Kitzbüheler Anzeiger

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Im Straßenbau wird umge- dacht. Vor Jahren verbreiterte man die Paß-Thum-Straße in der Langau bei Kitzbühel zu einer Autobahn, jetzt haben Bundes- straßenverwaltung und Gemein- de rückgebaut. Grünstreifen ma- chen die Fahrbahn schmäler und zwingen die Autolenker zum Langsamfahren. Weil man zu wenig Offent- lichkeitsarbeit leistete, gab's am Anfang herbe Kritik. Inzwischen sind auch die größten Skeptiker von dieser guten Sache über- zeugt. Eine gute Sache für die Anrainer der Innsbrucker Straße in St. Johann ist auch die "Süd- umfahrung", die nach zwei Jah- ren Bauzeit Mitte Dezember für den Verkehr freigegeben wurde. War das ein A:Tentheater auf der Bichlalm! Anfang Juli brach das Berber- affenpärchen "Schorsch" und "Heidi" mit seinem Jungen "Spock" aus dem Gehege im Wildpark Aurach aus und flüch- tete auf die Bichlaim. Dort sorg- ten die Drei für ungläubiges Stau- nen und Heiterkeit. "Jede halbe Stunde kam ein Wanderer, um mir atemlos von der unglaubli- chen Begegnung zu erzählen", erinnert sich Bichlaim-Wirt Georg Kaufmann schmunzelnd. Die Affenfamilie zeigte wenig Scheu, beobachtete am Wegrand sitzend die vorbeiziehenden Menschen und stiebitzte aus den Rucksäcken ahnungsloser Wan- derer sogar die Lunchpakete. Erst nach Wochen gelang es den Wildpark-Besitzern, die schlauen Tiere mit einem Trick einzufangen. "Glückliche Rumänen: Arbeit, Wohnung und Freunde" konnte der "Anzeiger" im November aus Hochfilzen berichten. Die Ge- meinde hatte 31 Flüchtlinge auf- genommen und mit viel Einsatz und Herz dafür gesorgt, daß die- se Menschen eine neue Existenz gefunden haben. Gemeindeober- haupt Josef Bergmann wurde wegen seines Engagements für die Rumänen zum "Bürgermei- ster des Jahres" gewählt. Hamsterkäufe und Hysterie löste zu Beginn des Jahres der Krieg am Persischen Golf aus. Als via Fernsehen der Beginn der Kämpfe gemeldet wurde, stürm- ten verunsicherte Menschen die Lebensmittelgeschäfte und leer- ten die Regale. Die Autofahrer standen an den Zapfsäulen Schlange und Heizöl war kaum noch zu erhalten. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf die Arbeiter des Magnesitwerkes Hochfilzen Anfang Dezember die Nachricht, daß die Konzernherren der OMAG ihre Arbeitsplätze weg- rationalisieren. Trotzdem das Werk bis zuletzt schwarze Zahlen schrieb, wird es wegen der internationalen Stahlkrise mit Beginn des neuen Jahres zugesperrt. 150 Menschen aus Hochfilzen und Umgebung werden dann ihren Job verlieren. Obwohl Landeshauptmann Partl sofort die Unterstützung des Landes für einen Sozialplan zugesagt hat, ist die Schließung des Werkes für Hochfilzen ein menschlicher und wirtschaftli- cher Tiefschlag. Ein voller Erfolg wurde die erste Kitzbüheler Bezirksmesse, die Anfang Mai in der Tennishal- le Kitzbühel über die Bühne ging. Zur Premiere dieser Messeve- ranstaltung kamen an drei Tagen mehr als 14.000 Besucher. Das Angebot des Handels und des Gewerbes stieß auf außerordent- lich großes Interesse und brachte so manchem Aussteller schöne Umsätze in den Wochen danach. Weil der erste Versuch so gut ge- lungen ist, wird es '92 einen wei- teren geben.
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