Kitzbüheler Anzeiger

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SAMSTAG, 14. DEZEMBER 1991 LOKAL-ANZEIGER SEITE 5 Krisensitzung im Hochfilzner Magnesitwerk HOCHFILZEN. Die Krisen- sitzung im Speisesaal der TI- MAG am vergangenen Freitag machte den Anwesenden eines klar: Der Moloch OMAG hat zugeschlagen und opfert in sei- nem Kampf gegen die Überka- pazität das Hochfilzener Ma- gnesitwerk. Und da Alterna- tivprodukte, wie das von der TIMAG entwickelte Dünge- mittel 'BIOMAG", von der Konzernleitung nicht gefördert wurden, stehen in Kürze an die 150 Arbeiter auf der Straße. Die Gegensätze zwischen den Versammelten der Krisensitzung konnten nicht größer sein: Auf der einen Seite rechtfertigten Ver- treter des OMAG-Konzerns -Dr. Pöhl als Vorstandsvorsitzender der RADEX-Austria war einer von ihnen- mit der prekären Marktlage für Magnesit die Schließung der TIMAG, denn "ein Unternehmen ist nur dann gesund, wenn es erfolgsorientiert agieren kann." Betriebsratsgesetze wurden mißachtet Auf der anderen Seite befan- den sich die betroffenen Arbeiter und deren Vertreter. Sie hielten der Betriebsführung die Mißach- tung von Gesetzen vor. Ihr Vor- wurf: Sie seien in die Beschluß- fassung zur Schließung des Betriebes nicht eingebunden gewesen. Das sei ein Verstoß ge- gen das Mitspracherecht des Be- triebsrates. Johann Zöggeler, Be- triebsrat-Obmann der TIMAG, bemerkte dazu: 'Über Nacht wur- den wir nach Leoben zitiert und vor vollendete Tatsachen gestellt. Betroffenheit statt Agressionen Es blieb trotzdem auffallend ruhig im Speisesaal. Die Arbeit- nehmer der TIMAG zeigten sich zurückhaltend; Agressionen, be- dingt durch die Existenzangst, wurden nur in kurzen Zwischen- rufen frei. Bei manchen Wort- meldungen von Arbeitern klang eher Resignation durch und Unverständnis. "Seit 1956 schreibt das Werk ununterbro- chen schwarze Zahlen", wie zum Beispiel Franz Reiter, einer der Betroffenen, anmerkte. Da sei doch nicht zu begreifen, daß die TIMAG von heute auf morgen zugesperrt werde. Eines trat bei der Krisensit- zung klar zutage: So schnell werden die freigesetzen Arbeits- kräfte, allesamt Fachleute auf ihrem Gebiet, keinen Ersatzar- beitsplatz finden. Darüber kann auch das in Aussicht gestellte Sozialpaket nicht hinwegtäu- schen. Und was die Gemeinde Hoch- filzen betrifft, so stehen ihr auf- grund des Steuerentganges harte Zeiten bevor. (wiku) Düstere Wolken über dem Magnesitwerk Hochfilzen Fotos: STA U Parken ab 15. 12. gebührenpflichtig! KITZBUHEL. Mit Beginn der Wintersaison (15. Dezember) hat die Stadtgemeinde Kitzbühel im Zentrum gebührenpflichtige Kurzparkzonen verordnet. Diese Zonen befinden sich in der Oberen Gänsbachgasse, am Kirchplatz und vor dem Alten Stadtspital, in der Unteren Gäns- bachgasse, am Fischlechnerplatz, am Hanslmühlparkplatz im Gries, in der Bichlstraße, in der Vorderstadt und in der Josef- Pirchl-Straße. Die Parkscheine kosten fünf Schilling für jede halbe Stunde. Die maximale Parkzeit beträgt je nach Standort zwischen einer und drei Stun- den. Wichtig: Für kurze Besor- gungen (10 mm) genügt das Anbringen ziner Parkscheibe. Die Regelung gilt Mo bis Fr von 8 bis 18 Uhr sowie Samstag von 8bis 12 Uhr. Besorgte Gesichter der TIMAG-Mitarbeiter unter dem Adventkranz bei der Krisensitzung
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