Kitzbüheler Anzeiger

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Leopola Melitzer '.) und die m.tsikalische Familie Riiscli SAMSTAG, 14. DEZEMBER 1991 KULTUR-ANZEIGER - SEITE 7 Schüler spielten Schulabgänger Familie als Keimzelle für Kunst ST. JOHANN. Am vergange- nen Samstag war es wieder ein- mal soweit: Nach einer einjähri- gen Probenzeit ging im St. Jo- hanner Realgymnasium das Stück Herwig Kaisers "Ein-Tritt ins Leben in Szene. Es erzählt die Geschichte vier junger Menschen - Kurt, Silvia, Max und Ulli-, die dem Problem des Erwachsen-Werdens gegen- überstehen. Eine authentisch wir- kende Szenerie: Schüler spielen Schulabgänger. Naturgemäß ist jener Abschnitt eines Lebens mit Konfliktstof- fen angereichert, wobei das so- ziale Umfeld eine entscheidende Rolle spielt. So entscheidet sich zum Beispiel Max, als Hilfsar- beiter Lohndienste zu verrich- ten. "Ich will nicht mehr lernen, ich will viel Geld verdienen'. Dabei verdrängt er bewußt, daß sein Vater an eben dieser Arbeit zerbrochen ist. Auch bei dieser Theaterauf- führung bewies Professorin Dr. Erna Handschur, daß sie die Schüler zu motivieren versteht. Ein Umstand, der auf die beson- dere Atmosphäre dieser Schule verweist. (wiku). FIEBERBRUNN. Es sind von einem zum anderen Mal mehr Gäste, die sich im Haus der Fie- berbrunner Familie Ritsch ein Stelldichein geben. Langsam aber sicher wird dieser Ort als privat initiierte Keimzelle hei- mischer Kultur und Kunst be- kannt. Ob Maler, Musiker oder Dichter, bei der Familie Ritsch finden alle die Möglichkeit, sich einem breiten Publikum zu prä- sentieren. Und das Publikum nimmt die Veranstaltungstätigkeit gerne an. So waren es auch am vergange- nen Sonntag Nachmittag an die 70 Personen, die sich einfanden, um bei musikalischen Darbie- tungen des Ritsch-Zweigesangs und einer Dichterlesung von Berta Magreiter einen Hauch der besinnlichen Adventzeit einzu- fangen. Aber es galt nicht nur die Ohren zu spitzen. Überdies gab es et- was Besonderes zu sehen: der als Kunstfreund und ehemaliger Leiter der Fieberbrunner Postga- lerie bestens bekannte Leopold Mellitzer stellte sich dem über- raschten Publikum erstmals als Maler vor. Und es srd beachtliche Bil- der, die bis Weihnachten die Wände des Ausstelungsraumes zieren. Zurecht betonte Hug3 Bonatti, cer die einführenden Worte zur Lesung und zur Aus- stellung sprach, daß Mellitzer nicht nur immer der Diener ar- derer Kuns:schaffender sein müsse. 'Du hast Grund genug, Dich auch selbst als talentierter Maler vrzustellen'. Mit emotionell geführtem Pin- sel setzt sich Leopold Mellitzer mit seiner Tiroler Heimat aus- einander oder gibt, so seine Wor- te, "physischen Tagesstimmun- gen Farbe und Form." Daraus resultieren farbintensive Ab- straktionen oder expressioni- stisch anmutende Bilder, die Mellitzers Protest gegen den Krieg und Totschlag verbildli- ehen. (wiku) Das "Oratio de Noel" verbreitete vorweihnachtliche Feststimmung ST. JOHANN. Vorweihnacht- liche Abendstimmung am Platz vor der St. Johanner Dekanats- pfarrkirche: Es schneit in dichten Flocken; Sträucher, Bäume und Gebüschreihen erhalten makel- los weiße Häubchen, die das Strahlengeflecht dutzender Be- leuchtungskörper reflektieren. Und da dringen auch schon die ersten Melodien des Weihnachts- oratoriums von Camille Samt Saens ins Freie und locken dut- zende Passanten, die sich zuvor an einem Marktstand mit Glüh- wein aufzuwärmen versuchten, in die Kirche. Sofort werden sie von einer festlichen Aura umfangen, die der Chor der Stadtpfarrkirche Hallein unter der Leitung von Annette Chr. Rux verbreitet. Die Stimmen füllen als präzise abge- stimmter Klangkörper das Kir- chenschiff, begleitet von getra- genen Tönen der Orgel, die Wolfgang Hörmandinger exzel- lent zu spielen versteht. Weiche, perlende Töne, von Doris Rehm der Harfe entlockt, runden das melodische Klangbild ab. Und so fällt es den Zuhörern nicht schwer, sich in eine vor- weihnachtliche Feststimmung versetzen zu lassen. Es ist die zu Musik gewordene Besinnlich- keit, die, fernab des Alltagsrum- mels, die Menschen in der Kir- che ergreift und ihnen nahebningt, daß die Adventzeit mehr ist, als nur jene Phase, in der man sich auf die kommende Wintersaison vorzubereiten hat. (wiku) Nevis Kirsten Saxl: Bilder der Natur KIRCHBERG. Die Autodi- daktin Nevis-Kirsten Saxl zeigt ab Freitag, 13. Dezember, 19 Uhr in der neueröffneten Galerie-Bar "Na und?" in Kirchberg, Kitzbü- heler Straße 8, Ölbilder, Stille- ben und Landschaften. Saxl - sie ist in Rom geboren, in New York aufgewachsen und seit 1959 in Westendorf verhei- ratet - liebt die Natur Tirols. Diese Liebe zur Landschaft und den Dingen, die Erkenntnis, daß Schönheit speziell im Ruhigen, Unscheinbaren verborgen liegt, prägt die Arbeiten der Künstle- rin.
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