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Werden die Müllgebühren ein Faß ohne Boden? Karikatur: STA U SEITE 10 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 21. DEZEMBER 1991 Mülimonopol bestraft Mülivermeidung Statt Geschenke Geld für Bedürftige AURACH. Schon die Vor- weihnachtszeit bring eine Flut von mehr oder weniger sinnvol- len Geschenken. Notizblöcke, Kalender, Kugelschreiber und dergleichen sammelt sich, aber wahre Freude darüber will nicht aufkommen. Und so hat sich die Auracher Firma "Gasteiger" ent- schlossen, mit dieser Mußbe- schenkung der Kunden zu den "Heiligen Zeiten" aufzuhören. Das dadurch ersparte Geld fließt Bedürftigen zu. "In einer Zeit des Wohlstandes ist es doch nicht sinnvoll, Kun- den zu Weihnachten mit allmög- lichem Kram oder dutzenden Weinfiaschen zu beschenken", beteuerte der Unternehmer Hans Gasteiger. Ein ehrlich gemeinter Kartengruß sei da besser. Und so beschloß die Firmen- leitung, das dadurch ersparte Geld örtlichen Oranisationen der "Lebenshilfe" zukommen zu las- sen. Und die Kunden waren von dieser Idee begeistert. (wiku). Müllversammlung blieb ergebnislos HOCHFILZEN. Die geplante Restmülldeponie am Paß Grie- ßen war vergangene Woche Anlaß zu einer Gemeindever- sammlung in der Salzburger Ge- meinde Leogang. Dazu wurde von Bürgermeister Mathias Scheiber eine Delegation aus Hochfilzen eingeladen, deren Vorsitz Ing. Günter Kofler inne- hatte. Nach wie vor besteht für die Hochfilzener die Gefahr, eine Mülldeponie der Firma Zemka vor die Nase gesetzt zu bekom- men. Das kristallisierte sich bei der Gemeindeversammlunb in Leogang heraus, der unter ande- ren auch Dr. H. Haseke, von der Arbeitsgruppe Salzburger Raum- planung, beiwohnte. Seiner Meinung nach "schaut es im Augenblick so aus, als ob das geplante Areal am Paß Grießen zumindest zum Teil für die Er- richtung der Deponie geeignet wäre." Zu einem kleinen Teil, wie eine jüngst erstellte Studie zum Schutz der Umwelt beweist. "Nur drei bis fünf von insgesamt 28 Hektar sind für die Lagerung von Müll geeignet', zitierte Kofler aus der ihm vorliegenden Studie. Der Rest der Fläche sei über- haupt nicht oder nur bedingt ge- eignet. (wiku). ST. JOHANN. Das Unterlän- der Müllmonopol der Firma Widmoser bringt der Gemeinde St. Johann weiterhin nur herbe Früchte: Anstatt die umweltbe- wußten Bürger für Müllvermei- dung und Abfalltrennung zu be- lohnen, werden jene, die nur alle zwei Wochen ihre Tonne entlee- ren müssen, nun mit einem 20- prozentigen Preiszuschlag be- straft. An dieser Tatsache ändert auch der Umstand nichts, daß diese Mehrkosten aus der Ge- meindekasse finanziert werden WAIDRING. Neugestaltung bringt Arger: So auch der Ge- meinde Waidring, die aus dem Platz vor der Volksschule und der Kirche eine autofreie Zone geschaffen hat. Die einen, zu- meist Autofahrer, demonstrier- ten gegen die Umgestaltung des Platzes in eine Grünfläche, die anderen legten Protest gegen den neu geschaffenen Parkplatz ein, der als Ersatz für die verlorenge- gangene Parkfläche angelegt werden mußte. Die im Zuge der Dorferneuerung geplante Ver- kehrsberuhigung erfordert strik- te Maßnahmen. Dazu gehört auch die Schaffung verkehrsfreier Zonen. "So wurde im November ein generelles Parkverbot für den Schuiplatz und der Fläche vor dem Friedhof beschlossen", wie der Waidringer Bürgermeister Heinz Kienpointner betonte. Daraus wird ein Kommunika- Ein Blick zurück: Anton Wid- moser sprach den Teilnehmern der 57. UmweltausscLußsitzung am 3. September in St. Johann Trost zu. Die Erhöhung der Ent- sorgungskosten könnte durch Mülltrennung und -vermeidung kompensiert werden, da "ab 1.1.1992 die mengenmäßige Erfassung des Mtills möglich sein wird.' Weniger Abfall, geringere Kosten, hieß es. Aber diese Rech- nung ging nicht auf. Im Gegen- teil: Die von Widmoser in Aus- tionszentrum entstehefl, an des- sen Gestaltung die Lehrer mit- wirken sollen. Dazu ein Vor- schlag des Vizebürgermeisters Hans Steiner: "Bei entsprechen- der Witterung könnte dort zur Freude der Schüler sogar im Freien unterrichtet werden." Au- ßerdem könne man niclt nur von Verkehrsberuhigung reden, son- dern müsse etwas daftr tun. Anrainer, Lehrer und Schüler freuen sich. Aber eirige Wai- dringer wollen davon nichts wissen. Sie werfen dci Gemein- de vor, daß sie Geld für unnütze Dinge hinauswirft. Andere Ein- heimische wettern gegen den neuen Parkplatz, der die Land- straße in Richtung Pillersee säumt. Dies ist für EM Kien- pointner unverständlicl. "Irgend- wo muß doch eine Ersa:zparkflä- ehe geschaffen werden und dort stört sie am wenigsten." (wiku) Umweltbewußte wurde in eine Strafe verwandelt. Von einer Mengenberechnung ab Jänner wird nicht mehr gesprochen und wer für die wöchentliche Entlee- rung zuwenig Abfall produziert, wird zusätzlich zur Kasse gebe- ten. "Dabei spielt es doch keine Rolle, daß die Mehrkosten von der Gemeinde getragen werden", ärgert sich der grüne Gemeinde- rat Siegfried Pürstl. Schließlich habe ja jeder einzelne Haushalt dafür zu sorgen, daß mit seinem Steuergeld die Gemeindekasse in U' rei. die, Weihnacht $- feit'tage j1i der kommender 'r\ oclLc oiuß du Redak- tibfl und Anzeigenannah iediluß für die nächste ‚Au.al.ie r. 52) aul diesei Dormerstag, den 19. Dc- . .. ....... ihr die Ausitub Nr. 1 ii irr Neuiahr~;wc.xL„he in.i dci her 1 9 91, un 12 Uhr. Wis b itten um Ihr ‚ St. Johann: Kunst- eisbahn in Betrieb ST. JOHANN. Mit einem "Tag der offenen Tür" und einer kur- zen Feier geht am Sonntag, 22. Dezember, ab 14.30 Uhr die mobile Kunsteisbahn beim Frei- zeitzentrum St. Johann in Be- trieb. Waidringer Dorferneuerung schafft autofreie Plätze
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