ab 1965 war das Unterrichten in der von Grißmann durchge- kämpften neuen Schule wesent- lich leichter, freilich traten neue- Herausforderungen an Schule und Lehrer heran. Tschurtschenthaler war 1971 der logische Nachfolger Griß- manns und setzte seine Arbeit mit großem Erfolg fort. Tschurt- schenthaler war auch in der Per- sonalvertretung, in der Dienstbe- schreibungskommision, in der Disziplinarkommission und als Erwachsenenbildner im Bereich der Fortbildungsseminare und im Wirtschaftsförderungsinstitut tätig. Den Großteil seiner Zeit OSR Leo Tschurtschenthaler verbrachte er in der Schule, weil Bildung und Erziehung im Vor- dergrund seines Bemühens stand- en. Eine Berufung an die Berufs- pädagogische Akademie in In- nsbruck lehnte er ab, um nur Direktor und Lehrer seit- zu kön- nen. Höhepunkt der Merken- nung seiner Arbeit war cie Zuer- kennung des Titels Oberschulrat durch den Herrn Buncespräsi- denten im Jahr 1985 und die Dekretübergabe durch den Schul- referenten Landesrat Christian Huber. Seit Kindheit war Tschurt- schenthaler im öffentlichen Le- ben engagiert, zuerst als Jugend- führer, dann im Einsatz für die Pfarren und die Jugend. 1963 würdigte Landeshauptmann Eduard Walinöfer einen unge- wöhnlichen Einsatz am Schwarz- see mit einem Handschreiben. Leo Tschurtschentha1e hatte einem Urlaubsgast durch den be- herzten Einsatz das Leben geret- tet. Zu den Lieblingsaufganen von Tschurtschenthaler gehörten Wettbewerbe im Rahmen des Schullebens. Er führte zahlrei- che Schülerinnen und Sciüler zu Landespreisen, aber auch Bun- desminister und Sieger von ge- samteuropäischen Wettbewerben der kaufmännischen Jugend kamen aus seiner Schule. Bei Klassentreffen registriert er sorgfältig die Lebenserfahrun- gen ehemaliger Schüler und freut sich mit jedem Erfolgrei•:hen. In- nerhalb der Pfarre leitet er seit Jahrzehnten den Sozialausschuß und gestaltet Seniorennachmit- tage und Ausflugsfahrten, betreut einzelne Senioren und leitet um- sichtig die Altkleidersammlung. Seine Freude schlechthn ist die Familie, die er mit Elisabeth geb. Kronsteiner begründete. Drei Töchter sind das Glück und die Erfüllung.
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