Kitzbüheler Anzeiger

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SAMSTAG, 28. DEZEMBER 1991 RÜCKBLICK SEITE 3 Jahrelang haben sich die Gemeinden zuwenig --im ihren Dreck gekümmert. Jetzt rächt sich dcses Versäumnis. Per Verordnur g der Landesre- gierung wurde Müllkaiser" Tcni Widmcser im Sommer de facto das Mc•nopcl für die Abfallent- srgung im Unterland zugespro- chen. Binnen drei Jahren, so der Wille von Umweltlandesrat Lugger, müssen alle Gemeinden des Bezirkes auf der Widmoser- sehen Grofdepnie in Wörgl entsorgen. Für 16 Gemeinden des Bezi- kes, die schon jetzt ihren Abfall vorn 'Müllkaiser" abholen las- sen, heißt e;, zähneknirschend jeder Gebührenerhöhung zustim- men zu müssen. Deshalb kämp- fen Kitzbühel, Jcchberg, Aurach, Fieberbrunn und Kössen vehe- ment um eigene Defcnien. Die schwerste Unwetterkata- strophe seit Jahrzehnten suchte am Abend des 8. Augus: Kitzbü- hei und Si. Johann heim. Uber dem Kitbüheler Horn entlud sich ein heftiges Gewitter, das kleine Rinnsale in reißende Wildbäche verwandel-e. Eine Flutwelle am Walsenbach riß den Bahndamm weg, verlegte die Straße und füllte Keller meter- hoch mit Schlamm. Der Goinger Bach und der Aschbach setzten die Hornkreuzung und den Bahn- hof völlig unter Wasser. In St. Johann richtete vor allem der Altbach ungeheure Verwü- stung ar. Die Ortsteile Winkl und Oberhofen waren mit Dreck und Schlamm :iberzogen. Im Orts- zentrum stand das Wasser knie- tief, nachdem die F:elerbrunner Ache über die Ufer getreten war. Die Feuerwehren und Bau- trupps waren wochenlang damit beschäftigt, die Sruren der Kata- strophe zu beseitiger. Der Scha- den ging in die Hunderte Millio- nen. Ungeheures Glück hatten zwei schaulustige Jugendliche, die am Wal.senbazli von einer Schlammlawine niitgerissen wurden und wie du--cri ein Wun- der heil davonkamen (Bild). Als im Juli der Bürgerkrieg m unserem Nachbarland Jugosla- wien ausbrach und im: Waffen- gewalt um die Zollstationen an der österreichischen Grenze gekämpft wurde, kam für 90 S Didaten des Jägerbataillons 21 jr. St Johann über Nacht der Abmarschbefehl Richtung Stei- ermak. Eire Woche lang mußten iie Grundwehrdiener am Radlpaß, fl kir wes:lich vcn Spielfeld, ie c-renze ;iciem. Zum Glück ltten die S Didaten während ih- es gefährlichen Einsatzes keine Feindberührung mil. cerjugosla- wiscnen Volksarn- ee. Fünf Wochen im Grenzeinsatz waren die 21 --r auch im Burgenland. Zeitungen und Fernsehstatio- nen aus ganz Osterreich und Deutschland berichteten im März über den Schwarzen isa Mukh- tar und dessen unglaubliche Plä- ne. Der Sudanese meinte selbst- bewußt, er wolle künftig als Po- litiker für Farbe im Kitzbüheler Gemeinderat sorgen. Die Gefahr eines F'löckentun- nels scheint noch immer nicht gebannt, da droht dem Bezirk schon cle näcl-iste Nord-Süd- Transitverkehrs route. Ende September alarmierte ein Os--tiroler Aktionskcmitee via Medien, da-3 Italien mit aller Vehemenz cen Bau der Alema- n:a-Autobahn von Venedig bis an diesterreicliiszhe Grenze vorantreibt. Die mächtigen Be- tonpfeiler der Autub hn reichen schon bis 50 km südlich von Cor- tina d'Ampezzo. Die Österreichi- schen Politiker dementierten heftig, von diesen Straßenplänen zu wissen.
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